Makromolekül
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Als Makromoleküle werden Moleküle bezeichnet, die aus vielen (bis zu mehreren Hunderttausend) gleichen oder unterschiedlichen Bausteinen (Atome oder Atomgruppen) bestehen und damit eine relativ große Molekülmasse (über 1000 Da) haben. Die meisten Makromoleküle finden sich in der organischen Chemie. Makromoleküle sind meist Polymere. Der Begriff wurde 1922 von Hermann Staudinger eingeführt.
Eine Besonderheit von Makromolekülen ist, dass eine Änderung durch Hinzufügen oder Wegnahme einiger weniger Atome oder Atomgruppen aufgrund der Größe keine Auswirkung auf die Eigenschaft des Makromoleküls mehr hat. Abgesehen von einigen Biomolekülen, haben die Makromoleküle einer bestimmten Substanz auch keine einheitliche Molmasse, sondern eine, je nach Herstellungsverfahren, mehr oder weniger breite Molmassenverteilung.
Ein physikalisches Kennzeichen einiger Makromoleküle ist, dass sie sich in Lösungen nicht so fein verteilen wie kleinere Moleküle, d.h. nicht monodispers in der Lösung verteilt sind. Eine nicht monodisperse Lösung aus Makromolekülen zeigt in aller Regel einen Tyndall-Effekt durch Bildung von Kolloiden.
Vertreter von natürlichen Makromolekülen (Biomakromolekülen) sind:
- Nukleinsäuren wie DNA und RNA
- Proteine wie Enzyme, Seide, Antikörper, Collagen
- Kohlenhydrate wie Stärke, Zellulose
- Lignin
Vertreter von synthetischen Makromolekülen sind:
- Kunststoffe wie PVC, PS, Nylon
- Silikone