Lahnmarmor
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Beim Lahnmarmor handelt es sich um einen polierbaren Kalkstein. Die Bezeichnung Marmor ist nicht korrekt, denn dieser Kalkstein ist nicht metamorph. Das Gestein konnte nicht auskristallisieren, weil es nicht in großer Tiefe unter hohem Druck entstanden ist. Es handelt sich um einen sogenannten Riffkalk.
Der Lahnmarmor tritt in den Farben schwarz und grau (gefärbt durch Kohlenstoff) und rot bis bunt auf (durch eisenhaltiges Wasser gefärbt).
Das Alter des Lahnmarmor beträgt ca. 350 Mio Jahre, begünstigt wurde die Entstehung durch das kalkhaltige Wasser des Devonmeeres. Häufig vorkommende Fossilien sind Algen, Kieselschwämme, Ammoniten und Belemniten.
Zentrum des Lahnmarmor ist Villmar an der Lahn im Landkreis Limburg-Weilburg. Nachgewiesen ist der Abbau seit dem 16. Jh., archäologische Funde im Römerlager Xanten lassen aber darauf schließen, dass schon die Römer Lahnmarmor verwendeten.
Neben der Marmorbrücke in Villmar und der Ausstattung des Weilburger Schlosses ist Lahnmarmor für die Ausstattung der Eingangshalle des Empire State Building, für den Palast des Maharadschas von Tagore, für die St. Petersburger Eremitage und für den Kreml in Moskau verwendet worden. Außerdem wurden der Berliner, Würzburger und Mainzer Dom und die Klosterkirche Amorbach damit ausgestattet.
Obwohl die Vorkommen nicht erschöpft sind, ist der Abbau durch die starke Marmor-Konkurrenz nicht mehr wirtschaftlich. In Villmar findet sich der Unica-Bruch, ein aufgelassener Lahnmarmor-Bruch, der zum Naturdenkmal erklärt wurde.
