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Kuno Lorenz – Wikipedia

Kuno Lorenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kuno Lorenz (* 17. September 1932 in Vachdorf, Thüringen) ist ein deutscher Philosoph. Er entwickelt eine Dialogphilosophie im Anschluss an die pragmatische Handlungstheorie des Erlanger Konstruktivismus. Lorenz ist verheiratet mit der Literaturwissenschaftlerin Karin Lorenz-Lindemann.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Werdegang

Nach dem Studium der Mathematik und Physik in Tübingen, Hamburg, Bonn und Princeton promovierte Lorenz 1961 bei Paul Lorenzen in Kiel mit einer Dissertation über Arithmetik und Logik als Spiele. 1969 konnte er sich bei ihm in Erlangen auch für Philosophie habilitieren. 1970 wurde er in Nachfolge von Carl Friedrich von Weizsäcker auf den Lehrstuhl für Philosophie der Universität Hamburg berufen. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1997 lehrte er an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

[Bearbeiten] Dialog und Prädikation

Lorenz entwickelte (zusammen mit Paul Lorenzen) einen Ansatz, Arithmetik und Logik als Dialogspiele zu konstruieren. In der Dialogischen Logik werden Baumkalküle (allgemein: Gentzentypkalküle) upside-down geschrieben, so dass die Anfangsbehauptung eines Proponenten oben steht und wie in einem Spiel gegen einen Opponenten verteidigt wird. Dies ist ein semantiknaher Logikansatz, der sich besser als Vorbild für Argumentationen eignet als das formale Ableiten in Kalkülen bzw. die logischen Wahrheitswerttabellen. Lorenz legte zum ersten Mal einen einfachen Beweis des Gentzenschen Hauptsatzes auf dieser spieltheoretischen Basis vor. Fasst man Logik und Mathematik in dieser Weise als Spiele auf, so lässt sich zwanglos ein intuitionistischer Ansatz als eine Möglichkeit wählen.

Lorenz hat auch wesentlichen Anteil an der Klärung und Rekonstruktion des sprachlich grundlegenden Vorgangs der Prädikation, der in der Logischen Propädeutik des frühen Erlanger Konstruktivismus wie in der Sprachphilosophie deshalb von zentraler Bedeutung ist. Lorenz untersuchte die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Sprache und erarbeitete Elementarmodelle von Lehr-Lern-Situationen.

Die von Jürgen Mittelstraß seit 1980 federführend herausgegebene Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie hat Lorenz als Mitherausgeber durch eine große Anzahl von Artikeln insbesondere zu Logik, Sprachphilosophie, Pragmatismus, Semiotik, Buddhismus und indischer Philosophie eindrücklich mitgeprägt.

[Bearbeiten] Dialogische Philosophie

Nicht nur die Logik, sondern die gesamte Philosophie erhält bei Lorenz eine dialogische Komponente: Nur im Spiegel des jeweiligen Gegenüber ist es möglich auf sich zu reflektieren. Er betont, dass die konstruktive Philosophie der Erlanger Schule zwei Aspekte - nämlich die methodische und die dialogische - hat und entwickelt aus der Orientierung an dem Dialogischen Prinzip (Martin Buber) und dem Verfahren der Sprachspiele des späten Ludwig Wittgenstein einen Ansatz, der einen dialogischen Bezug von anführendem Der-Welt-gegenüberstehen mit dem ausführenden Teil-der-Welt-sein vorführt. Vergegenständlichung (Semiotisierung) und Aneignung (Pragmatisierung) werden wechselseitig aufeinander bezogen. Dabei wird in Anlehnung an die Dialogphilosophie eine Dialogische Anthropologie entworfen: Nur durch differenzierte Ausbildung von Ich und Du und damit die Rückbindung der Werke des Menschen an die in ihnen verkörperten Prozesse der Individuation und der Sozialisation können Menschen ihres Menschseins innewerden.

Für Lorenz ist zwar Reden auch ein Handeln, es wird jedoch zwischen dem (auch sprachlichen) Handlungen-Vollziehen als ICH-Rolle und dem (auch nicht-sprachlichen) Handlungsbilder-Verstehen als DU-Rolle unterschieden, und ein komplementär formuliertes Konzept des Aufeinander-Angewiesen-Seins dieser beiden Rollen ausgearbeitet.

Lorenz ist ein Experte für indische Philosophie geworden und entwickelt seine Dialogische Philosophie auch auf der Folie der Beschäftigung beispielsweise mit dem Sunyavada von Nagarjuna.

[Bearbeiten] Werke

  • 1969 und Jürgen Mittelstraß: Die methodische Philosophie Hugo Dinglers. Einleitung zum Nachdruck von: Hugo Dingler Die Ergreifung des Wirklichen. Kapitel I-IV. Suhrkamp, Frankfurt (Reihe Theorie 1) S. 7-55
  • 1970 Elemente der Sprachkritik. Eine Alternative zum Dogmatismus und Skeptizismus in der Analytischen Philosophie. Suhrkamp, Frankfurt (Reihe Theorie)
  • 1977 Einführung zu: Richard Gätschenberger Zeichen, die Fundamente des Wissens. Zweite, unveränd. Aufl., vermehrt um eine Einführung von Kuno Lorenz. (Nachdr. v. 1932) frommann-holzboog, Stuttgart (problemata; 59)
  • 1978 mit Paul Lorenzen: Dialogische Logik. WBG, Darmstadt
  • 1978 (Hrsg.): Konstruktionen versus Positionen. Beiträge zur Diskussion um die konstruktive Wissenschaftstheorie. Paul Lorenzen zum 60. Geburtstag. de Gruyter, Berlin, New York
  • 1980 Sprachphilosophie in: Althaus u.a. (Hrsg.): Lexikon der germanistischen Linguistik. Niemeyer, Tübingen
  • 1982 (Hrsg.): Identität und Individuation. (2 Bde.) frommann-holzboog, Stuttgart
  • 1986 Dialogischer Konstruktivismus. In: K. Salamun (Hrsg.): Was ist Philosophie? Mohr, Tübingen
  • 1990 Einführung in die philosophische Anthropologie. WBG, Darmstadt ²1992 ISBN 3534048792
  • 1992/6 mit M. Dascal, D. Gerhardus und G. Meggle) (Hrsg.): Sprachphilosophie. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. (2 Halbbde.) Berlin/New York
  • 1998 Indische Denker. Beck, München ISBN 3406419453 (Rezension)

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerhardus, Dietfried und Silke M. Kledzik (Hrsg.): Vom Finden und Erfinden in Kunst, Philosophie, Wissenschaft: k(l)eine Denkpause für Kuno Lorenz zum 50. Geburtstag. Universitätsdruck, Saarbrücken 1985
  • Astroh, Michael (Hrsg.): Dialogisches Handeln: eine Festschrift für Kuno Lorenz. Spektrum, Heidelberg 1997

[Bearbeiten] Weblinks



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