Max-Planck-Institut für Biochemie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Max-Planck-Institut für Biochemie | |
---|---|
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Max-Planck-Gesellschaft |
Rechtsform des Trägers: | Eingetragener Verein |
Sitz des Trägers: | München |
Standort der Einrichtung: | Martinsried |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Naturwissenschaften |
Fachgebiete: | Biochemie, Bioinformatik, Bioelektronik |
Grundfinanzierung: | Bund (50%), Länder (50%) |
Leitung: | Axel Ullrich |
Mitarbeiter: | ca. 880 |
Homepage: | www.biochem.mpg.de |
Das Max-Planck-Institut für Biochemie ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung unter der Trägerschaft der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und hat seinen Sitz in Martinsried, einem Ortsteil von Planegg bei München. Das Institut betreibt in erster Linie Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Biochemie, Bioinformatik und Bioelektronik.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Institut entstand im Jahr 1973 aus der Zusammenlegung von drei in München ansässigen Instituten, dem ursprünglichen Max-Planck-Institut für Biochemie, dem ehemaligen Max-Planck-Institut für Eiweiß- und Lederforschung (gegründet 1954) und dem ehemaligen Max-Planck-Institut für Zellchemie (gegründet 1956). Das Max-Planck-Institut für Biochemie geht zurück auf eine 1912 als Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem gegründete Forschungseinrichtung.
Der heutige Standort des Instituts liegt in unmittelbarer Nähe des Klinikums Großhadern, des Genzentrums der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Innovations- und Gründerzentrums Biotechnologie (IZB) und teilt sich den Campus Martinsried mit dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie.
[Bearbeiten] Forschung
Die Forschungsinhalte des Instituts gehen über das Gebiet der Biochemie im engeren Sinne hinaus. Das übergeordnete Forschungsziel ist das Verständnis der fundamentalen zellulären Elemente, welche die verschiedenen Funktionen biologischer Makromoleküle bestimmen. Hierbei reicht das Spektrum der Forschung von Nukleinsäuren als Träger der genetischen Information, Proteine und Peptide als Strukturelemente der dreidimensionalen Organisation der Zelle sowie ihre Faltung bis hin zu Themen wie Zellorganellen und Membranen, Onkogene, Archaebakterien, höhere Zellen und ganze Organismen.
Neue Methoden in der Molekularbiologie bzw. der Gentechnologie haben zur Entwicklung einer biomedizinisch orientierten Grundlagenforschung auf dem Feld der Molekularen Medizin geführt. Auf diesem Arbeitsgebiet werden medizinische Fragestellungen mit molekularbiologischen Techniken verbunden, was viel versprechende Möglichkeiten in der Pathogeneseforschung und der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieansätze eröffnet. Das Institut arbeitet auf diesem Gebiet mit der pharmazeutischen Industrie im In- und Ausland zusammen.
Das Institut gliedert sich in folgende Abteilungen:
- Membranbiochemie
- Membran- und Neurophysik
- Molekularbiologie
- Molekulare Medizin
- Molekulare Strukturbiologie
- Molekulare Zellbiologie
- Proteomics und Signaltransduktion
- Strukturforschung und Zelluläre Strukturbiologie
- Zellbiologie
- Zelluläre Biochemie
[Bearbeiten] Infrastruktur
Das Institut wird geleitet vom Kollegium der 10 Direktoren. Jeweils drei Direktoren übernehmen im jährlichen Wechsel die Geschäftsführende Leitung, die derzeit vom Geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Wolfgang Baumeister und den beiden Vertretern Prof. Dr. Axel Ullrich und Prof. Dr. Matthias Mann gebildet wird.
Ende 2006 waren insgesamt rund 880 Mitarbeiter am Institut tätig, darunter 492 Wissenschaftler und davon 214 Nachwuchswissenschaftler; dazu kommen im Berichtsjahr 236 Drittmittelbeschäftigte und 92 Gastwissenschaftler.
[Bearbeiten] Personen mit Bezug zum Institut
- Konrad Beyreuther, mehrfach ausgezeichneter Wissenschaftler, war Mitarbeiter im Institut
- Johann Deisenhofer, Nobelpreisträger, war Mitarbeiter im Institut
- Pehr Edman, entwickelte die nach ihm benannte Edman-Methode, war Mitarbeiter im Institut
- Peter Hans Hofschneider, Pionier der deutschen Molekularbiologie, war Direktor des Instituts
- Robert Huber, Nobelpreisträger, war Direktor des Instituts
- Rudolf Jaenisch, Pionier im Bereich der Transgenetischen Forschung, war Mitarbeiter im Institut
- Martin Lohse, Mitglied im Nationalen Ethikrat, war Mitarbeiter im Institut
- Dieter Oesterhelt, international anerkannter Wissenschaftler, ist Direktor im Institut
- Melitta Schachner, mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin, war Mitarbeiterin im Institut
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 6' 18" N, 11° 27' 38" O