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La Pierre Turquaise – Wikipedia

La Pierre Turquaise

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

La Pierre Turquaise (der Türkenstein) ist das eindrucksvollste der erhaltenen Monumente im Wald von Carnelle (franz. La forêt de Carnelle) und das größte Megalithbauwerk der Region um Paris. Der bei Presles, nördlich von Paris im Tal der Oise gelegene Wald ist 975 ha groß und hat seinen Namen vom keltischen Wort „carn“. Wie das auf den britischen Inseln verbreitete Wort Cairn bedeutet „carn“ Stein oder Steinhügel.

La Pierre Turquaise ist ein Galeriegrab mit einer Länge von 12 m. Die Höhe zwischen Deckenplatte und Sohle misst 1,70 m und die Breite beträgt 2,5 m. Diese Galerie gehört zu den bekanntesten endneolithischen Anlagen der Seine-Oise-Marne Kultur (SOM Kultur) 3100-2000 v. Chr.

Den Zugang zu den Galerien bildete eine durchbohrte Platte mit einem so genannten Seelenloch, das sich durch einen Steinstöpsel verschließen ließ (siehe Weblink). Eine Charakteristik dieser Galerie ist die auf den Pfeilern des Eingangs der Hauptkammer dargestellte „Déesse des Morts“, (die Göttin der Toten, auch als Dolmengöttin bezeichnet). Sie wird zumeist durch Brüste und ein Halsband schematisiert.

Der Name "Pierre Turquaise" tauchte erst nach den Türkenkriegen Ende des 17. Jahrhunderts auf und wurde 1727 erstmals urkundlich erwähnt. Er beruht wahrscheinlich auf der Gleichsetzung der Türken mit Heiden und bedeutet, dass es sich dabei um ein „Bauwerk der Heiden“ handeln soll. Doch schon im Jahr 1274 war die auffällige „allée couverte“ bei einem Rechtsstreit zwischen der Abtei von Saint-Denis und Landbesitzern in Presles schriftlich erwähnt worden.

Der Prince de Conti, zu dessen Besitzungen der Wald gehörte und der eine Kunst- und Kuriositätensammlung besaß, ließ bereits Mitte des 18. Jahrhunderts dort graben. Man sagt jedoch, er habe nichts gefunden und die Galerie dann als Unterschlupf für seine Jagdhunde benutzt. Danach diente sie Holzfällern als Unterstand. Für den Ausbau der Stadt Paris im 19. Jahrhundert wurden viele Steinmonumente der Gegend abgetragen und die Steine zur Pflasterung der Straßen verwendet. Der französische Archäologe Alexandre Hahn (gest. 1861) und der Abbé Grimot untersuchten und beschrieben die Anlage. Letzterer sorgte 1887, als rund zwei Drittel aller Anlagen im Wald bereits zerstört waren, für die Unterschutzstellung des Megalithdenkmals.

La Pierre Turquaise war im Jahre 1985 Gegenstand eines mysteriösen Sprengstoff-Attentats. In der Nacht vom 14. zum 15. Dezember wurden die Deckplatten durch eine heftige Explosion emporgehoben und brachen mehrfach, als sie wieder zurückfielen. Auch der Trilith am Eingang der Hauptkammer wurde beschädigt, nicht jedoch die Skulpturen an den beiden Tragsteinen. Danach wurde die Galerie restauriert und die Fundamente verstärkt, damit das Bauwerk nicht immer weiter in den Waldboden absinkt.

Ein Duplikat des Monuments wurde aus Gips nachgebaut und befindet sich im Museum von Saint-Germain-en-Laye.

[Bearbeiten] Monumente im Val d'Oise, bei Presles

  • la Pierre Plate, am Rande des Waldes der Isle Adam
  • le Blanc Val, auf dem Plateau
  • der „Koffer von Bellevue“, wurde in den Park des Schlosses Bellevue versetzt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ph. Soulier: Restauration et sondages à l'allée couverte de la pierre Turquaise, Saint-Martin du Tertre (Val d'Oise). In: Bulletin de la Société préhistorique française, 1988 p. 263-266 Paris,

[Bearbeiten] Weblinks


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