Marie-Louise de Savoie-Carignan, princesse de Lamballe
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Marie Thérèse Louise von Savoyen-Carignan, Fürstin von Lamballe (* 8. September 1749 in Turin; † 3. September 1792 in Paris) war eine französische Hofdame und Intendantin des Hauses der Königin Marie Antoinette. Sie war eine der engsten Vertrauten der Königin und folgte ihr freiwillig in die Gefangenschaft. Im Gefängnis La Force wurde sie am 3. September 1792 vom Pöbel misshandelt und ermordet.
[Bearbeiten] Leben
Marie Thérèse Louise von Savoyen-Carignan war die vierte Tochter von Ludwig Viktor von Savoyen, Fürst von Carignan († 1774) (Urgroßvater von König Karl Albert von Sardinien) und Christine Henriette von Hessen-Rheinfels-Rothenburg. 1767 wurde sie mit Louis Alexandre Joseph Stanislas de Bourbon, prince de Lamballe, (Sohn des Herzogs von Penthièvre, Enkel des Grafen von Toulouse und Urenkel Ludwigs XIV.) verheiratet. Als ihr Ehemann schon ein Jahr darauf starb, zog sie sich mit ihrem Schwiegervater auf Schloss Rambouillet zurück. Dort lebte sie bis zur Heirat des Dauphins Louis Auguste und kehrte dann zum Hof nach Versailles zurück.
Marie Antoinette, die von ihrem freundlichen und unbefangenen Benehmen bezaubert war, wählte sie zu ihrer engsten Begleiterin und Vertrauten. Der ungestüme Charakter der Dauphine fand in dem fügsamen Temperament von Madame Lamballe seine Ergänzung. Nach der Thronbesteigung ernannte Marie Antoinettes sie gegen den Widerstand des Königs zur Intendentin des königlichen Haushalts. Zwischen 1776 und 1785 gelang es der Comtesse de Polignac, sie zu verdrängen; als die Königin aber der Habgier der Polignacs müde wurde, wandte sie sich erneut Madame Lamballe zu. Von 1785 bis zur Revolution war sie Marie Antoinettes engste Freundin und das biegsame Werkzeug ihrer Launen. Sie zog mit der Königin in den Tuilerien-Palast und da ihr Salon als Treffpunkt für die Königin und die Abgeordneten der Nationalversammlung diente, hielten die Leute sie für die Person, von der all die Intrigen ausgingen. Nach einer Reise nach England 1791, um Hilfe für die Königsfamilie zu erbitten, kehrte sie in die Tuilerien zurück; dort setzte sie ihre Dienste für die Königin bis zum 10. August fort, als sie zusammen im Temple gefangengesetzt wurden. Am 19. August wurde sie ins Gefängnis La Force überführt. Als sie sich weigerte, den Schwur gegen die Monarchie abzulegen, wurde sie am 3. September (→ Septembermassaker) dem Pöbel übergeben, der sie misshandelte, brutal ermordete und ihren Kopf auf einer Pike vor den Fenstern des königlichen Gefängnisses umhertrug.
Ihrem Schwiegervater gelang es, ihren Körper zurückzuerhalten und in der Chapelle Royale zu Dreux bestatten zu lassen.
[Bearbeiten] Literatur
- Madame Guenard: Mémoires historiques de Marie-Therese-Louise de Carignan, Princesse de Lamballe, une des principales victimes des Journées des 2 et 3 Septembre. – Paris: Lerouge, 1815
- Georges Bertin, Madame de Lamballe (Paris, 1888)
- BC Hardy, Princesse de Lamballe (1908)
- Comte de Lescure: La princesse de Lamballe Marie-Thérèse-Louise de Savoie-Carignan, Sa vie - sa mort (1749–1792), D'après des documents inédits. – Paris: Plon, 1864
- L Lambeau, Essais sur la mort de madame la princesse de Lamballe (1902)
- Sir F Montefiore, The Princesse de Lamballe (1896)
- Alain Vircondelet: La princesse de lamballe: L"ange" de Marie Antoinette. – Paris: Flammarion, 1998. – ISBN 208066638X
- Michel de Decker: La Princesse de Lamballe. Mourir pour la reine. – Paris: Pygmalion, 1999. – ISBN 2857045859
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lamballe, Marie Thérèse Louise von Savoyen-Carignan, princesse de |
| KURZBESCHREIBUNG | französische Hofdame, Vertraute der Marie-Antoinette |
| GEBURTSDATUM | 8. September 1749 |
| GEBURTSORT | Turin |
| STERBEDATUM | 3. September 1792 |
| STERBEORT | Paris |
