Moeller GmbH
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Moeller | |
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Unternehmensform | GmbH |
Gründung | 1899 |
Unternehmenssitz | Bonn |
Unternehmensleitung |
|
Mitarbeiter | ca. 8.600 GS 2006/2007 |
Umsatz | 1,02 Mrd. Euro GS 2007/2008 |
Branche | Elektrotechnikhersteller |
Produkte |
Komponenten für |
Website | www.moeller.net |
Die Moeller GmbH ist ein Unternehmen zur Herstellung von elektrotechnischen Komponenten für die Energieverteilung und Automatisierung. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2006/2007 lag bei 960 Millionen Euro. In 16 Produktionsstätten und 31 Landesgesellschaften sind 8.600 Mitarbeiter beschäftigt. Hauptsitz des Unternehmens ist Bonn.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ingenieur Franz Klöckner gründete 1899 in Köln die F. Klöckner, Ing., Spezialfabrik, Köln zur Herstellung von elektrischen Schaltapparaten. Im Jahre 1911 trat der Ingenieur Hein Moeller in das Unternehmen ein. Ab 1942 trug die Firma den Namen Klöckner-Moeller. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Firmengebäude in Köln zerstört, weshalb die Firmenzentrale nach Bonn verlegt wurde. 1999 wurde der Firmenname von Klöckner-Moeller in Moeller geändert. Bis zum Jahr 2003 befand sich das Unternehmen in Familienbesitz, dann übernahm der Private Equity-Investor Advent alle Anteile der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Firmengruppe. Nach erfolgreichem Turnaround erwarb 2005 die englische Finanzinvestor Doughty Hanson & Co eine 75-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der Moeller Firmengruppe in einem sog. secondary buy-out (wobei Advent zunächst mit 25% beteiligt blieb). Am 20. Dezember 2007 gab die Moeller-Firmengruppe in einer Pressemitteilung bekannt, dass die amerikanische Eaton Corporation die Moeller-Firmengruppe zu 100% übernommen hat.
Seit dem 13. November 2007 engagiert sich Moeller als Trikotsponsor des VFL Gummersbach und erhofft sich dadurch eine Steigerung des Bekanntheitgrades.
[Bearbeiten] Produkte
Das Unternehmen produziert und vertreibt Komponenten und Systeme zum Schalten, Schützen, Befehlen, Melden, Steuern und Visualisieren industrieller Fertigungsprozesse und Maschinen sowie zum Energieverteilen in Infrastrukturgebäuden und Wohnhäusern. Das Unternehmen teilt sich produktorientiert in folgende fünf Geschäftseinheiten auf:
- Automatisierung
- Befehls- und Steuergeräte
- Motorstarter und Drives
- Leistungsschalter
- Gebäudeautomatisierung
[Bearbeiten] Moeller Gebäudeautomatisierung
Die Moeller Gebäudeautomation mit ihrem Kompetenzzentrum in Österreich ist auf Energieverteilungsprodukte spezialisiert. Zum Geschäftsbereich gehören Energieverteilung, Kommunikation und Gebäudeautomatisierung im Niedervoltbereich. Im Segment bis 400 Volt enthält die Produktpalette Schutzschaltgeräte, Verteilersysteme, Gebäudeautomatisierungssysteme, wie etwa Xcomfort, oder auch Datennetzwerktechnik. Im Geschäftsjahr 2005/06 waren bei Moeller Gebäudeautomatisierung 4.030 Mitarbeiter beschäftigt.
[Bearbeiten] Geschichte der Gebäudeautomation
Im Jahre 1944 lagerte die Felten & Guilleaume Carlswerk (F & G) einen Teil ihrer Produktion in ein für alliierte Bomber schwer erreichbares Gebiet aus. Im österreichischen Kleedorf bei Schrems im Bezirk Gmünd wurde eine Fabrik zur Erzeugung elektrischer Spulen gebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Standort nach Schrems verlegt. Der Schwerpunkt der Produktion lag bei Pupinspulen.
In Wien wurde 1957 ein Entwicklungslabor für Niederspannungsschaltgeräte eröffnet. 1970 besaß das Unternehmen 20 Patente. Unter der Leitung von Gottfried Biegelmeier wurde der Fehlerstromschutzschalter (kurz FI) erfunden und weiterentwickelt. Der FI ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil der Stromversorgung. In vielen Ländern ist der FI beim Neubau von Gebäuden gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel in Österreich seit 1980.
Von Schrems aus wurden weitere Produktionsstätten für Gebäudeautomation geschaffen, so 1957 in Derio (Spanien) und 1994 im benachbarten Suchdol (Tschechien). Durch die Übernahme von F & G durch die deutsche Moeller Gruppe kam 1998 auch dieser Teil zum Moeller-Konzern.
Die Moeller Gebäudeautomation verfolgt eine Expansionsstrategie. Ab dem Jahr 1990 nutzte das Unternehmen die Öffnung Osteuropas, expandierte und steigerte die Produktion bis 2006 um das 15-fache. In diesen Geschäftsbereich ist das Unternehmen die Nummer zwei auf dem Weltmarkt im Bereich der FI und die Nummer drei bei Leitungsschutzschaltern.
[Bearbeiten] Produktgruppen
Der Geschäftsbereich gliedert sich in fünf Produktgruppen der Gebäudeautomation:
- Xpole: Schutzschaltgeräte, wie Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter
- Xpatch: Netzwerktechnik, wobei alle Produkte miteinander kompatibel sind
- Xenergy: Sortiment für den Hochamperebereich bis 6300 Ampere
- Xboard: Sortiment an Energieverteilern im Bereich der Gehäusetechnik
- Xcomfort: Gebäudeautomatisierungsprodukte zur drahtlosen oder verdrahten Kommunikation, Steuerung und Regelung der Gebäudeinstallation.
[Bearbeiten] Quellen
- „Power under Control“; Wirtschaftsblatt vom 8. November 2006