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Nahverkehr Schwerin – Wikipedia

Nahverkehr Schwerin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nahverkehr Schwerin GmbH
Logo
Basisinformationen
Firmensitz Schwerin
Webpräsenz www.nahverkehr-schwerin.de
Bezugsjahr 2005
Eigentümer 99 % Stadtwerke Schwerin GmbH, 1 % Stadt Schwerin
Betriebsleitung Wolfram Friedersdorff (Aufsichtsrat)
Norbert Klatt (Geschäftsführer)
Leane Klemme (Prokura)
Lothar Matzkeit (Prokura)
Beschäftigte NVS 78
MVG 179
Linien
Straßenbahn 4
Bus 14
Sonstige Linien 1 Fähre
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahn 30 SN 2001
1 Hist. Wagen Typ Wismar
1 Hist. Wagen Typ Gotha
Omnibus 23 Mercedes-Benz Citaro O 530
17 Mercedes-Benz Citaro O 530 G
1 Mercedes-Benz MB 100 D
5 MAN NG 272
Sonstige Fahrzeuge 1 Fähre
Statistik
Fahrgäste 12,47 Mio. (Straßenbahn)
6,13 Mio. (Bus) Mio. pro Jahr
Fahrleistung 1,50 Mio. (Straßenbahn)
1,94 Mio. (Bus) Mio. km pro Jahr
Haltestellen 36 Straßenbahn
168 Bus
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 40,5 km
Buslinien 167,5 km
Sonstige Betriebseinrichtungen
Weichen 13

Die Nahverkehr Schwerin GmbH (kurz der NVS) ist ein in Schwerin ansässiges kommunales Nahverkehrsunternehmen, das 4 Straßenbahn-, 14 Buslinien und eine Fähre betreibt.

Der NVS ist eine 99-prozentige Tochter der Stadtwerke Schwerin GmbH (Eigentümer der Stadtwerke: 100 % Stadt Schwerin) und hält ihrerseits 30 % an der Ostseeland Verkehr GmbH, die die Bahnstrecke Rehna−Schwerin−Parchim bedient. Geschäftsführer des NVS ist Norbert Klatt.

Der Nahverkehr ist Mitglied in der Verkehrsgemeinschaft Westmecklenburg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Traditionswagen Typ Wismar, Baujahr 1926
Traditionswagen Typ Wismar, Baujahr 1926
Traditionswagen Typ Gotha T59ER, Baujahr 1959
Traditionswagen Typ Gotha T59ER, Baujahr 1959

1881 nahm die erste Schweriner Pferdebahn ihren Betrieb auf zwei Strecken auf. Im Jahre 1906 fuhr der erste Omnibus im Linienverkehr, damals wurde die Omnibussparte von einer Kraftfahrtgenossenschaft unterhalten. Am 1. Dezember 1908 wurde schließlich der elektrische Straßenbahnbetrieb feierlich eröffnet. Einer der damaligen Triebwagen mit der Nummer 26 wurde 2002/2003 restauriert und fährt zu besonderen Anlässen als Traditionswagen.

Am 22. Dezember 1935 wurde der Omnibuslinienverkehr in den Schweriner Nahverkehrsbetrieb eingegliedert. Dieser Termin wird oft als der eigentliche Beginn des Omnibusverkehrs angesehen, obwohl Linienbusse sporadisch schon seit 1906 fuhren.

Im Jahre 1945 wurde das alte Straßenbahndepot in der Wallstraße durch einen Luftangriff getroffen. Dabei wurden viele Trieb- und Beiwagen der Straßenbahn zerstört. Bereits am 1. Mai 1946 jedoch konnte der Nahverkehr den Fahrbetrieb wieder aufnehmen.

Wie alle anderen Unternehmen in der DDR wurde auch der Nahverkehr Schwerin in die DDR-Planwirtschaft eingegliedert. 1948 erfolgte die Aufnahme in das Kommunale Unternehmen (KWU).

In sämtlichen Straßenbahnzügen fuhr zum Fahrscheinverkauf ein Schaffner mit, bis 1968 der schaffnerlose Betrieb eingeführt wurde, wobei seit dieser Zeit Kontrolleure auf die Entrichtung des Fahrpreises achten.

Ab den 1960er Jahren wuchs Schwerin rasant. Dieser Tatsache wurde mit dem Neubau von Straßenbahnstrecken nach Lankow im Nordwesten (1969 eröffnet), zum Großen Dreesch im Südosten (1974), und nach Neu Pampow im Südwesten (1979) Rechnung getragen.

Zeichnung eines Straßenbahn-Triebwagens vom Typ Tatra T3D
Zeichnung eines Straßenbahn-Triebwagens vom Typ Tatra T3D

Anfang der 1970er Jahre brach im Straßenbahnbetrieb eine neue Ära an. Die alten Züge vom Typ Gotha, die z.T. aus den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg stammten, wurden 1973 durch sogenannte Tatra-Wagen abgelöst. Diese Züge prägten bis 2003 das Schweriner Straßenbid.

1976 wurde der Grundstein für einen neuen großen Betriebshof im Haselholz gelegt. Hier entstanden großzügige Werkstätten, Verwaltungsgebäude und eine Umspannstation.

Im Jahre 1982 wurde der VE(K) Nahverkehr aus dem KWU gelöst und als eigenständiger Betrieb dem Kombinatsverbund zugeordnet. Nach der Wende wandelte sich der Nahverkehr 1990 in eine GmbH um. Kurz darauf wurde mit der Erneuerung des Buswagenparkes begonnen. In den Jahren 1991 und 1993 wurden Omnibusse der Typen Mercedes-Benz O 405 und O 405 G sowie Niederflurbusse von MAN angeschafft.

1996 schloss das Depot in der Wallstraße endgültig. Die Schienen, die an der Kreuzung Wallstraße - Wittenburger Straße die einzige Verbindung des Depots mit dem Streckennetz bildeten, wurden später im Zuge vom Bauarbeiten getrennt.

OLA-Triebwagen im Schweriner Hauptbahnhof
OLA-Triebwagen im Schweriner Hauptbahnhof

Auch der Nahverkehr Schwerin setzt in Grundzügen das Konzept des Outsourcing um: 1999 wurde ein Teil des Betriebes, darunter die Buslinie 16, in die Schweriner Verkehrs-Service GmbH ausgegliedert, die sich jedoch 2003 wieder auflöste. Im Jahre 2004 erfolgte die Gründung der Mecklenburger Verkehrsservice GmbH Schwerin (MVG), welche sich auf Servicefragen wie z.B. den Verkauf von Fahrscheinen und den Fahrdienst konzentriert.

Nachdem 41 Tatrazüge in den Jahren 1991 bis 1995 modernisiert worden waren, wurden sie in den Jahren 2001 bis 2003 durch Niederflur-Gelenkstraßenbahnwagen von Bombardier ersetzt. Die Tatra-Wagen wurden nach Daugavpils, Dnjepropetrowsk, Almaty und Tula verkauft. Die Busflotte wurde 2004 ergänzt durch Mercedes-Citaro-Busse, woraufhin alle anderen Omnibusse bis auf fünf MAN NG 272 verkauft wurden.

Im Jahr 2000 wurde die MecklenburgBahn GmbH (MEBA) als hundertprozentige Tochter des NVS gegründet, die ab 2001 den Personenverkehr auf der 80 Kilometer langen Strecke Rehna – Gadebusch – Schwerin Hbf – Crivitz – Parchim betreibt. Die MEBA fusionierte 2005 mit der OME zur Ostseeland Verkehr GmbH. An diesem Unternehmen halten die Veolia Verkehr GmbH 70 % und der NVS 30 % der Anteile.

[Bearbeiten] Straßenbahn

Straßenbahntriebwagen vom Typ SN2001
Straßenbahntriebwagen vom Typ SN2001
Straßenbahn an der 2007 errichteten Wendeschleife zur BUGA 2009
Straßenbahn an der 2007 errichteten Wendeschleife zur BUGA 2009
Auf einem Gleis abgestellte Wagen
Auf einem Gleis abgestellte Wagen

Der NVS ist Betreiber der Straßenbahnlinien der Schweriner Straßenbahn. Der elektrische Betrieb begann im Dezember 1908 mit folgenden Linien: (1) Alter Garten – Lübecker Straße, (2) Friedhof – Werderstraße und (3) Bahnhof – Stellingstraße.

[Bearbeiten] Linien

Betriebsintervalle tagsüber, zum Teil abhängig von Tageszeit bzw. Wochentag:

1 Kliniken – Hegelstraße alle 15 / 15 / 20 Minuten
2 Lankow Siedlung – Hegelstraße alle 7,5 / 15 / 20 / 30 Minuten
3 Hegelstraße – Neu Pampow alle 30 Minuten (nur mo−fr morgens und nachmittags)
4 Platz der Freiheit – Neu Pampow alle 30 / 60 Minuten

[Bearbeiten] Mögliche Netzerweiterungen der Straßenbahn

Gelegentlich wird die Einbindung der relativ stadtnah verlaufenden Eisenbahnstrecken nach Rehna und Parchim nach dem Karlsruher Modell diskutiert.

Laut Flächennutzungsplan der Stadt Schwerin wären folgende Streckenerweiterungen möglich: Hegelstraße–Consrade, Rahlstedter Straße–Lankower Dreieck, Kliniken–Wickendorf, Krebsförden–Bleicherufer–Platz der Jugend. Einzig sinnvoll erscheint die nur 1,5 Kilometer lange Verbindung Waldfriedhof–Krebsförden (Sieben-Seen-Park) deren Bau aber nicht ernsthaft verfolgt wird.

Im Sommer 2007 wurde die Wendeschleife Am Schlossgarten zur Anbindung der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin fertiggestellt.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

In den Jahren 2001 bis 2003 wurden die seit 1973 im Verkehr befindlichen Tatra T3-Wagen durch 30 dreiteilige Niederflur-Gelenktriebwagen des Typs SN2001 aus der Flexity Classic-Baureihe von Bombardier ausgetauscht. Je nach Fahrgastaufkommen werden strecken- und zeitweise zwei gekuppelte Wagen eingesetzt. Die Züge sind in den Farben Weiß, Hellgelb und Blau gehalten. Einige Wagen sind jedoch teilweise oder vollflächig mit Reklame beklebt.

Im Bestand des NVS befinden sich neben den Wagen des Typs SN2001 noch zwei ältere Triebwagen der Typen Gotha und Wismar als Traditionswagen.

[Bearbeiten] Bus

[Bearbeiten] Linien

Folgende Linien werden von der Nahverkehr Schwerin GmbH betrieben:

5 Hauptbahnhof – Görries
51 Kliniken – Görries 1
6 Stauffenbergstraße – Petersberg / Godern / Görslow
7 Hauptbahnhof – Krebsförden
71 Kliniken – Krebsförden ²
8 Hauptbahnhof – Lübstorf / Schloss Wiligrad
9 Stauffenbergstraße – Stern Buchholz
10 Schelfwerder – Alter Friedhof
11 Werdervorstadt, Walther-Rathenau-Str. – Bleicherufer
12 Platz der Freiheit – Wittenförden, Ahornallee
13 Lankow Siedlung – Otto-von-Guericke-Straße
14 Lankow Siedlung – Jugendherberge
16 Kantstraße – Görries
17 Friedrichsthal – Lankow, Kieler Straße
18 Friedrichsthal – Pingelshagen
19 Hauptbahnhof – Betriebshof Haselholz ³

1 Linie 51 verkehrt ab 20 Uhr anstelle von Linie 5 auch als Ersatz für Straßenbahnlinie 1
² Linie 71 verkehrt ab 20 Uhr anstelle von Linie 7 auch als Ersatz für Straßenbahnlinie 1
³ Ein- bzw. Ausrückfahrten in den bzw. aus dem Betriebshof Haselholz

[Bearbeiten] Fahrzeuge

Der NVS setzt Solobusse des Typs Mercedes-Benz Citaro O 530 (dreitürig) sowie Gelenkbusse der Typen O 530 G (viertürig, jeweils Baujahr 2004/2005) und MAN NG 272 (dreitürig, Baujahr 1993) ein. Die Lackierung der Busse ist NVS-typisch Weiß, Hellgelb und Blau. Ausnahmen bilden auch hier die mit Werbung beklebten Busse.

[Bearbeiten] Anbindung des weiteren Umlandes

Die Anbindung ins weitere Umland geschieht vor allem durch die SGS Bus&Reisen GmbH sowie die Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft mbH (LVG), die auch in Schwerin mehrere Haltestellen anfahren.

[Bearbeiten] Fähre

Petermännchen-Fähre
Petermännchen-Fähre

In den Monaten April bis Oktober wird von montags bis freitags in der Zeit von 8:40 Uhr bis 13:00 Uhr und von 13:30 Uhr bis 16:50 Uhr eine Fähre über den Pfaffenteich betrieben. Hierfür existiert kein Fahrplan. Die Fahrgäste bestimmen, welche der vier Anlegestellen die Fähre anlaufen soll. Der Fahrpreis für eine Fahrt beträgt für Erwachsene 1 Euro, für Kinder 50 Cent.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Straßenbahnen in Schwerin – Bilder, Videos und Audiodateien


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