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Klaus Lenz – Wikipedia

Klaus Lenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Klaus Lenz (* 22. März 1940 in Berlin) ist ein deutscher Jazzmusiker (Modern Jazz), Bandleader und Komponist. Er lebte bis 1977 in der DDR und gilt als Nestor der DDR-Jazzszene. Viele bekannte Interpreten, wie Manfred Krug, Günther Fischer, Reinhard Lakomy, Henning Protzmann (Karat), Günter Baby Sommer und Ulrich Gumpert, erlernten bei ihm das musikalische Handwerk und spielten mit ihm erfolgreiche Alben ein. Klaus Bulle Lenz spielte mit ständig wechselnden Besetzungen, ein Zeugnis seiner permanenten Suche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen. Mit jeder Formation erreichte er einen hohen Standard. Neben seinem Engagement als Jazzer komponierte er im Pop-Bereich, arrangierte er für namhafte Orchester und schrieb Film- und Theatermusiken, u. a. für die DEFA-Filme Käuzchenkuhle (1968), Mit mir nicht Madame (1968), Dornröschen (1970) und Stülpner-Legende (1972/1973).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wirken

Klaus Lenz spielte bereits als Kind Trompete. Von 1956 bis 1958 besuchte er die Musikfachschule in Berlin und anschließend das Konservatorium. Seine musikalische Laufbahn begann 1959 im Orchester Eberhard Weise aus Görlitz. 1960 wechselte er in das Tanz- und Schauorchester Max Reichelt.

Ein Jahr später gründete Lenz seine erste eigene Band, das Quintett 61, in dem auf den Einsatz eines Pianos verzichtet wurde. In dieser Band spielten neben ihm Udo Reichel (Schlagzeug), Hermann Anders beziehungsweise Peter Baptist (Posaune), Heinz Schröter (Tenorsaxofon) und Gerd Lübke (Bass). 1962, als Pianist Armin Baptist neu in die Band kam, erfolgte die Erweiterung zum Klaus-Lenz-Sextett. Horst Krüger übernahm den Bass und etwas später wechselte Günter Baby Sommer ans Schlagzeug. 1965 gründete Lenz ein neues Sextett, welches bis 1969 in wechselnder Besetzung bestand. Ihm gehörten u. a. Günter Fischer (Tenor- und Altsaxofon) Henning Protzmann (Bass), Reinhard Lakomy beziehungsweise Ulrich Uli Gumpert (Klavier) an.

In den Jahren 1963 bis 1968 vereinte Lenz, jeweils für kurze Zeit, in seinen noch heute gerühmten Klaus-Lenz-Bigbands die besten Jazz-Musiker der DDR. Klaus Lenz kannte aus seiner Zeit im Orchester Eberhard Weise die Qualitäten des Manfred Ludwig Sextetts und formierte um diese Band seine 1963er Bigband. Zu den verschiedenen Formationen seiner Bigband gehörten Ernst-Ludwig Petrowsky (Alt- und Tenorsaxofon), Klaus Smesny (Altsaxofon), Heinz Schröter (Tenorsaxofon), Jens Glevke (Tenorsaxofon), Manfred Catcher Schulze (Baritonsaxophon), Heinz Becker (Trompete), Udo Reichelt (Schlagzeug), Hermann Anders (Posaune), Günter Gocht (Trompete), Werner Bimbo Gasch (Schlagzeug), Siegfried Ziegert (Bass), Joachim Kühn (Klavier), Bojidar Hristoff (Trompete), Herbert Rössner (Trompete), Karl-Heiz Fabian (Posaune), Ali Schilling (Posaune), Hubert Katzenbeier (Posaune), Peter Babtist (Posaune), Ullrich Türkowsky (Bass), Armin Baptist (Klavier), Horst Krüger (Bass), Günter Baby Sommer (Schlagzeug), Wolfgang Büchse Winkler (Schlagzeug), Ernst Hajek (Trompete), Hans Lippold (Posaune), Iri Antonov (Altsaxofon), Micha Sokoloff (Tenorsaxofon) und als Sänger Manfred Krug. Er selbst schrieb die meisten Arrangements, geprobt wurde in Görlitz und im Januar 1963 hatte die Band ihr erstes Konzert. Die erste Tournee war so erfolgreich, dass Lenz bereits im Januar 1964 eine zweite Auflage seiner Bigband präsentierte. Die Band zeigte sich nun ausgereifter und homogener, und gastierte in 13 Städten der DDR. Zeugnis dieser einzigartigen Formation in der Geschichte des DDR-Jazzes sind die bei Amiga produzierten Langspielplatten Manfred Krug und die Modern Jazz Big Band 65 und Modern Jazz Big Band 65.

1969 gründete er das Klaus-Lenz-Orchester, welches ein Jahr später wieder aufgelöst wurde. Aus ihm entstanden die Band SOK und die Klaus-Lenz-Band. Mit dieser Formation spielte er die LP Klaus Lenz für Fenz ein.

Durch die Fusion der Klaus-Lenz-Band mit der Modern Soul Band, die 1968 von Gerhard Hugo Lartz gegründet wurde, hob Lenz 1972 ein weiteres erfolgreiches Bandprojekt aus der Taufe. Es entstand die Klaus-Lenz-Modern-Soul-Big-Band. Mit dieser Formation ging er 1973 und 1974 erfolgreich auf Tournee und produzierte eine weitere LP beim DDR-Label Amiga. Zur Band gehörten: Klaus Lenz (Bandleader, Trompete), Mario Peters (Klavier), Jarek Smietana (Gitarre), Jörg Dobersch (Bass), Dietrich Petzold (Geige), Dieter Erhard (Schlagzeug), Axel Glenn Müller (Alt- und Tenorsaxofon, Querflöte), Helmut Forsthoff (Tenorsaxofon, Querflöte), Axel Gothe (Baritonsaxofon, Querflöte, bassd), Claus-Dieter Knispel (Trompete, Flügelhorn), Jochen Gleichmann (Trompete), Signor Rothbart (Trompete), Hermann Anders (Posaune, Arrangements, comp), Sieghard Schubert (Posaune), Joachim Graswurm (Trompete, Flügelhorn) als Gast, Conrad Bauer (Posaune), Gerhard Laartz (Ventilposaune), Rainer Gäbler (Altsaxofon), Caspar Hansmann (Tenorsaxofon), Eberhard Klunker (Gitarre), Eugen Hahn (Bassgitarre), Karl-Jürgen Rath (Schlagzeug), Uschi Brüning (Gesang) und Klaus Nowodworski (Gesang).

1975 entstand mit der Klaus-Lenz-Big-Band eine weitere hervorragende Bigband. Neben Lenz, Müller, Fortshoff, Knispel, Rothbart, Erhard und Dobersch gehörten zu dieser Band: Kaspar Hansmann (Querflöte, Bass), Max Pflugbeil (Trompete), Bernd Swoboda (Posaune), Manfred Nytsch (Posaune), Wolfgang Fiedler (E-Piano, Orgel), Jürgen Heinrich (Gitarre) und Christian Schmidt als Sänger. Mit dieser Formation setzte Lenz die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Manfed Krug und später mit Uschi Brüning fort. Die 1976 veröffentlichte LP Aufbruch war zugleich seine letzte in der DDR produzierte Platte, da er 1977 in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. Erst nach der Wende in der DDR tauchte ein Konzertmitschnitt dieser Formation aus dem Jahr 1977 auf, welcher 2001 bei Buschfunk veröffentlicht wurde. Dieses Konzert vereinte alle bekannten Modern Jazz-Vokalisten auf einer Bühne. Mit dabei waren Regine Dobberschütz, Klaus Nowodworski, Angelika Mann, Uschi Brüning, Holger Biege, Stephan Trepte und Hansi Klemm.

In der Bundesrepublik Deutschland produzierte Klaus Lenz 1978 mit der Klaus Lenz Jazz&Rock Machine als erstes Album die LP Fusion. Mit dabei waren Zbigniew Namyslowski (Alt- und Sopransaxofon), Friedemann Graef (Tenorsaxofon), Bernhard Mergner (Trompete), Eddy Hayes (Flügelhorn), Paul Gebauer (Posaune), Thomas Wiedermann (Posaune), Johannes Rohloff (Fender-Piano, Klavier, Mini-Moog), Ralph Blaha (Gitarre), Hans Hartmann (Bass) und Detlev Kessler (Schlagzeug). Auf einer zweiten LP Sleepless nights (1980) spielte u. a. Norbert Stein mit.

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Singles

  • 1963: Quintett 61 (AMIGA 5550 189)
  • 1966: Klaus Lenz Sextett (AMIGA 450 603)/ Klaus Lenz Sextett (AMIGA 450 605)
  • 1967: Klaus Lenz Sextett (AMIGA 450 631)/ Klaus Lenz Sextett (AMIGA 450 643)

[Bearbeiten] LPs

  • 1965: Modern Jazz Big Band 65 (AMIGA 850 054)/ Manfred Krug und die Modern Jazz Big Band 65 (AMIGA850 057)
  • 1970: Klaus Lenz für Fenz (AMIGA 855 209)
  • 1974: Klaus Lenz-Modern Soul Big Band (AMIGA 855 380)/ Klaus Lenz Big Band (Muza SX 1348)
  • 1975: Klaus Lenz Big Band (AMIGA 855 433)
  • 1976: Aufbruch (AMIGA 855 509)
  • 1977: Wiegenlied (Vinyl Records VS 001)
  • 1978: Fusion (GeeBeeDee 08-2005)
  • 1980: Sleepless Nights (GeeBeeDee 80 526)

[Bearbeiten] CDs

  • 2001: Klaus Lenz Modern Soul Big Band 1977 (Buschfunk)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks


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