Mittelmeridian
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Als Mittelmeridian oder Längenursprung wird die Bezugsgerade eines genordeten kartesischen Koordinatensystems in der Geodäsie bezeichnet, das auch in Kartografie und Geografie verwendet wird. Als Mittelmeridian wird entweder der Längengrad eines lokalen Fundamentalpunktes oder aber ganzzahlige Längengrade in einem definierenden System (GK, UTM) gewählt. Für den Mittelmeridian wird im jeweiligen Koordinatensystem ein Rechtswert (false easting) derart festgesetzt, dass die Ordinate mit dem Rechtswert=0 nicht den Meridian markiert, sondern westlich des dargestellten Gebiets liegt. Damit werden negative Koordinatenwerte westlich des Meridians vermieden.
Beispiele für Mittelmeridiane (mit false easting in Metern):
- Schweizer Landeskoordinaten, Alte Sternwarte Bern, "Berner Meridian", (600.000 rechts / 200.000 hoch),
- Soldner-Kataster Berlin, Müggelturm, 13° 37' 30" Ost, (40.000 rechts / 10.000 hoch)
- Österreichisches Bundesmeldenetz mit drei Zonen
- 10° 20' Ost, 150.000 rechts
- 13° 20' Ost, 450.000 rechts
- 16° 20' Ost, 750.000 rechts
- dtsch. Gauß-Krüger-Koordinatensystem, Alle durch drei teilbaren östlichen Längengrade
- finnisches YKJ-Koordinatensystem, 27° Ost, 3.500.000 rechts
- UTM-Koordinatensystem Alle nach Addition von 3 durch 6 teilbaren Längengrade, 500.000 rechts.
- siehe auch: false nothing