Karl Herwig
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Herwig (* 25. Juli 1895 in Wesselburen, † 20. Januar 1967) war nationalsozialistischer Funktionär und Kriegsverbrecher.
[Bearbeiten] Biographie
Herwig war Soldat im Ersten Weltkrieg ab 21. September 1914, am 6. Oktober 1917 wurde er zum Gefreiten befördert. Am 30. November 1918 wurde er nach Heide versetzt. Die Entlassung aus dem Militärdienst erfolgte am 19. Februar 1920. 1919 heiratete Herwig Elly Peters, mit der er drei Kinder bekam. Von Beruf war er Maschinenschlosser, benutzte aber die nicht geschützte Berufsbezeichnung Ingenieur. Von 1925 bis 1927 war Herwig Mitglied beim Stahlhelm. 1928 trat er in die NSDAP ein und übernahm 1929 die Leitung der Ortsgruppe der NSDAP in Wesselburen. Er zog bei der Kommunalwahl 1929 für die Nazis in den Stadtrat ein und wurde stellvertretender Bürgermeister von Wesselburen.
1930 wurde Herwig Mitglied der SS. Von 1932 bis 1945 führte er die SS-Standarte 53, zuletzt besaß er den Rang eines SS-Oberführers. 1932 wurde er kommissarischer Bürgermeister von Wesselburen, 1933 wurde ihm offiziell dieses Amt übertragen. Am 22. Januar 1934 wurde er als Bürgermeister entlassen, da er die Verhaftung von vier SS-Leuten verhinderte, die ein Mitglied des Tannenbergbundes überfallen hatten. Nach zwei Tagen wurde er jedoch wieder als Bürgermeister von Wesselburen eingesetzt.
1937 übernahm Herwig die neugegründete SD-Außenstelle Wesselburen. Als er im Oktober 1937 zum Bürgermeister von Heide (Holstein) eingesetzt wurde, wurden auch seine SD-Dienststelle und der Sitz seiner SS-Standarte daraufhin nach Heide verlegt. Vom 10. Mai 1945 bis zum 24. November 1947 befand Herwig sich in Internierungshaft. Das Spruchgericht Bielefeld verurteilte ihn am 17. November 1947 wegen seiner Zugehörigkeit zur SS und zum SD zu 9 Monaten Gefängnis und 2000 RM Geldstrafe. Die Strafen waren durch die Internierungshaft verbüßt.
Durch Urteil der II. Strafkammer des Landgerichts Flensburg vom 4. Juli 1948 wurde Herwig wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. 10 Monate dieser Strafe galten aber durch die Untersuchungs- und Internierungshaft als verbüßt.
[Bearbeiten] Literatur
- Martin Gietzelt / Ulrich Pfeil: Dithmarschen im "Dritten Reich" 1933 - 1945 in Geschichte Dithmarschens, Heide 2000
- Marie-Elisabeth Rehn: Heider gottsleider - Kleinstadtleben unter dem Hakenkreuz, neu aufgelegt 2005, Verlag Pro Business Berlin, ISBN 3-939000-31-0
Personendaten | |
---|---|
NAME | Herwig, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | Nazi-Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1895 |
GEBURTSORT | Wesselburen |
STERBEDATUM | 20. Januar 1967 |