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Motorradhelm – Wikipedia

Motorradhelm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Motorrad-Integralhelm
Motorrad-Integralhelm

Ein Motorradhelm oder auch Sturzhelm ist ein Teil der Schutzkleidung für Zweiradfahrer und schützt dessen Kopf bei Verkehrsunfällen vor lebensbedrohlichen Verletzungen.

Ein Motorradfahrer ist gegenüber Autofahrern erhöhten Gefahren ausgesetzt, weil

  • sein Motorrad über keine Knautschzone verfügt,
  • er aufgrund seiner geringen Größe leicht übersehen wird,
  • seine Geschwindigkeit von anderen leicht unterschätzt wird,
  • er einen größeren toten Winkel hat als ein Autofahrer,
  • er bei Geschwindigkeiten ab ca. 30 km/h Hindernissen weniger gut ausweichen kann als ein Auto.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorschriften

Das Tragen eines Sturzhelmes ist für Motorradfahrer in den meisten Ländern gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern auch für Fahrer von Mopeds und Mofas.

Schutzhelmpflicht für Motorradfahrer besteht in der Bundesrepublik Deutschland bereits seit 1976 (nach DIN 4848). 1980 wurde ein Verwarnungsgeld bei Fahrten ohne Schutzhelm (für Fahrer und Sozius) eingeführt. Ab dem 1. Januar 1990 wurden nur noch Schutzhelme nach der ECE-Norm 22 zugelassen. Durch zwei Ausnahmeverordnungen wurde diese Vorschrift aufgehoben, so dass „alte“ Helme (z. B. Cromwell), die nicht nach ECE geprüft sind, weiterhin in der Bundesrepublik zulässig sind. Allerdings kann man davon ausgehen, dass man mit einem solchen Helm im Falle eines Unfalls keine Versicherungsleistungen erhält (Stichwort Fahrlässigkeit).

[Bearbeiten] Bauarten

Man unterscheidet folgende Bauarten:

  • Integralhelme (auch Vollvisierhelme) mit fester Kinnpartie – bieten den besten Schutz.
  • Klapphelme, bei denen sich die Kinnpartie hochklappen lässt – sind ein Kompromiss zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit wobei die Sicherheit im Vergleich zu Integralhelmen minimal geringer oder genauso gut ist. Außerdem erleichtern Klapphelme das Abnehmen des Helmes nach einem Unfall. Zudem sind sie bei Brillenträgern sehr beliebt.
  • Enduro/Motocross-Helme mit fester Kinnpartie (größerer Abstand als beim Integralhelm, meistens ohne Visier)
  • Jethelme mit tiefgezogenem Visier, aber ohne Kinnpartie.
  • Halbschalenhelme (u. a. auch die sog. Braincap)

Die beiden letztgenannten Bauarten schützen Gesicht und Kinn bei einem Unfall nicht.

Grob unterteilt werden die Helmschalen aus zwei verschiedenen Werkstoffgruppen (Kunststoffen) gefertigt:

  • Duroplaste: (z. B. Aramidfasern, Glasfaserverstärkter Kunststoff, Carbon, Dyneema) Diese Kunststoffe können nur aufwändig im Laminatverfahren hergestellt werden, da sie nicht leicht formbar und spröde sind, dafür aber eine große Härte aufweisen. Dadurch sind diese Helme sehr hochwertig und vergleichsweise teuer, jedoch ist auch hier in den letzten Jahren das Preisniveau deutlich gesunken. Im Rennsport werden sie ausschließlich verwendet. Duroplaste altern weniger schnell, was der Helmschale bei guter Pflege eine hohe Lebenserwartung beschert.

Das energieabsorbierende Material im Inneren des Helmes besteht in der Regel aus Polystyrol.

[Bearbeiten] Helmsicherheit

ECE-Aufnäher im Motorradhelm
ECE-Aufnäher im Motorradhelm

Beim Kauf eines Helmes ist vor allem auf gute Passform zu achten, zumindest für einen Erstkauf ist daher der Versandhandel nicht zu empfehlen. Der Helm muss fest sitzen, aber nicht drücken (die Innenschale gibt bei neuen Helmen noch leicht nach). Das Kinn sollte überdeckt sein, und zwischen Kinn und Helm sollte mindestens ein Fingerbreit Platz sein. Bei Belüftung und Schallisolierung gibt es große Qualitätsunterschiede. Leuchtende Farben verringern die Gefahr, im Verkehr übersehen zu werden. Der Helm sollte nach der neuesten Norm geprüft sein, die momentan ECE 22/05 lautet und im Helm eingenäht ist.

Die ECE-Norm für Helme legt folgende Kriterien bei der Prüfung fest:

Größe und Form der Dämpfungsschale, chemische Resistenz der Außenschale, Stoßdämpfungswerte an einzelnen Punkten durch den Falltest, Abstreiftest vor allem bei den kleinen Größen, Belastbarkeit des Kinnriemen und die Absicherung des Kinnriemen. Belastbarkeit des Kinnriemenverschlusses, Größe des Sichtfeldes, Durchdringungswiderstand des Visiers, Tönung des Visiers.

Bei der Prüfung nach ECE 05 gelten zusätzlich noch:

Senkung der z. Zt. gültigen Grenzwerte für Kopfverzögerung und HIC (Head Injury Criterion) um 10 %. Damit wird die Kollisionsgeschwindigkeit zwischen Kopf und Anprallobjekt höher angesetzt, wodurch eine höhere Sicherheitsreserve geschaffen wird, Kinnaufschlag, Prüfung der Kinnteildämpfung, Messung der Rotationsbeschleunigung (Außenschale), Visiertönung, bis zu 50 % Tönung: ausschließlich Tagesnutzung mit Kennzeichnungspflicht, das ECE – Etikett muss mit Klarsichtfolie übernäht werden, Kinnriemensicherung wie bisher, jedoch nicht für TRIAL-Helme

[Bearbeiten] Handhabung

Ohne geschlossenen Kinnriemen hat der Helm keine Schutzwirkung, da er sich bei einem Unfall vom Kopf löst. Auch ein beschädigter Helm (Beulen, Risse oder Löcher in der Außenschale) bietet keine ausreichende Schutzwirkung. Auch bei Stürzen aus geringer Höhe ist es ratsam den Helm untersuchen zu lassen (z. B. durch Röntgengeräte im Fachhandel) und gegebenenfalls auszutauschen. Es ist dringend zu vermeiden den Helm starken Druck- oder Zugkräften auszusetzen. Verkratzte Visiere sind wegen der schlechteren Sicht vor allem in der Dunkelheit und bei Regen zu ersetzen. Tiefe Kratzer im Lack des Helmes sind sofort zu versiegeln, da Faser-Verbundwerkstoffe, Duroplaste ( Fiberglas u.ä. ) hygroskopisch sind (also dazu neigen, Wasser zu ziehen). Das Material quillt auf und verliert jede Schutzwirkung. Dies trifft nicht bei Thermoplasten zu, da diese einen gewissen Feuchteanteil im Material benötigen da sie sonst verspröden, was einen Bruch der Helmschale bei einem Sturz zur Folge haben kann.

Nierengurt, Motorradhandschuhe, feste Schuhe, feste Kleidung, Knie- und Ellenbogenprotektoren schützen den Rest des Körpers.

[Bearbeiten] Bei Unfällen

Für den Umgang mit Helmen nach einem Unfall s.h. Helmabnahme.

[Bearbeiten] Funktion

Motorradhelm mit Sturzspuren
Motorradhelm mit Sturzspuren

Moderne Helme sind so konzipiert, dass sie bei einer Krafteinwirkung, z. B. einem Schlag, diese in Verformungsenergie umwandeln. Entscheidend ist dabei weniger das Material der Aussenschale, sondern mehr die Beschaffenheit des Innenmaterials, d.h. des (normalerweise unsichtbaren) Styropor-Schaumes, der zwischen Aussenschale und Innenfutter sitzt: Diese Schicht ist der einzige komprimierbare Teil des Helmes, und sie übernimmt im Falle eines Unfalles die eigentliche Dämpfung. Während die Helmschale bei einem Aufschlag die auftretenden Kräfte auf eine möglichst grosse Fläche verteilt und dabei elastisch verformt wird, kehrt sie danach wieder in die ursprüngliche Form zurück. Dagegen erleidet die Styroporschicht eine plastische und damit bleibende Verformung.

Diese Verformung führt dazu, dass der Helm in seiner Gesamtheit zerstört wird, denn danach ist der Helm nicht mehr in der Lage, seine ihm zugedachte Schutzfunktion zu übernehmen. Deshalb ist es wichtig, den Helm nach einem Unfall gegen einen Neuen auszutauschen (oder zumindest zum Hersteller zur Prüfung einzusenden), auch wenn optisch nur leichte oder keine Beschädigungen auszumachen sind.

[Bearbeiten] Lebensdauer

Die Lebensdauer eines Motorradhelmes hängt in erster Linie vom Innenmaterial ab, da dieses die eigentliche Dämpfung eines Aufpralls übernimmt. Hier wird meist Polystyrol verwendet, das im Laufe der Zeit seinen Weichmacher verliert und dadurch zunehmend weniger nachgiebig wird. Dieser "Alterungsprozess" ist unabhängig von der tatsächlichen Nutzung des Helmes: Auch ein Helm, der nur im Regal liegt, ist davon betroffen. Ein Motorradhelm ist aus diesem Grund nach rund 5, spätestens jedoch nach 7 Jahren ersatzreif, selbst wenn er in dieser Zeit nur wenig benutzt wurde und kein Sturz erfolgt ist.

[Bearbeiten] Visiere

Mittlerweile gibt es im Bereich der Integralhelme und Jethelme ein reiches Angebot der Helmhersteller an verschiedenen Visieren. Üblicherweise bestehen sie aus dem Kunststoff Polycarbonat, auch bekannt unter dem Namen Makrolon® oder Lexan®, welcher für einen durchsichtigen Kunststoff sehr hart und schlagfest ist und zudem nicht splittert. Viele Visiere heutzutage sind kratzfest, d. h. sie sind mit einer widerstandsfähigen Klarlackschicht überzogen. Diese verträgt jedoch keine Politur oder aggressive Reinigungsmittel. Integralhelm-Visiere neigen (besonders bei Regen) zum Beschlagen. Deswegen verfügt jeder gute Helm über eine Rastung bei dem das Visier fast geschlossen ist, so dass zusätzlich Frischluft das Beschlagen verhindert und gleichzeitig kaum Wasser eindringen kann. Auf dem Markt gibt es auch Visiere, welche schon ab Werk über eine permanente Antibeschlagbeschichtung verfügen, welche allerdings auch empfindlich ist. Andere Hersteller bieten gegen das Beschlagen sogenannte Pinlock-Visiere an (siehe unten). Natürlich finden auch handelsübliche Antibeschlagmittel Anwendung, welche nachträglich aufgetragen werden können. Andere Zubehörteile können auch ein Beschlagen abschwächen (zum Beispiel ein Atemabweiser, welcher die Ausatemluft unten aus dem Helm ausleitet).

Es gibt

  • Klarsicht-Visiere: Die gebräuchlichste Art der Visiere, sie sind der Standard für gängige Helmtypen. Sie müssen für den Straßenverkehr über ein E-Prüfzeichen verfügen.
  • Verspiegelte und leicht bis stark getönte Visiere (jeweils in unterschiedlichen Farben erhältlich): Getönte Visiere haben den Vorteil Sonnenlicht abzuschwächen und somit eine Blendung des Motorradfahrers zu verhindern. Des Weiteren sind sie sehr beliebt, da man von außen nicht mehr durch das Visier durchsehen kann. Stark getönte Visiere müssen auch für den Straßenverkehr ein E-Prüfzeichen besitzen, und dürfen nur bei Tageslicht unter guten Wetterbedingungen genutzt werden. Die Benutzung bei Nacht ist verboten und ist außerdem äußerst unpraktisch und gefährlich, da die Sicht quasi gleich Null beträgt. Bei einer Missachtung dieses Verbotes ist mit rechtlichen Konsequenzen und im Falle eines Unfalls mit Regressforderungen der Versicherung zu rechnen.
  • Pinlock-Visiere: Bei diesem Visier ist ein kleines zweites inneres Visier mittels Kunststoff-Stiften direkt an das Hauptvisier befestigt. Die dünne isolierende Luftschicht, die dadurch entsteht, verhindert ein Beschlagen des Visieres. Nachteile sind jedoch, dass das kleinere Innenvisier ein Beschlagen des Randbereiches des Hauptvisieres nicht verhindern kann, und dass die Umlaufkante und die Befestigungen im Blickfeld den Fahrer stören bzw. irritieren können. Pinlock-Visiere sind nur eine andere Bauart, sie können natürlich genauso getönt o. Ä. sein.
  • Zusätzliche Sonnenvisiere: Inzwischen werden von verschiedenen Herstellern Helme angeboten, welche neben dem Klarsicht-Visier über ein zusätzlich angebrachtes getöntes Visier verfügen, das während der Fahrt bedient werden kann. Dieses ist entweder im Inneren als zweites Visier dicht vor den Augen angebracht und lässt sich per Schalter von außen bedienen, oder es ist ein kleineres Visier, welches außen über dem Klarsicht-Visier angebracht ist und bei Bedarf heruntergeklappt werden kann. Dass diese während der Fahrt bedient werden können, ist ein großer Vorteil, da der Motorradfahrer während der Fahrt auf veränderte Lichtverhältnisse reagieren kann (im Gegensatz zu herkömmlichen getönten Visieren und unter dem Helm getragenen Sonnenbrillen).
  • Heizvisiere: Es gibt auch Heizvisiere, bei denen feine Drähte Wärme erzeugen und somit das Beschlagen dauerhaft verhindern. Durch ein Spiralkabel und Abreißstecker wird das Visier mit einer Bordsteckdose verbunden. Mit einem Heizvisier hat man auch bei widrigsten Bedingungen (Kälte und Nässe) mit vollkommen geschlossenem Visier freie Sicht. Diese Visiere sind jedoch nur für wenige Helme verfügbar.

[Bearbeiten] Hersteller

Die bekanntesten Hersteller von Sturzhelmen, geordnet nach dem Firmensitz, sind:

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Motorradhelm – Bilder, Videos und Audiodateien


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