Maincy
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Maincy | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Île-de-France | |
Département | Seine-et-Marne | |
Arrondissement | Melun | |
Kanton | Melun-Nord | |
Geographische Lage | 48° 33′ N, 2° 42′ OKoordinaten: 48° 33′ N, 2° 42′ O | |
Höhe | m | |
Fläche | 10,19 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 1706 Einwohner 167 Einw./km² |
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Postleitzahl | 77950 | |
INSEE-Code | 77269 | |
Website | www.maincy.net |
Maincy ist eine französische Gemeinde im Département Seine-et-Marne (Region Île-de-France). Sie liegt in der Ebene der französischen Brie, ungefähr 50 km südlich von Paris.
Die Geschichte des alten Dorfes ist eng mit der des Schlosses Vaux-le-Vicomte (17. Jh.) verwoben, dessen Park die westliche Gemeindegrenze bildet. Die alte Steinbrücke, die Paul Cézanne als Motiv diente, eine alte Wassermühle, der Waschplatz und zahlreiche Wohnhäuser im typischen Stil der Brie zeugen von früheren Zeiten. Die Kirche (12. Jahrhundert) wurde im 17. Jahrhundert von Louis Le Vau, dem Baumeister des hiesigen Schlosses, der später nach Versailles berufen wurde, umgestaltet.
[Bearbeiten] Die Tapisserie-Manufaktur von Maincy
Sehenswert ist vor allem das ehemalige, von den Karmelitinnen aus Melun begründete Kloster, in dem der Oberintendant der Finanzen Nicolas Fouquet eine Werkstatt für die Herstellung von Haute-Lisse-Tapisserien gründete, die von 1658 bis etwa 1668 aktiv war. Unter der Leitung von Charles Le Brun waren hier etwa 300 Arbeiter und 19 flämische Bildwirker beschäftigt, und zwar zunächst vornehmlich um die kostbare Ausstattung des Fouquet'schen Schlosses zu schaffen. Nachdem der Oberintendant 1661 in Ungnade gefallen war, wurde die inzwischen von König Ludwig XIV. mit Privilegien versehene "Manufacture de tapisserie de haute lisse privilégiée" 1668 nach Paris verlagert, wo sie gemeinsam mit der Pariser Manufaktur die Grundlage der neuen "Manufacture de Tapisserie Royale" bildete, die wir heute als Gobelin-Manufaktur kennen.
Der Verbleib der Werke ist größtenteils unbekannt. Das Schloss Vaux-le-Vicomte selbst besitzt nur noch einen Türbehang, in dem das Wappen Fouquets durch das von seinem Amtsnachfolger Colbert ersetzt worden war. Erst kürzlich (Stand 2006) hat der heutige Schlossbesitzer die Wirkerei unter großem Kostenaufwand in den alten Zustand zurückversetzen lassen.
[Bearbeiten] Literatur
- Lucas Michel: "Histoire de la Manufacture de Tapisserie de Maincy", 2000, ISBN 2-86-8491928