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Koblenz-Lützel – Wikipedia

Koblenz-Lützel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Koblenz-Lützel
Lage des Stadtteils Koblenz-Lützel
Basisdaten
Stadtteil seit: 1891
Fläche:  ? km²
Einwohner: 7.824 (11.2006)
Bevölkerungsdichte:  ? Einwohner je km²
Postleitzahl: 56070
Vorwahl: 0261
Kfz-Kennzeichen: KO

Lützel ist ein Stadtteil von Koblenz. Er liegt im Norden zwischen Metternich und Neuendorf. Auf der gegenüberliegenden Moselseite liegt die Koblenzer Altstadt. Von hier verbindet die historische Balduinbrücke die beiden Stadtteile.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Lützel wurde erstmalig 1070 unter dem Namen Confluentia minor (Klein-Koblenz) erwähnt. Der Ort war Brückenkopf der südlich der Mosel gelegenen Stadt Koblenz. Am 7. März 1138 wurde der Staufer Konrad III. in Lützel-Koblenz, wie der Ort später auch genannt wurde, zum König gewählt. Der Begriff Lützel kommt aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet nichts anderes als klein. Im Jahre 1688 ließ der Trierer Erzbischof Lützel komplett niederreißen, da französische Truppen Koblenz belagerten. Im 19. Jahrhundert wurde Lützel neu aufgebaut. Im Zuge des Baus der Festung Koblenz errichten die Preußen hier die Feste Kaiser Franz mit dem dazu gehörigen System von Festungswerken, wodurch die Entwicklung des späteren Stadtteils jedoch gehemmt wurde. Die Eingemeindung nach Koblenz erfolgte am 1. Juli 1891.

Im Mai 2004 wurde in Lützel die Tahir-Moschee von der „Ahmadiyya Muslim Gemeinde“ eröffnet. Dies ist der erste muslimische Sakralbau in Koblenz. Heute weist der Stadtteil einen hohen Ausländeranteil auf.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Am 21. April 2001 wurde mit dem DB Museum Koblenz in Lützel ein erster Außenstandort des Verkehrsmuseums in Nürnberg eröffnet.
  • Seit dem Beginn der 1980er Jahre ist in der ehemaligen Langemarck-Kaserne die Wehrtechische Studiensammlung (WTS) untergebracht.
  • Unterhalb des Lützeler Friedhofs befindet sich der Franzosenfriedhof mit der Grabpyramide des französischen Revolutionsgenerals Marceau.
  • Mit der Kulturfabrik (KUFA) ist in Lützel seit Beginn der 1980er Jahre DAS Koblenzer Kulturzentrum beheimatet.
  • Die Feste Kaiser Franz ist ein bedeutendes Artefakt preußischer Baukunst und ein architektonischer Höhepunkt in der Koblenzer Festungslandschaft, nicht zu vergessen die Reste der Neuendorfer Flesche, um die sich der älteste der Koblenzer Festungsvereine kümmert.
  • Mit dem Volkspark verfügt Lützel über eine der kleinsten und unbekanntesten der Koblenzer Parkanlagen.

[Bearbeiten] Infrastruktur

[Bearbeiten] Friedhof

Der am Petersberg, an der ehemaligen Bubenheimer Flesche gelegene große Friedhof ist 1953 auf dem unteren Teil des Lützeler Volksparks entstanden. Er wurde maßgeblich von Gartenbaudirektor Mutzbauer mitgestaltet, der auch den im Zweiten Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogenen Volkspark neu anlegen ließ. Am Westrand des Friedhofs zieht sich, noch heute sichtbar, die ehemalige Kommunikation von der Flesche zur Feste Franz entlang. Es finden sich folgende Grabarten: Wahl-, Reihen-, Urnenreihen- und Urnenwahlgräber. Die räumliche Aufteilung des Vorplatzes der Friedhofshalle mit der Treppenanlage als Verbindung zu den Grabstätten auf den oberen Feldern ist bemerkenswert. Die Blickachse führt über die Treppenanlage hinweg zu einem Hochkreuz, welches auf der ehemaligen Grabenwehr des Festungswerks steht, zur Festung Ehrenbreitstein, die aber in der Vegetationszeit durch die dahinter stehenden Laubbäume verdeckt ist. Am Eingangsbereich steht eine Basaltstele zum Gedenken an die Kriegstoten. Sie befindet sich inmitten einer von Efeu bedeckten Fläche. Sehenswert sind zahlreiche Gräber mit Madonnen und Engeln. Träger des Friedhofs ist die Stadt Koblenz.

[Bearbeiten] Literatur

  • Friedhof Lützel, in: Stadt Koblenz. Der Friedhofswegweiser. Diesseits und Jenseits. Information, Hinweise, Standorte, Historie, Anschriften, Inserate. 1. Ausgabe, hrsg. vom Mammut-Verlag in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Koblenz - Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen, Leipzig 2005, S. 46ff.
  • Feste Kaiser Franz. Zur Geschichte des Festungswerks und des Systems Feste Franz in Koblenz-Lützel. Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum Feste Kaiser Franz e.V., hrsg. von Feste Kaiser Franz e.V., Koblenz 2008, ISBN 978-3-934795-55-6.
  • Birgitta Johnen: Der Stadtteil Koblenz-Lützel unter besonderer Berücksichtigung seines Funktions- und Strukturwandels in der Zeit von 1890 bis heute, Koblenz 1976.


Koordinaten: 50° 22' N, 7° 35' O


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