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Ludwig Nissen – Wikipedia

Ludwig Nissen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ludwig Nissen (* 2. Dezember 1855 in Husum; † 26. Oktober 1924 in Brooklyn) war ein New Yorker Diamantenhändler und Mäzen. Er ist ebenso Stifter des Ludwig-Nissen-Hauses in Husum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Kindheit in Husum (1855-1872)

Am 2. Dezember 1855 wurde Ludwig-Nissen als sechstes von zehn Kindern des Reepschlägers Hans Friedrich Nissen (1821-1887) und seiner Ehefrau Lucie Catherine Dawartz (1822-1898) in Husum geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule und arbeitete nach seiner Konfirmation als Schreiber auf dem Amtsgericht im Husumer Schloss, wo zur selben Zeit Theodor Storm, Husums heute weltweit bekannter Dichter, als Richter tätig war. Persönliche Beziehungen zwischen den beiden sind jedoch nicht überliefert.

[Bearbeiten] Auswanderung 1872 und Anfangsjahre in New York

Am 28. August 1872 verließ der 16jährige Ludwig mit Erlaubnis seiner Eltern die Heimatstadt und reiste auf dem von Kapitän Schwensen geführten Dampfer „Westphalia“ von Hamburg aus nach New York. Am 11. September 1872 traf Ludwig Nissen in der neuen Heimat ein. Persönliche Zeugnisse, die Aufschluss geben könnten über die Gründe seiner Auswanderung, deren nähere Umstände sowie über Träume und Ziele fehlen. Allerdings vermitteln Porträtfotos aus dieser Zeit das Bild eines selbstbewussten jungen Mannes, der sich trotz seiner kleinstädtischen Herkunft durchaus in New York zurechtzufinden vermochte. Sicherlich war ihm zumindest anfänglich sein älterer Bruder Fritz (geb. 1847) hilfreich. Er war bereits im August 1869 auf der „Hamonia“ in New York angelangt. Gemeinsam ließen sich die Brüder um 1873 vom Fotografen G. Wood, 208 Bowery, in New York fotografieren. Von den zehn Kindern wanderten insgesamt vier aus, drei verstarben in frühem Alter. Lediglich drei blieben in der Heimat.

Ludwig Nissens Leben gestaltete sich in New York zunächst wechselhaft. Er begann als Stiefelputzer, wusch Geschirr, arbeitete als Kellner und Kassierer, später auch als Schlachter und Gastwirt. Seine Geschäfte brachen zusammen, mehrfach betrogen ihn seine Partner.

[Bearbeiten] Gründung der Firma Schilling & Nissen (1881)

Im Mai 1881 eröffnete Nissen schließlich zusammen mit dem Diamantensetzer Fred Schilling aus Hamburg die Juwelenhandlung „Schilling & Nissen“. Das Unternehmen war zwar noch mit Schulden belastet, nahm aber einen schnellen Aufschwung. Am 27. Dezember 1882 heiratete er die gebürtige New Yorkerin Katharine Quick (1862–1930). Ihre Mutter stammte aus der Schweiz, der Vater aus Darmstadt. Das Paar blieb kinderlos. 1908 ließen sie sich in Brooklyn vom norwegischen Einwanderer Arne Dehli eine Villa bauen, die sie mit vielen kostbaren Kunstgegenständen und Erinnerungsstücken ausstatteten. Das repräsentative, dreistöckige Gebäude enthielt im Erdgeschoss Stallungen für Pferde, Kraftfahrzeug-Garagen und eine Bowlingbahn.

Geschäftlich gelangten Ludwig Nissen in dieser Zeit grundlegende Erfolge. Ludwig Nissen verlegte sein Geschäft in die vornehmste Straße New Yorks, die Fifth Avenue. Er engagierte sich in der Vereinigung der Juwelierhändler New Yorks und avancierte 1891 zu ihrem Schatzmeister, wurde Vizepräsident und 1895 schließlich ihr Präsident. Andere Ehrenämter brachten ihm weiteres Ansehen. Im Jahre 1897 wurde Ludwig Nissen Kommissar der Stadt Brooklyn für die Atlanta-Ausstellung, 1901 für die Pan-Amerikanische Ausstellung in Buffalo, 1898 wurde er zum Präsidenten der „Manufacturers Association von New York“ gewählt und 1900 zum Schatzmeister der New Yorker Staatskommission für die Weltausstellung in Paris.

Mehr als 30 Jahre bezeugte er aktives Interesse an den öffentlichen und ökonomischen Angelegenheiten. Die amerikanischen Präsidenten Roosevelt, Taft und Coolidge suchten das Gespräch mit ihm. Er war durch und durch Amerikaner geworden, der seiner neuen Heimat diente. Dennoch stand er für Deutschland ein, wandte sich beispielsweise gegen die Vorwürfe, dass die kaiserliche Regierung Deutschlands schuld sei am Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

[Bearbeiten] Die Stiftung des Ludwig-Nissen-Hauses in Husum

Lange schon hatte Ludwig Nissen den Gedanken gehabt, für seine Geburtsstadt ein umfassendes kulturelles Erbe zu schaffen. Er äußerte ihn bereits 1915 in seinem ersten Testament. Zugleich brachte er sein Selbstverständnis als europäischer Einwanderer darin zum Ausdruck: „Mein Hausstand ist ein historisches Dokument für mein Leben und das meiner Zeitgenossen“. Zwar war Nissen erfolgreicher als die meisten seiner Schicksalsgenossen, doch hat er viele Auswanderer getroffen, die eine auskömmliche Existenz in der neuen Heimat gefunden hatten. Diese kulturelle Stätte wollte er dem Gedächtnis seiner Eltern widmen. Rund fünfzig Jahre nach seiner Auswanderung besuchte Ludwig Nissen im Jahre 1920 zum ersten Mal wieder Husum. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit weihte er den Landrat des Kreises Husum, Dr. jur. Heinrich Clasen, in seine Pläne ein.

Es schwebte ihm ein Gebäude vor, das den Charakter eines Volkshauses, eines Museums und einer Kunstgalerie haben sollte. Bei seinem nächsten Besuch 1921 verkündete der Deutsch-Amerikaner im Husumer Schützenhof seine Pläne öffentlich. Was er damals einem kleineren Kreis darlegte, verfügte er auch bis ins Detail in seinem Testament vom 12. Juni 1922. Das Gebäude sollte als Museum, Bibliothek und Kunstgalerie dienen. Dazu sollten weitere Räume kommen, in denen sich die Bevölkerung zu wohltätigen, wissenschaftlichen, literarischen oder erzieherischen Zwecken treffen konnte. Diese Ziele flossen auch in die Stiftungsurkunde ein, die am 29. Februar 1928 rechtskräftig wurde. Ludwig Nissen wählte für sein Vermächtnis die Form einer selbständigen Stiftung. Sie sollte ihm Unabhängigkeit garantieren gegenüber sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Strömungen.

Am 26. Oktober 1924 starb Ludwig Nissen in Brooklyn. Er setzte die Stadt Husum zur Erbin seines Vermögens von 2,5 Millionen Mark ein und bestimmte in seinem wohlvorbereiteten Testament, dass sein Vermächtnis in erster Linie mit dem des Ludwig-Nissen-Hauses kulturellen Zwecken dienen sollte. Schon vor seinem Tod hatte Ludwig Nissen für dieses Volkshaus eine große Zahl wertvoller Museumsstücke gestiftet. Sie waren viele Jahre in den Büroräumen des Husumer Schlosses untergebracht.

Ludwig Nissens Witwe Kathie überlebte ihren Mann nur wenige Jahre. Sie erlag in der Nacht zum 29. Dezember 1930 einem Schlaganfall. Aus ihrem Nachlass vermachte sie der Stadt Husum einen Betrag von 170.000 Dollar, so dass sich die gesamte Erbschaft der Stadt vom Ehepaar Nissen aus New York auf reichlich drei Millionen Mark belief. Damit ließen sich die testamentarisch verfügten Pläne in Husum verwirklichen.

Die Grundsteinlegung des nach Plänen von Georg Rieve (* 1888 † 1966) bis 1939 ausgeführten Ludwig-Nissen-Hauses erfolgte am 2. November 1933. Unter der Kuppel der Rotunde ist die Asche des Stifters bewahrt.[1]

[Bearbeiten] In der Sammlung Ludwig Nissen vertretene Künstler

[Bearbeiten] Literatur

  • Klaus Lengsfeld: Sammlung Ludwig Nissen : Husum 1855 - 1924 New York; Dokumentation d. Kunstsammlung Ludwig Nissens anlässl. d. Ausstellung zu seinem 125. Geburtstag im Nissenhaus zu Husum, 1980, 169 S. (= Schriften des Nordfriesischen Museums Ludwig-Nissen-Haus, Nr. 16)
  • Bilder aus der Neuen und Alten Welt: die Sammlung des Diamantenhändlers Ludwig Nissen. Beiträge von Karin Heise, Klaus Lengfeld, Hermann Mildenberger und Cornelius Steckner. 166 S. Cismar: Kloster Cismar und Husum: Nissen-Haus, 1993
  • Peter Nicolaisen: Zwischen der Neuen und der Alten Welt: Ludwig Nissen und die deutsch-amerikanischen Beziehungen am Anfang der Weimarer Republik, Nordfriesisches Jahrbuch, 42 (2006/2007), S. 73-90

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/nissen.htm
  2. http://www.spaeth.net/galerie/bonheur.htm


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