Lithiumchlorid
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Kristallstruktur | |||||||
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__ Li+ __ Cl- | |||||||
Kristallsystem | kubisch | ||||||
Raumgruppe | |||||||
Koordinationszahlen | Li[6], Cl[6] | ||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Lithiumchlorid | ||||||
Verhältnisformel | LiCl | ||||||
CAS-Nummer | 7447-41-8 | ||||||
Kurzbeschreibung | weißes Pulver | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 42,39 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||
Dichte |
2,07 g·cm−3[1] |
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Schmelzpunkt |
615 °C[1] |
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Siedepunkt |
1360 °C[1] |
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Löslichkeit |
gut in Wasser: 820 g·l−1 (20 °C), auch löslich in Methanol[1] |
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Sicherheitshinweise | |||||||
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LD50 |
526 mg·kg−1[1] |
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Lithiumchlorid LiCl, das Lithiumsalz der Chlorwasserstoffsäure bildet farblose, stark hygroskopische Kristalle. Neben dem wasserfreien Lithiumchlorid existieren noch verschiedene Hydrate, bekannt sind LiCl · n H2O mit n= 1, 3 und 5.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Lithiumchloridlösungen sind stark hygroskopisch. Sie reduzieren den Wasserdampfdruck um ca. 90 %. Aus konzentrierten wässrigen Lösungen kristallisiert wasserfreies Lithiumchlorid erst bei Temperaturen oberhalb von 98 °C aus. Bei niedrigeren Temperaturen erhält man eine der Hydratformen. Die Löslichkeit in Wasser beträgt ca. 450 g LiCl/kg Lösung. Gasförmiges Lithiumchlorid bildet planare Ringe aus mehreren Lithiumchloridmolekülen (Di-, Tri- und Oligomere).
Lithiumchloridlösungen sind sehr korrosiv. Zur Handhabung konzentrierter Lösungen sind geeignete Werkstoffe auszuwählen. Lithiumchloridlösungen schädigen auch Beton.
[Bearbeiten] Darstellung
Die Gewinnung von Lithiumchlorid erfolgt durch Umsetzung einer wässrigen Lithiumhydroxid- oder Lithiumcarbonatlösung mit Chlorwasserstoff und anschließender Aufkonzentrierung und Trocknung.
Technisch relevant ist zur Zeit nur die Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Salzsäure mit anschließender Einengung unter Kristallisation von Lithiumchlorid in Vakuumverdampfern.
Außerdem fällt Lithiumchlorid häufig bei metallorganischen Synthesen als Nebenprodukt an (Salzmetathese).
[Bearbeiten] Verwendung
- Ausgangsstoff zur Herstellung von Lithium (Schmelzflusselektrolyse)
- Wegen der stark hygroskopischen Wirkung als Trocknungsmittel, auch zur Raumentfeuchtung
- Flussmittel in der Löt- und Schweißtechnik
- Taupunktsensor oder -hygrometer. Die elektrische Leitfähigkeit ist stark abhängig von der Wasserkonzentration.
- Tracer (Indikator) in chem. Prozessen und im Erdreich
- Löschmittel für Lithiumbrände
- Salzbäder für die Wärmebehandlung und die Zerstörung von Oxidschichten von metallischen Werkstoffen
- Enteiser, auch für fliegende Anwendungen (Aircraft anti-icier)
- Textilherstellung
- Kältebäder, Lösungen mit 25–30 % LiCl sind auch bei −70 °C flüssig
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b c d e Sicherheitsdatenblatt (carl-roth)
- ↑ Eintrag zu Lithiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 8.11.2007 (JavaScript erforderlich)