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Lisa Stansfield – Wikipedia

Lisa Stansfield

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lisa Stansfield (11. April 1966 in Heywood, Rochdale, Greater Manchester - dann Lancashire - England) ist eine britische Sängerin und Schauspielerin.

Mit dem Welthit All Around the World avancierte Lisa Stansfield zu einer international erfolgreichen Interpretin Soul-lastiger Popsongs. Die als „British Queen of White Soul“ bezeichnete Sängerin verkaufte bislang weltweit 20 Millionen Alben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

[Bearbeiten] Als Sängerin

Lisa Stansfield wurde 1966 in Heywood, Lancashire (jetzt Greater Manchester) geboren. Ihre Eltern zogen schon kurz nach ihrer Geburt in die nahe gelegene Stadt Rochdale um, in der sie aufwuchs. Im Alter von vierzehn Jahren gewann sie einen Talentwettbewerb und durfte die Kindersendung Razzamatazz im britischen Fernsehen moderieren. Zusammen mit ihren alten Schulfreunden Ian Devaney und Andy Morris gründete sie dann 1983 eine Band, die 1985 ihren ersten Plattenvertrag erhielt und sich fortan Blue Zone nannte. Mit ihrer Musik, die stark von Soul und R ‘n’ B beeinflusst war, hatte die Band aber nur mäßigen Erfolg (mit dem Single Jackie). Das Produzenten-Duo Coldcut lud Blue Zone zur Aufnahme von People Hold On ein. Da eine Band jedoch keine Band featuren kann, entschieden die drei, dass fortan Lisa im Rampenlicht stehen solle. Das Lied wurde ein Clubhit und Lisas ausdrucksstarke Stimme weckte die Aufmerksamkeit der Plattenfirma Big Life Records, einer Tochter von Arista/BMG, so dass Lisa Stansfield unter ihrem Geburtsnamen einen Plattenvertrag erhielt. Devaney und Morris gehörten aber weiterhin als Musiker, Komponisten und Produzenten zum Team um die Sängerin.

Nach This Is the Right Time (1989), ihrer ersten eigenen Solosingle, wurde Lisa Stansfield mit All Around the World (1989) und dem nachfolgendem Album “Affection” (1990) als Sängerin international bekannt. All Around the World ist ihr bis heute größter Hit, mit dem sie nicht nur Platz 1 in Großbritannien und als erste weiße Sängerin überhaupt der Billboard R&B-Charts hatte, sondern auch die Top 10 in den USA und Deutschland erreichte. Für diese Lied erhielt sie zudem den Ivor Novello Award als Songwriter neben Ian Devaney und Andy Morris für das „Beste zeitgenössische Lied“ im Jahre 1990 und das „Beste internationale Lied“ im Jahre 1991. Mit Live Together (1990) enthielt ihr Debütalbum, das sich weltweit fünf Millionen mal verkaufte, einen weiteren UK-Top-10-Hit. 1991 erhielt sie aus den Händen von Ringo Starr den World Music Award als „Bestselling British Artist“. Nach ihrem Durchbruch wurde Stansfield mit einem Brit Award als beste britische Nachwuchskünstlerin geehrt. In den Jahren 1991 und 1992 erhielt die Engländerin diese Auszeichnung dann bereits als beste nationale weibliche Solokünstlerin. Erstmals sang sie im Jahre 1991 auf dem Red Hot + Blue-Album neben Stars wie U2, Annie Lennox, Tom Waits u.v.a. ein Cole-Porter-Lied (Down in the Depths) zugunsten der Aidshilfe ein.

Ihr zweites Album Real Love (1991) blieb weltweit allerdings hinter den Verkaufserwartungen zurück. In den britischen Singlecharts konnten sie aber weitere Hits platzieren, darunter Change (1991) und Time to Make You Mine (1992). Mit der Singelauskopplung All Woman gelang ihr ein neuer Rekord: sie platzierte sich zum dritten Mal auf Platz 1 der Billboard R&B-Charts. Es folgte die Hitsingle Someday (I’m Coming Back) (1992) aus dem Soundtrack zum Film Bodyguard mit Whitney Houston in der Hauptrolle, dem mit fast 30 Millionen verkauften Einheiten erfolgreichstem Soundtrack aller Zeiten.

Am 20. April 1992 nahm Lisa Stansfield an dem spektakulären Freddie Mercury Tribute Concert im Londoner Wembley-Stadion zu Ehren des an AIDS verstorbenen Sängers Freddie Mercury teil. Als Solist performte sie I Want to Break Free in Lockenwicklern und mit Staubsauger bewaffnet. Zusammen mit George Michael und den restlichen Mitgliedern von Queen sang sie den Titel These Are the Days of Our Lives. Dieser Song wurde 1993 auf der Five Live EP veröffentlicht, die sich mehrere Wochen auf Platz 1 der britischen Charts hielt – die Erlöse flossen an den Mercury Phoenix Trust.

Ihrem von Disco und Soul geprägten Pop-Stil blieb Lisa Stansfield im Laufe der 90er Jahre treu und veröffentlichte 1993 In All the Right Places, die Vorabsingle aus dem Album So Natural und ein Beitrag zum Soundtrack des Films Ein unmoralisches Angebot. Obwohl ihr drittes Studioalbum den Sprung auf die vorderen Ränge der britischen Top 10 schaffte, wurde ihr Album durch Arista nicht in Amerika veröffentlicht. Für Stansfield selbst ist So Natural nach wie vor etwas Besonderes, weil es das erste Album war, für das sich das Liebespaar Devaney/Stansfield verantwortlich zeichnete.

1997 folgte ihr erstes selbst betiteltes Album, das es bis auf Platz 2 der britischen Albumcharts schaffte. Lisa Stansfield enthielt den Top-10-Hit The Real Thing und einen Bootleg-Mix ihres Klassikers People Hold on, der gemixt von The Dirty Rotten Scoundrels schon im Vorfeld der Albumveröffentlichung ein Hit wurde. Als zweite Single-Auskopplung erschien Never Never Gonna Give You Up, eine Coverversion des gleichnamigen Songs von Barry White, den Stansfield sehr verehrt. Erwähnenswert ist hiervon auch das Video, in dem die Sängerin scheinbar unbekleidet durch eine der meistbesuchten Marktstraßen Londons (Portobello Road) schlendert (an einem Markttag).

Mit der romantischen Komödie Swing gab Stansfield 1999 ihr Debüt auf der Kinoleinwand. Für ihre schauspielerischen Leistungen in dem Film, der die Geschichte einer Swingband aus Liverpool erzählt, wurde sie von der Kritik hoch gelobt. Stansfield und Devaney produzierten den Soundtrack Swing und steuerten auch ein paar eigene Swing-Kreationen bei und landeten mit dem Album unter den Top Ten der U.S. Top Jazz Charts.

Mit Ausnahme ihrer Greatest Hits-Sammlung Biography (2003), die es in den britischen Albumcharts bis auf Platz 3 schaffte, konnte Lisa Stansfield in ihrem Heimatland seit 1997 allerdings keine nennenswerten Charterfolge mehr verbuchen. Ihr letztes reguläres Studioalbum für BMG Face Up (2001) hielt sich aufgrund fehlender Promotion gar nur vier Wochen in den britischen Albumcharts. Auch die daraus ausgekoppelte Single Let’s Just Call It Love war nur auf den hinteren Plätzen der Charts vertreten und die zweite Single 8-3-1 konnte sich gar nicht mehr platzieren.

Nach dem Wechsel zu ZTT Records gelang ihrem sechsten Studioalbum The Moment (2004) gerade einmal der Sprung in die britischen Charts, obwohl der bislang äußerst erfolgreiche Trevor Horn alle Tracks des Albums produzierte. In Deutschland hingegen wurde The Moment erst im Februar 2005 veröffentlicht und beworben von Edel Records und Stansfield höchstselbst ein Top-20-Erfolg und hielt sich bis in den Sommer hinein unter den Top 100. Die erste Singleauskopplung Treat Me Like a Woman – ein Platz 3 in den deutschen Airplaycharts – avancierte in den Deutschland und Österreich gar zu ihrem größten Hit seit den frühen 90er Jahren. Auch die zweite Single If I Hadn’t Got You wurde zu einem veritablen Radiohit, der es bis auf Platz 5 der Airplaycharts schaffte. Im Sommer 2005 präsentierte sich die Engländerin mit neuen Songs und Klassikern auf mehreren Konzerten live dem deutschen Publikum. Ende 2005 erhielt Stansfield den Women’s World Award als "World Artist 2005" aus den Händen Michail Sergejewitsch Gorbatschows. Zeitgleich erschien mit He Touches Me die dritte und letzte Single aus dem Album, die jedoch weder in den Singlecharts noch in den Airplaycharts erfolgreich war. Ein neues Studioalbum wurde für voraussichtlich September 2008 angekündigt.

[Bearbeiten] Als Schauspielerin

In den letzten Jahren nahm Stansfield nach dem vormals abgelehnten Angebot zu Vier Hochzeiten und ein Todesfall ihre schauspielerischen Ambitionen bei folgenden Projekten wieder auf:

  • The Vagina Monologues, Arts Theatre Westend, London, 2002
  • GoldPlated, Channel 4 – Serie, 2006
  • Ordeal by Innocence, Miss Marple Drama für ITV 1, 2007
  • The Edge of Love, vorauss. in den Kinos im November 2008 (Co-Stars: Keira Knightley, Sienna Miller, Cillian Murphy, Matthew Rhys)

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Alben

Aufgeführt sind nur reguläre Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge und deren jeweils höchste Chartpositionen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, den USA und Italien.

Jahr Titel DE CH AT UK US IT
1990 Affection 2 2 1 2 9 1
1991 Real Love 13 18 21 3 43 17
1993 So Natural 25 27 30 6 -- 14
1997 Lisa Stansfield 13 11 12 2 55 11
1999 Swing (Soundtrack zu Film) -- -- -- -- 6(*) --
2001 Face Up 29 19 26 38 n.v. --
2003 Biography – The Greatest Hits 46 58 -- 3 n.v. 9
2004 The Moment 16 22 15 57 n.v. 39

(*) Der Soundtrack zu Swing (1999) konnte sich nur in den USA-Jazz-Charts platzieren.

[Bearbeiten] Singles

Aufgeführt sind nur reguläre Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge und deren jeweils höchste Chartpositionen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, den USA und Italien.

1In Österreich und den USA erst Anfang 1990 nach dem Erfolg von All Around the Worldin den Charts.
2Als George Michael and Queen with Lisa Stansfield.
3In Großbritannien als Doppel-A-Seitensingle Treat Me Like a Woman/Easier2004 veröffentlicht.

[Bearbeiten] Videos – VHSs und DVDs

  • 1990: "Live! – All Around the World" (VHS – Konzert live)
  • 1992: "Live at Wembley" (VHS – Konzert live)
  • 1992: "Real Life" (VHS – Videos)
  • 2003: "Biography – The Greatest Hits" (DVD – Videos)
  • 2005: "Live at Ronnie Scott’s" (DVD – Konzert live)

[Bearbeiten] Weblinks

Jahr Titel DE CH AT UK US IT
1989 People Hold on (Coldcut feat. Lisa Stansfield) 24 -- -- 11 -- --
1989 This Is the Right Time1 17 -- 20 13 21 24
1989 All Around the World 2 1 3 1 3 3
1990 Live Together 23 30 15 10 -- 10
1990 What Did I Do to You? (EP) 43 -- -- 25 n.v. 7
1990 You Can’t Deny It n.v. n.v. n.v. n.v. 14 --
1991 Change 13 24 12 10 27 2
1991 All Woman -- -- -- 20 56 16
1992 Time to Make You Mine -- 33 -- 14 -- --
1992 Set Your Loving Free 57 -- -- 28 -- --
1992 Someday (I’m Coming Back) 53 -- -- 10 -- --
1993 Five Live (EP, inkl. These Are the Days of Our Lives)2 8 6 2 1 46 ?
1993 In All the Right Places 63 -- -- 8 -- 10
1993 So Natural 67 -- -- 15 -- 26
1993 Little Bit of Heaven 54 -- -- 32 -- --
1994 Make It Right -- -- -- -- -- --
1997 People Hold on (Lisa Stansfield vs. The Dirty Rotten Scoundrels) -- -- -- 4 -- --
1997 The Real Thing 57 -- -- 9 -- 4
1997 Never Never Gonna Give You Up 74 -- -- 25 74 --
1997 The Line -- -- -- 64 -- --
2001 Let’s Just Call It Love -- 84 -- 48 -- 55
2001 8-3-1 -- -- -- -- -- --
2005 Treat Me Like a Woman 3 43 -- 36 -- n.v. --
2005 If I Hadn’t Got You 66 -- 54 n.v. n.v. --
2005 He Touches Me -- n.v. n.v. n.v. n.v.
Personendaten
Stansfield, Lisa Jane
britische Sängerin
11. April 1966
Rochdale, England


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