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Ludwig von Tetmajer – Wikipedia

Ludwig von Tetmajer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ludwig von Tetmajer (* 14. Juli 1850 in Krompach, von Przerwa, Ungarn; seit 1877 Bürger von Wipkingen; † 1. Februar 1905 in Wien; war Professor des Polytechnikums (heute ETH Zürich), Pionier der Materialprüfung und -forschung und Begründer der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Ludwig wurde als zweites Kind von Wladyslaw Tetmajer, Direktor der Eisenhütte Marienthal in Krompach (heute Slowakei) und der Luise Elsner geboren. Sie gehörten der österreich-schweizerischen Tetmajer-Linie an. Währenddessen seine Cousins der Schriftsteller Kazimierz Przerwa-Tetmajer und der Maler Włodzimierz Tetmajer der polnischen Linie entstammten. Seine Kindheit verbrachte er in der Umgebung der Eisenhütte, was ihn entscheidend beeinflusste. 1867 schloss er seine Mittelschule mit Auszeichnung ab und schrieb sich nach einem einjährigen Vorbereitungskurs an der Ingenieurschule des Eidgenössischen Polytechnikums in Zürich ein. 1872, mit 22 Jahren schloss er das Schweizerische Polytechnikum mit dem bestmöglichen Ergebnisses als Bauingenieur ab.

Zuerst arbeitete er als Praktikant bei der Nordostbahn. 1873 wechselte er als Assistenten von Professor für Statik, Carl Culmann an das Eidgenössischen Polytechnikum Zürich und wurde noch im selben Jahr Privatdozent für Baumechanik.

Zwischenzeitlich absolvierte er 1875 den einjährigen, freiwilligen Militärdienst im 66. österreichisch-ungarischen Infanterieregiment. Um das schweizerische Bürgerrecht erwerben zu können, schied er 1877 aus dem Militär als Oberleutnant der Reserve des 34. kaiserlich-königlichen Infanterieregiments aus.

Nachdem er Schweizer Bürger wurde, heiratete er am 24. Oktober 1877 in München die Opernsängerin Maria Luise Kindermann (* 3. März 1852, † 22. Juni 1912), Tochter des Hofopernsängers August Kindermann. Sie hatten die Kinder Elsa (* 26. August 1878), August Helmar Rudolf (* 12. Januar 1880, † 14. Juli 1946), den Familienchronisten und Architekten, und Bruno Friedrich (* 17. Juni 1887), Chemiker.

1878 wurde er zum außerordentlichen Professor des Polytechnikums berufen. 1880 wurde Ludwig Tetmajer provisorischer und ab dem 1. Februar 1881 ständiger Direktor der Festigkeitsprüfungsanstalt (heute Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) und wenige Tage davor zum ordentlichen Professor für Baumechanik. Von nun an ist das Wirken von Ludwig Tetmajer eng mit der Geschichte der Empa eng verknüpft.

Ab 1896 Präsident des neu gegründeten Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik. 1901 wechselte er als Professor an die Technische Hochschule in Wien und gab damit seine Lehrtätigkeit am Polytechnikum und die Leitung der eidgenössischen Festigkeitsanstalt ab.

Am 31. Januar 1905 brach Ludwig Tetmajer vor seinen Studenten infolge eines Gehirnschlages zusammen und starb in der folgenden Nacht ohne das Bewusstsein wieder zu erlangen. [1]

[Bearbeiten] Leistungen

  • Mitarbeit an diversen Eisenbahnbauten, insbesondere an der Gotthardbahn
  • In der Schweiz Entwicklung der Tetmajerischen Gleichung 1886 als Ergänzung der Eulerschen Knick-Gleichung.
  • Untersuchung der von Gustave Eiffel erbauten und 1891 eingestürzten Eisenbahnbrücke (bis heute größte Eisenbahnkatastrophe der Schweiz) in Münchenstein und dadurch Entwicklung eines neuen Bemessungsverfahrens.
  • Aufbau der Festigkeitsprüfungsanstalt, heute Empa als internationales Zentrum für die Materialprüfung.
  • Einführung des Doktortitels an der Technischen Universität Wien und damit qualitativer Verbesserung der Ausbildung.
  • Erfindung des Tetmajer-Siebs, des Tetmajerschen Volumeter und der Tetmajerpresse.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jan Zielinski: Ludwig von Tetmajer Przerwa 1850-1905. Verein für wirtschaftshistorische Studien, Meilen 1995, ISBN 3-909059-11-2

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Jan Zielinski: Ludwig von Tetmajer Przerwa 1850-1905. Verein für wirtschaftshistorische Studien, Meilen 1995, ISBN 3-909059-11-2
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