Kerið
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Der Kerið ist ein Vulkan in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar. Diese liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur.
In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld). Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren.
Während Kerið und der nahe gelegene Schlackenkegel Kerhóll inzwischen unter Naturschutz stehen, wird die Schlacke der meisten übrigen Krater des Grímsnes-Vulkanfeldes zur Verwendung als Straßenbaumaterial abgebaut.
Fälschlicherweise wird der Krater Kerið aufgrund seines zu- und abflussfreien Kratersees (Durchmesser ca. 10 m) häufig als Explosionskrater oder Maar bezeichnet. Jedoch fehlen sämtliche Merkmale eines Tuff- oder Tephraringes, die üblicherweise einen Maarkrater umgeben. Darüber hinaus weist Kerið neben einer heiß abgelagerten Kraterfazies eine ausgeprägte effusive Tätigkeit auf. Insbesondere letzteres widerspricht dem zu erwartenden Eruptionsverlauf eines Explosionskraters. Wahrscheinlicher ist dagegen ein Absinken des Kraterbodens unterhalb des Grundwasserspiegels nach Beendigung der eruptiven Phase.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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Commons: Kerið – Bilder, Videos und Audiodateien
- Grímsnes im Global Volcanism Program (englisch)
Koordinaten: 64° 2' 22.5" N, 20° 53' 15.8" W