Mogwai
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Mogwai | |
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![]() Mogwai live |
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Gründung | 1995 |
Genre | Postrock |
Website | http://www.mogwai.co.uk/ |
Aktuelle Besetzung | |
Gitarre | Stuart Braithwaite |
E-Bass | Dominic Aitchison |
Schlagzeug | Martin Bulloch |
Gitarre | John Cummings |
Keyboard, Flöte, Gitarre etc. | Barry Burns |
Mogwai ist eine schottische Postrock-Band aus Glasgow, die im Jahr 1995 gegründet wurde. Der Name leitet sich aus dem Chinesischen ab und bedeutet ungefähr soviel wie „Geist“ oder „böse Seele“ (chin. 魔鬼, mòguĭ, 魔 (dunkel), 鬼 (Geist)). Die Inspiration zu diesem Namen erhielt die Band durch die Kreatur aus dem Film Gremlins von Joe Dante aus dem Jahr 1984. Stuart Braithwaite, der Gitarrist von Mogwai, sagte jedoch, dass dieser Name keine tiefere Bedeutung für die Band habe, sie wollten schon seit längerem einen besseren finden.[1]
Die Band ist über ihre Musik hinaus dafür bekannt, ihre Meinungen über andere Künstler sehr offen kund zu tun. Als Mogwai 1999 parallel zu Blur auf einem Festival spielte, ließ man T-Shirts mit der Aufschrift „blur: are shite“ drucken und verkaufen. Mogwai-Kopf Braithwaite erklärte dazu, man habe lediglich eine Wörterbuchdefinition auf die T-Shirts drucken lassen.[2] Auch auf ihrer offiziellen Webseite sind häufig abfällige Kommentare zu Musikerkollegen zu finden. Zum Albumtitel „Songs of Mass Destruction“ (etwa: „Massenvernichtungslieder“) von Annie Lennox erklärte Braithwaite dort unlängst zynisch, dieser sei „really topical“ („sehr zeitgemäß“). Lennox habe einen Titel gewählt, der so halbherzig sei, dass der Mogwai-Albumtitel „Mr. Beast“ dagegen geradezu intellektuell klinge.[3]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Stuart Braithwaite (Gitarre) und Dominic Aitchison (Bass) trafen sich in den 1990er-Jahren auf einem Konzert der Band Ned's Atomic Dustbin. Die daraus resultierende Bekanntschaft der beiden Fünfzehnjährigen resultierte vier Jahre später in der Gründung der Band, der bald Schlagzeuger Martin Bulloch beitrat.
Nach den ersten Konzerte trat bald auch John Cummings an der Gitarre bei, dem Brendan O’Hare (ex-Teenage Fanclub, und Macrocosmica) folgte. Dieser war aber nur zeitweise Mitglied, nämlich für die Aufnahmen von Mogwai Young Team. Erst 1998 fand sich mit Barry Burns das letzte Mitglied, mit dem bald Come on Die Young aufgenommen wurde.
Im Jahr 2004 hatte die Band die Möglichkeit, bei zwei ihrer Vorbilder als Vorgruppe aufzutreten, nämlich bei den Pixies und bei The Cure. Sie selbst üben ebenfalls Einfluss auf andere Gruppen aus, z. B. auf die Band Explosions in the Sky oder die italienischen Giardini di Miro sowie einige weitere Bands im so genannten Postrock-Bereich.
[Bearbeiten] Stil
Die Musik der Gruppe wird bisweilen als ambient bezeichnet, doch trifft diese Beschreibung das Klangbild der meisten Stücke nur wenig. Vielmehr ist die Musik eindeutig dem Rockbereich zuzuordnen, obwohl viele herkömmliche Merkmale der Sparte oft nicht zutreffen. Das betrifft u. a. die Tracklänge von 3–5 Minuten, die häufig überschritten wird, die sich oft über den ganzen Track hinziehende Entwicklung von Soundmustern als auch die häufige Abwesenheit des normalen Strophe-Refrain-Strophe-Schemas. Der Gesang spielt eine untergeordnete Rolle. Viele Stücke sind instrumental, bei anderen ist der Gesang stark verzerrt (z. B. mit einem Vocoder bei „Hunted by a Freak“) oder in einer Sprache, die von den meisten Hörer nicht verstanden wird (z. B. wird „Dial:Revenge“ auf walisisch gesungen). Dies wirkt auf die Zuhörer oft irritierend. Stuart Braithwaite hat dies folgendermaßen kommentiert:
“I think most people are not used to having no lyrics to focus on. Lyrics are a real comfort to some people. I guess they like to sing along and when they can't do that with us they can get a bit upset. ”
„Ich denke, die meisten Leute sind es nicht gewohnt, keinen Text zu haben, auf den sie sich konzentrieren können. Texte sind für einige Leute sehr wichtig. Sie mögen es mitzusingen, und wenn sie das bei uns nicht tun können, werden sie halt ein bisschen sauer.“
– Mogwai in einem Interview mit The Express: [4]
Die Stücke sind meist von melancholischer, sphärischer Stimmung. Gespielt wird sehr häufig mit den Kontrasten laut/leise und energisch/verhalten. So verläuft der Gesamtklang innerhalb eines Songs recht oft crescendo, häufig steigt mit wachsender Minutenzahl die Intensität und Fülle der Instrumentierung. Eingesetzt wird neben dem üblichen Rockinstrumentarium auch Einiges an elektronischen Instrumenten. Hauptsächlich haben The Cure, Joy Division, The Jesus & Mary Chain, Pixies, Slint und My Bloody Valentine Einfluss auf die Band ausgeübt.
Gruf Rhys von der walisischen Band Super Furry Animals und Tetsuya Fukagawa der japanischen Screamoband Envy hatten bereits Gastauftritte als Sänger, bei dem sie jeweils ihre eigene Sprache verwendeten (Rhys: Alt-Walisisch; Fukagawa Japanisch)
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] Studioalben
- Mogwai Young Team (1997)
- Come on Die Young (1999)
- Rock Action (2001)
- Happy Songs for Happy People (2003)
- Mr. Beast (2006)
- The hawk is howling (2008)
[Bearbeiten] Singles
- Tuner/Lower (1996)
- Angels vs Aliens (1996)
- Summer (demo) (1996)
- Summer/Ithica 27φ9 (1996)
- New Paths to Helicon, Parts 1 & 2 (1997)
- Club Beatroot, Part 4 (1997)
- Do The Rock Boogaloo (1998)
- My Father My King (2001)
- Friend of the night (2005)
[Bearbeiten] EPs
- 4 Satin (1997)
- Mogwai Fear Satan Remixes (1998)
- No Education = No Future (Fuck the Curfew) (1998)
- Mogwai:EP (1999)
- Travels in Constants, Vol. 12 (2001)
- US Tour EP (2001) – (mit Bardo Pond)
- UK/European Tour EP (2001)
- Travel is dangerous (2006)
[Bearbeiten] Kompilationen
- Ten Rapid (1997) – Collected recordings 1996–1997
- EP+6 (2000) – 4 Satin, No Education… und Mogwai:EP auf einer CD
- Government Commissions (2005) – BBC Sessions 1996–2003
[Bearbeiten] Remix-alben
- Kicking A Dead Pig (1998)
[Bearbeiten] Filmsoundtracks
- Zidane – a 21st century portrait (2006)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ http://www.mogwai.co.uk/words/Frequently_Asked_Questions/Frequently_Asked_Questions/
- ↑ http://www.thestranger.com/seattle/Content?oid=1949
- ↑ http://www.mogwai.co.uk/News/News_2008/Annie/
- ↑ Interview mit Mogwai in The Express