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Mutter (Band) – Wikipedia

Mutter (Band)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mutter

Gründung 1982 als Camping Sex
1986 als Mutter
Genre Rock
Website http://www.muttermusik.de/
Gründungsmitglieder
Gesang, Bass Max Müller
Bass Kerl Fieser (bis 2006)
Gitarre Frank Behnke (bis 2002)
Schlagzeug Florian Koerner von Gustorf
Aktuelle Besetzung
Gesang Max Müller
Bass Michael Fröhlich (seit 2007)
Gitarre Heri Coltello (seit 2007)
Schlagzeug Florian Koerner von Gustorf
Keyboard Tom Scheutzlich (seit 1997)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre Achim Treu (2002–2005)
Gitarre Martin Höfermann (2005–2006)

Mutter ist der Name einer Berliner Band, in der Urbesetzung bestehend aus Max Müller (Gesang), Kerl Fieser (Bass), Florian Koerner von Gustorf (Schlagzeug) und Frank Behnke (Gitarre).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bandgeschichte

[Bearbeiten] Gründung und Frühzeit

Mutter gingen 1986 hervor aus der 1982 gegründeten Band Camping Sex, die bereits 1985 das damals wenig beachtete und heute gesuchte Album „1914!“ veröffentlichte [1], das von Thurston Moore als "großer Einfluss auf Sonic Youth" [2] genannt wurde. Als Mutter debütierten sie 1989 mit dem Album „Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen“ auf dem Label der Tödlichen Doris, bei denen Max Müllers Bruder Wolfgang Müller, Sänger war. Das Album, innerhalb zweier Tage in einem 8-Spur-Studio aufgenommen und zuhause abgemischt, wurde anfangs nur wenig wahrgenommen. Erst nach einem Labelwechsel zu What's so funny about und mit dem Aufschwung deutschsprachiger Independentbands Anfang der 90er Jahre (siehe Hamburger Schule) änderte sich das und Mutter wurden von der Kritik wahrgenommen.

[Bearbeiten] Diskurspop?

Bei What’s so funny about erschien 1991 ihr zweites Album „Komm!“, nur eine Seite der Platte enthielt jedoch (diesmal auf 16 Spuren aufgenommen) Stücke der Band, auf der Rückseite waren statt Musik Anekdoten und Geschichten von Freunden und Bekannten der Band zu finden, prominentester Erzähler dabei war David Lynch, als dessen Regieassistent Behnke gearbeitet hatte.

1993 dann erschien das nächste Album der Band, „Du bist nicht mein Bruder“. Die 24-Spur-Produktion wurde zum meistverkauften Album der Band, Mutter verließen jedoch What’s so funny about, ihre kommenden Veröffentlichungen erschienen beim eigenen Label „Die Eigene Gesellschaft“, geleitet von Max Müller und der damaligen Managerin der Band Gundula Schmitz. Hier wurde im Folgejahr 1994 das bereits vergriffene Debut der Band als CD mit zusätzlichen Stücken wiederveröffentlicht.

Mit dem im selben Jahr veröffentlichten Album „Hauptsache Musik“ überraschte die „unberechenbarste aller deutschen Diskurspop-Bands“ [3] dann all jene, die in ihr eine Art „linkes Rammstein“ sahen [4], das Album bestand fast vollständig aus folkigen Balladen, halbakustisch und technisch versiert eingespielt.

Insgesamt ist die Eingliederung der Band in den Kontext des Diskurspop oder der sogenannten Hamburger Schule allerdings eher problematisch. Obgleich es immer wieder auch zu Querverbindungen kam (so spielte Jochen Distelmeyer als Gast bei ihnen Trompete oder sampelten Cpt. Kirk &. das Mutter-Stück „Du“), verknüpfte die Brachialität ihres Sounds und ihr sozialer Hintergrund Mutter eher mit dem Berliner Untergrund der 80er Jahre. Auch mangelte es der Band an der typischen Theorieverbundenheit des Diskurspops, so finden sich weder Referenzen an Theoretiker der Postmoderne noch explizite politische Statements oder gar ein entsprechendes Engagement, wie es bei einigen Bands z. B. 1993 im Rahmen der antirechten „Etwas besseres als die Nation“-Tour stattfand.

1995 fand im Berliner Kinski Club (unter der Leitung von Gundula Schmitz, Claudia Basrawi und Mario Mentrup), ein „Mutter boxt!“ getaufter Boxkampf zwischen Kerl Fieser und Florian Koerner von Gustorf mit Frank Behnke und Max Müller als Coaches statt, als Ringrichter agierte der Regisseur Jörg Buttgereit (in dessen Film Schramm spielte Florian Koerner von Gustorf die Hauptrolle, Max Müller und Gundula Schmitz komponierten den Score).

1996 erscheint das Album „Nazionali“, der Titel löst Irritationen aus, weil einige Kritiker den Titel und seine Schreibweise politisch (miss-)verstehen [5], dabei handelt es sich nur um eine italienische Zigarettenmarke, eine Referenz an den Aufnahmeort des Albums, einen umgebauten Schweinestall in Monterotondo in der Toskana. 1997 brechen Mutter mit Management und Plattenfirma und lange ist nichts von Ihnen zu hören, als letztes erscheint noch eine CD „Konzerte I (1986-1991)“, eine dokumentarische Collage aus Livestücken, Interviewfetzen, Konzertansagen, kryptischen Anrufbeantworternachrichten und dergleichen.

Erst am 10. September 2001 erschien das erste neue Mutter-Album seit 4 Jahren, wieder bei What’s so funny about. Sein Titel: „Europa gegen Amerika“, im Booklet eine Zeichnung, die einen Micky-Maus-Ohren tragenden George W. Bush beim Verspeisen der Weltkugel zeigte, neben seinem Gesicht steht „Das ist der Todfeind“. Im Hintergrund brennen Hochhäuser, auf dem Album ein Stück mit dem Refrain „Krieg ist vorbei / ein neuer beginnt“. Kurz nach der Präsentation des Albums wurde diese Szene durch den Anschlag auf das World Trade Center in New York Wirklichkeit, diese Gleichzeitigkeit sollte den Erfolg des Albums sowie der Tournee deutlich belasten[6].

Zugleich gerieten Mutter in personelle Turbulenzen. Die 16 Jahre in gleichbleibender Besetzung agiert habende Band musste 2002 den Weggang von Frank Behnke hinnehmen, der sich intensiver seinen Filmprojekten widmen wollte, die Band ersetzte ihn durch Achim Treu und verstärkte sich zusätzlich mit Tom Scheutzlich (Keyboards). Treu wiederum verließ Anfang 2005 die Band (er ging zu Der Plan) und wurde durch Martin Höfermann ersetzt. 2006 verließen er und das Gründungsmitglied Kerl Fieser ebenfalls die Band. Dessen ungeachtet begannen Mutter mit der Komposition neuer Stücke für ein neues Album, dazu wechselte Max Müller an den Bass. [7]

[Bearbeiten] Gegenwart

Als bisher letzte Studioveröffentlichung erschien Mitte Mai 2004 das Vinylalbum „CD des Monats“ als auf 500 Stück limitierte Edition, in einer Sonderauflage mit Max Müllers Filmmusiken zusätzlich.

Im „Panorama“ der Berlinale 2005 wurde der Film „Wir waren niemals hier“ von Antonia Ganz gezeigt, der die Band während Liveauftritten in Deutschland und der Schweiz begleitete und durch die Integration alten Materials zugleich die Geschichte von Mutter und ihres Umfeldes beleuchtete. Der Film wurde von der Kritik gelobt und startete am 19. Oktober 2005 in den Kinos, Ende Mai 2007 wurde er auf DVD veröffentlicht [8]. Kurz darauf erschien die Werkschau „Das ganze Spektrum des Nichts“ und das Album „Hauptsache Musik“ wurde wiederveröffentlicht, ebenso wie das langjährig vergriffene Album der Vorgängerband Camping Sex.

[Bearbeiten] Stil

[Bearbeiten] Musik

Die Band selbst bezeichnet sich einfach als „Rockband“. Der langsame, brachiale und schwere Stil der Band steht teils in der Tradition von amerikanischen Noise-Rock- oder Punkbands wie den Swans[9], den Melvins oder Flipper[10], aber auch The Fall oder Velvet Underground[11] und teilt manche Stileelemente durchaus mit Doom-Metal-Bands [12], [13] Mutter selbst geben unter anderem Flipper, Korpus Kristi und Throbbing Gristle als Einflüsse an [14], [15]. Vordergründig gibt es klangliche Ähnlichkeiten mit Bands wie Rammstein oder Oomph!, trotzdem konnte Martin Büsser in der „Stadtrevue Köln“ in einem Artikel konstatieren: „Mutter funktionieren wie das Gegenstück zu Rammstein: Wo diese mit sehr ähnlichen Mitteln Triumph erzeugen, klingen Mutter nach bohrendem Zweifel.“ [16], denn der wuchtige Sound war immer mit selbstironischen und komischen Elementen gebrochen.

[Bearbeiten] Texte

Müllers Texte sind primär unkompliziert, „Die Strategie ist Eindeutigkeit. Bei uns gibt es kein »das haben wir nicht so gemeint«“ [17]. Sie sind einfach, reduziert und direkt, ohne Sarkasmus oder Ironie und verzichten weitgehend auf Metaphern. Dieser Grad an sprachlicher Ehrlichkeit erscheint fast dokumentarisch, wirkt zugleich aber durch eine hinzutretende „Ebene der Abstraktion“ vieldeutig: „Als ob die Leute einfach nicht wahr haben wollen, dass da einer eins zu eins meint, was er sagt.“ [18]

Christoph Gurk hingegen attestierte den Texten eine „Sprache, die den Bewohnern der Ghettowelt ein menschliches Antlitz zurückgibt.“ [19], ganz im Sinne des Songtitels „Ein offenes Geheimnis, für das sich niemand mehr schämt“. Dafür sucht Müller häufig „abseitige“ Ichs auf, ob Krankheitserreger („Ich bin so klein“), homosexuelle Neonazis („Michael“) oder psychisch kranke Attentäter („Ich bin er“).

Trotzdem bezieht Müller keine wertenden Positionen, denn „solang es Menschen gibt und solange sie denken müssen, wird es schlechte, kranke Gedanken geben. Vergewaltigung, Folter und Mord. Und das ist gut so. Und das ist gut so. Denn ich will in keiner Welt ohne diese Dinge leben und niemand soll verbieten, was er vielleicht selber fühlt und niemand sollte bestimmen, was man sehen darf und was nicht. Und ich will in keiner Welt ohne diese Dinge leben. Ich will in keiner besseren Welt, ich will in keiner perfekteren Welt, ich will in keiner schöneren Welt leben.“ („Ohne diese Dinge“)

[Bearbeiten] Live

Mutter sind keine klassische Tourband, Konzerte sind meist Einzelereignisse. Bei Livekonzerten exponiert Sänger und Texter Max Müller immer auch dem Sound scheinbar konträre Züge wie Schwäche und Verletzlichkeit neben Aggression und Zorn und posiert keinesfalls eindeutig martialisch oder dämonisch [20]. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, haftet der Band auch der Ruf an, es auf das Leerspielen des Saales anzulegen. Das Spiel der Band ist laut, roh, häufig verzerrt und wenig geglättet, lässt so dem einzelnen Musiker aber auch einen großen improvisatorischen Freiraum.

Mutter haben neben konventionellen Konzerten immer auch ungewöhnliche Liveereignisse inszeniert. Bereits die Vorgängerband Campingsex gab in den 80er Jahren ein 48 Stunden langes Konzert, Mutter spielte 1995 als Begleitung für Stummfilme wie zum Beispiel Fritz Langs „Der müde Tod“ oder Buster Keatons „Go West“, aber auch Pornos der 40er Jahre. Auf eine spielerisch geäußerte Idee von Diedrich Diederichsen spielten sie 2002 bei einem Liveauftritt allein eine zweistündige Fassung des John-Lennon-Songs „Imagine“. [21]

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Camping Sex

  • „1914!“, 1985, LP
  • „1914!“, 2006, DLP (Wiederveröffentlichung mit zusätzlichem Bonusmaterial)

[Bearbeiten] Mutter

  • „Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen“, 1989 / 1994
  • „Komm“, 1991
  • „Du bist nicht mein Bruder“, 1993
  • „Hauptsache Musik“, 1994 / 2005
  • „Nazionali“, 1996
  • „Konzerte I (1986-1991)“, 1997
  • „Europa gegen Amerika“, 2001
  • „CD des Monats“, 2004
  • „Das ganze Spektrum des Nichts ‒ Ihre Musik von 1989 bis 2005“, 2005

[Bearbeiten] Filmografie

  • „Wir waren niemals hier“, Regie: Antonia Ganz, 2005 / DVD 2007

[Bearbeiten] Literatur

  • Verena Sarah Diehl, „Mutter ‒ Die Strategie ist Eindeutigkeit“, in: Spex, Nr. 9, 2001
  • Christoph Gurk, „Ich bin er“, in: Spex, Nr. 8, 1993, p. 16‒19
  • Harald Fricke, „Flagge zeigen: ‚Europa gegen Amerika‘ von Mutter ‒ Hallo Sachzwang!“, in: die tageszeitung, 12. Oktober 2001, S. 14 [1]
  • IFB 2005, Panorama Dokumente, Wir waren niemals hier

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Jörg Sundermeier: Laut, rührend, ungemütlich, in: Jungle World, Nummer 42, 19. Oktober 2005
  2. Thurston Moore, Blind Date, zitiert nach einer Reproduktion des Textes auf dem Innencover der Wiederveröffentlichung von „1914!“, 2006
  3. Olaf Karnik: Positionen und Posen: Der re-politisierte deutsche Pop - und seine Nöte, 11. Oktober 2001, Neue Zürcher Zeitung Online
  4. Unangepaßt - Eine Band namens Mutter im Kreuzberger Festsaal, Berliner Morgenpost, 24. März 2005
  5. Ulrich Kriest: Alles irgendwie nur so?, in: Intro, 10/2001, Online
  6. Jörg Sundermeier: Laut, rührend, ungemütlich, in: Jungle World, Nummer 42, 19. Oktober 2005
  7. Benutzerprofil der Band auf MySpace, zugegriffen am 11.1.2007
  8. Vertriebsankündigung
  9. Unangepaßt - Eine Band namens Mutter im Kreuzberger Festsaal, Berliner Morgenpost, 24. März 2005
  10. Unangepaßt - Eine Band namens Mutter im Kreuzberger Festsaal, Berliner Morgenpost, 24. März 2005
  11. Andreas Becker: Der schönste Platz im All, die tageszeitung, 31.03.2005
  12. Jörg Sundermeier: Laut, rührend, ungemütlich, in: Jungle World, Nummer 42, 19. Oktober 2005
  13. Anonymus: Die Band Mutter und ihr Konzert am 20.01.05 in der Weltbühne zu Hamburg, in: nillson, 29.01.2005, Online
  14. Benutzerprofil der Band auf YouTube, zugegriffen am 11.1.2007
  15. Benutzerprofil der Band auf MySpace, zugegriffen am 11.1.2007
  16. Martin Büsser: Nie nur eine Position - Mutter (extended version), in: Stadtrevue Köln, 10/01, Online
  17. Verena Sarah Diehl, „Mutter ‒ Die Strategie ist Eindeutigkeit“, in: Spex, Nr. 9, 2001
  18. Max Dax: Auf der Suche nach einer eigenen Kunstsprache - Teil 5: Max Müller, in: Spex, #309, 4/07, 2007
  19. Christoph Gurk: Ich bin er
  20. Unangepaßt - Eine Band namens Mutter im Kreuzberger Festsaal, Berliner Morgenpost, 24. März 2005
  21. „Wir waren niemals hier“, Regie: Antonia Ganz

[Bearbeiten] Weblinks


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