Mikroformat
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mikroformat ist ein Markup-Format zur semantischen Annotation von HTML oder XHTML. Mikroformat-Annotationen können leicht aus Webseiten extrahiert werden und machen weiteren Programmen (etwa Suchmaschinen) die Bedeutung des Seiteninhalts verständlich.
Die bisher vorhandenen (X)HTML-Standards erlauben minimale semantische Annotationen durch folgende Attribute:
- class
- rel
- rev
Jedes Mikroformat wurde für ein spezielles Themen- oder Wissensgebiet entwickelt. So gibt es Mikroformate für Termine, für Kontaktinformationen und für soziale Beziehungen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Quelltext
Kontaktinformationen werden normalerweise in html als einfache Elemente dargestellt:
<div> <div>Max Mustermann</div> <div>Musterfirma</div> <div>01234/56789</div> <a href="http://example.com/">http://example.com/</a> </div>
Dieser Quelltext mit dem Mikroformat hCard ausgezeichnet:
<div class="vcard"> <div class="fn">Max Mustermann</div> <div class="org">Musterfirma</div> <div class="tel">01234/56789</div> <a class="url" href="http://example.com/">http://example.com/</a> </div>
Hier werden für den Name (fn), die Organisation (org), die Telefonnummer (tel) und die Internetadresse (url) spezifische definierte class
-Attribute verwendet und der ganze Bereich als class="vcard" eingebunden.
So ist es einer Software, z.B. Browserplugins oder Suchmaschinen, möglich die Information auszulesen und diese an andere Anwendungen wie Adressbücher oder Routenplaner zu übergeben.
[Bearbeiten] Verbreitung
Zur Verbreitung wurde von Dan Cederholm zusammen mit Tantek Çelik am 20. Juni 2005 das Projekt microformats.org gegründet. Den Anstoß gab das Unternehmen Technorati, das sich mit der Technik von Suchmaschinen befasst und auch die Suchmaschine kitchen.technorati.com für microformats betreibt.
Derzeit gibt es die zwei Browserplugins Operator und Tail für Mozilla Firefox.
[Bearbeiten] Alternativen
RDFa ist ein ähnlicher Ansatz, bei dem RDF (das aus dem semantischen Web bekannte Resource Description Framework zur Annotation beliebiger Ressourcen) in (X)HTML eingebettet wird. Dazu wurde jedoch die (X)HTML-Syntax geringfügig erweitert. RDFa ist etwas schwieriger zu schreiben als Mikroformate, dafür aber ausdrucksstärker, da man nicht auf bestimmte Themengebiete beschränkt ist, sondern mittels geeigneter Ontologien Dinge aus allen Gebieten beschreiben kann.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
John Allsopp: Microformats : empowering your markup for Web 2.0. Friendsof, [Berkeley, Calif.] 2007, ISBN 978-1-590-59814-6.
Florian Beer: Microformats - Semantik für jedermann: Das semantische Web und wie Microformats die Entwicklung vorantreiben werden. VDM Verlag, [Vienna, Austria] 2008, ISBN 978-3836492218.
[Bearbeiten] Weblinks
- microformats.org Projektwebsite (englisch) mit wiki
- Microformats Cheat Sheet, eine Übersicht der Mikroformat-Tags (englisch)
- Mikroformate.pdf, Tutorial von Stefan Münz zu Mikroformaten (PDF)
[Bearbeiten] Berichterstattung
- Das semantische Web und wie Microformats die Entwicklung vorantreiben werden (Diplomarbeit)
- Mikroformate: Konzepte und Grundlagen
- Vortrag zu Mikroformaten
- pixelsebi.com
- notizblog.org
[Bearbeiten] Software
- Photrax.com, eine Sammlung georeferenzierter Bilder mit Geo-Mikroformaten (bspw. für Operator Firefox Extension)
[Bearbeiten] Suchmaschines für Mikroformate
- kitchen.technorati.com
- Yahoo! microsearch
- VIREL Microformats Crawler (primär vCards)