Monophagie
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Monophagie (gr. monos, allein; gr. phagos, Fresser) beschreibt die sehr enge Nahrungsbreite bzw. ein sehr enges Nahrungsspektrum von Spezialisten.
Ein Lebewesen ist monophag 1. Grades, wenn es sich nur von einer einzigen Wirtsart (Pflanze, Tier) ernährt. Monophage 2. Grades ernähren sich von einigen Arten einer Wirtsgattung, solche 3. Grades von allen Arten einer Wirtsgattung. Monophagie kommt vor allem bei Pflanzenfressern und bei parasitischen Insekten (Parasiten und Parasitoide) vor.
Der Koala lebt ausschließlich von den Blättern bestimmter Eukalyptusarten. Der Panda lebt von bestimmten Arten von Bambus. Die hohe Spezialisierung auf nur wenige Pflanzen und Tiere als Nahrung bedeutet auch eine hohe Abhängigkeit vom Vorkommen und von der Verbreitung derselben. So ist die Mehrheit der etwa 3.000 Arten von Schmetterlingen in Deutschland monophag. Werden zum Beispiel durch die Umwandlung von Magerrasen in nährstoffreiche Weiden oder Rasenflächen viele für diesen Grünlandtyp typischen Pflanzenarten verdrängt, so verschwinden dort größtenteils auch die von diesen Pflanzen abhängigen Schmetterlingsarten.
Es gibt weitere Spezialisierungen der Ernährungsweise: so sind zum Beispiel ein Drittel der 6.000 Käferarten Deutschlands in mindestens einem Abschnitt ihrer Entwicklung auf verrottendes Holz (xylophag) oder auf verrottendem Holz siedelnde Pilzarten (mycetophag) angewiesen. Ein hoher Anteil von Totholz in Wäldern kann zum Erhalt von angepassten und spezialisierten Tierarten beitragen. Ebenso sind naturnah gestaltete Grünflächen und der Erhalt und die Anlage von Totholzhaufen, z.B. in Gärten und Parks eine Möglichkeit den Spezialisten Lebenräume zu bieten. Für den Artenschutz ist damit auch der Biotopschutz wichtig (Mitnahmeeffekt), um Tiere in allen ihren Entwicklungsstadien schützen.