Lübecker Landgraben
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Der Landgraben und einige Wälle (insbesondere die sog. Schwedenschanze im Lauerholz) bilden die mittelalterliche Landwehr, mit der Lübeck wie andere Städte im Mittelalter sein städtisches Vorfeld sicherte. Bei der Anlage des Landgrabens ab 1303 wohl nach einem Überfall des lauenburgischen Herzogs Otto im Jahr 1301 legte man es darauf an, möglichst viele natürliche Gewässer in seinen Lauf einzubeziehen, deren Name dann im Laufe der Zeit teilweise sogar als Gewässerbezeichnung verloren ging. Die Fertigstellung erfolgte um 1350.
Die Funktionsweise dieser Landwehr ist nicht vollständig geklärt. Jedenfalls konnte sie wegen ihrer Länge nicht vollständig bemannt werden und auch den Ansturm von Feinden nur aufhalten und nicht verhindern. Wahrscheinlich liegt darin und in der sinnfälligen Markierung von Zollgrenzen die Funktion. An den großen Straßen von Eutin am Tremser Teich, von Segeberg am Steinrader Damm, von Oldesloe am Moislinger Baum, von Hamburg am Krummesser Baum, von Ratzeburg und Mölln am Grönauer Baum und schließlich von Wismar bei Schlutup besondere Sicherungen bekannt. In Trems, Schlutup, Brandenbaum sowie am Grönauer und Krumesser Baum haben sogar Türme gestanden. An ihnen sind z.B. 1506 Auseinandersetzungen mit den Mecklenburgern am Schlutuper Turm oder 1509 mit den Dänen am Tremser Turm bezeugt. Die Kontrollposten wurden vom Lübecker Stadtmilitär besetzt. Als letzter der Türme wurde 1809 der Turm am Grönauer Baum abgerissen.
Der Landgraben verläuft im wesentlichen durch die heutigen Stadtteile St. Jürgen, St. Lorenz, Schlutup und St. Gertrud und zwar von der Wakenitz mit dem Lauf der Strecknitz über den Grönauer Baum bis zum Krummesser Baum, von dort Richtung Norden bis zum Moislinger Baum und weiter Richtung Osten Richtung nach Roggenhorst. Jenseits der Bundesautobahn 1 führt er Richtung Norden über den Steinrader Baum bis zum Tremser Teich. In diesem Bereich verläuft parallel ein Fußweg. Im Norden bildete die Trave bis Schlutup diese Grenze. Von Schlutup führt der Landgraben durch den Schwarzenmühlenteich an den sog. Schwedenschanzen mit dem Lauf der Hertogenbeke bis in die Wakenitz. Die Bezeichnung Schwedenschanze hat keinen historischen Hintergrund. In diesem Bereich bildet der Landgraben teilweise auch die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Neugebauer: Die mittelalterliche Landwehr der Hansestadt Lübeck. In: Der Wagen 1969, 74–78