Kephalhämatom
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Kephalhämatom ist ein Bluterguss (Hämatom) unter der Knochenhaut eines Schädelknochens, meistens des Scheitelbeins beim Neugeborenen, das durch die Einwirkung von Scherkräften während der Geburt verursacht wird. Durch die tangential einwirkenden Kräfte kommt es zur Zerreißung kleiner Gefäße in der Knochenhaut. Die dabei entstehende Blutung hebt die Knochenhaut vom Schädelknochen ab. Da diese an den Rändern angeheftet ist, imponiert das Hämatom als schlaffe, später prall elastische Schwellung, die durch die Schädelnähte begrenzt ist. Die Geburtsgeschwulst überschreitet diese dahingegen meistens. Gelegentlich besteht eine kleine Fissur oder unvollständige Fraktur des Schädelknochen. Als Komplikationen können eine verstärkte Neugeborenengelbsucht oder eine Blutarmut auftreteten. Die Resorption erfolgt im Laufe von einigen Wochen bis Monaten häufig in Form einer Verknöcherung vom Rand her, die in der Mitte eine weichere Vertiefung aufweist und mit einer Impressionsfraktur verwechselt werden kann. Eine Therapie ist nicht nur unnötig, sondern kann sogar zu vermehrten Komplikationen in Form von Infektion oder Eisenmangel führen.