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Karl E. Weick – Wikipedia

Karl E. Weick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl E. Weick (* 31. Oktober 1936 in Warsaw, Indiana) ist Professor für Organisationsverhalten und -psychologie an der Ross School of Business der University of Michigan. Er gilt als einer der renommiertesten Organisationsforscher weltweit.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Ab 1954 studiert Weick an der Wittenberg University (Springfield, Ohio), wo er 1958 mit Bachelor abschließt. Noch während seines Studiums heiratet Weick 1957 Karen Lee Eickhoff. Aus der Ehe gehen drei Söhne, Kirk, Kyle und Kris hervor. 1960 erhält er sein Master's Degree an der Ohio State University und 1962 schließt er sein Studium Ph.D. an gleicher Universität erfolgreich ab.

Nach seinem Studium übernimmt Weick eine Assistenzstelle an der Purdue University in Lafayette, Indiana (1962-1965). Es folgen eine Reihe von Gastprofessuren einschließlich einem Jahr in Utrecht (Niederlande), in Minneapolis, Stanford University, Cornell University (Ithaca, New York), wo er schließlich eine volle Professur erhält. Schließlich lehrt Weick noch ein Jahr an der Seattle University und an der University of Texas, bis er schließlich 1988 die Rensis Likert Collegiate Professur of Organizational Behavior and Professor of Psychology an der University of Michigan übernimmt, wo er bis heute lehrt.

[Bearbeiten] Zusammenfassung von Weicks Arbeit[1]

Weick ist ein Vielschreiber, dessen Bibliographie mehrere Seiten umfasst. Er nimmt einen aktivitätsorientierten Blickwinkel ein, bevorzugt beispielsweise managen (Verb) vor Management (Nomen) und organisieren (Verb) vor Organisation (Nomen), um die Aktivität im Denken zu verankern.

Weick betrachtet Organisationen als sinnerzeugende Systeme (engl. sensemaking systems), welche ihre Selbstwahrnehmung ständig neu erzeugen wobei sie ihre Umwelt und sich selbst beobachten. Mitglieder von Organisationen bestätigen das Ergebnis dieser Erzeugung sich selbst und anderen Mitgliedern gegenüber und erzeugen so ihre jeweilige Version von Wahrheit, Richtigkeit und dem entsprechenden Verhalten (vgl Unternehmenskultur). Dabei versteht Weick unter Sinnerzeugung als weit mehr denn bloße Interpretation (Auslegung). Sinngebung erzeugt eine eigene Realität.

Leute wissen, was sie denken, wenn sie sehen, was sie sagen
people know what they think when they see what they say

Karl E. Weick[2]

Somit findet Sinnerzeugung immer im Rückblick statt, als unablässiges Zusammenweben von Sinn aus Glauben, unausgesprochenen Annahmen, Erzählungen, unausgesprochenen Regeln für die Entscheidungsfindung und den daraus resultierenden Handlungsoptionen. Einmal in Worte gefasst, verändern sich die Inhalte wieder, weil Worte nur unvollständige Container für Sinn sind und der sinnerzeugende Prozess über die Worte in eine andere Richtung gelenkt wird. Zudem wird Sinn über die selektive Wahrnehmung, wo einzelne Teile der Wirklichkeit unterschiedlich (oder gar nicht) wahrgenommen werden, noch weiter verändert.

Festlegungen müssen in einer solchen fließenden Welt immer wieder neu begründet werden. Es entsteht ein endloser Strom von sinnerzeugenden Begründungen, am offensichtlichsten während Sitzungen, die Weick als sinnerzeugende Gelegenheiten betrachtet. Nur diejenigen, die zur Sitzung kommen, können dem komplexen erzeugten Sinn folgen. Weick nennt sieben kennzeichnende Merkmale für die Sinnerzeugung in Organisationen. Sinnerzeugung

  1. basiert auf der Konstruktion des Selbst, weil die Selbstwahrnehmung immer wieder neu erzeugt wird.
  2. ist retrospektiv (zurückblickend), ein nicht enden wollender Prozess der Vergangenheitsverarbeitung
  3. produziert eine rationale Umgebung, weil Menschen den Sinn ihrer eigenen Welt erzeugen. Indem sie das tun, erzeugen sie auch gleichzeitig einen Teil dieser Welt, produzieren also rekursive Realität - bis die Welt „Sinn ergibt“. Ein Produzent, der sich selbst als Monopolist betrachtet verhindert durch die Selbstwahrnehmung die Wahrnehmung von möglichen Konkurrenzprodukten. Diese sind irrational, sie ergeben keinen Sinn“.
  4. ist sozial, weil sie aus den Interaktionen der Menschen einer Organisation entsteht.
  5. ist kontinuierlich, da sie nie anfängt oder endet, immer im Fluss.
  6. konzentriert sich auf Hinweise und wird aus Hinweisen erzeugt, d.h. dass von vertrauten Referenzpunkten ausgegangen wird. Die Kontrolle über diese Referenzpunkte ist eine Machtquelle, weil die Sinnerzeugung anderer von den Referenzpunkten abhängt.
  7. wird mehr von Plausibilität als von Genauigkeit getrieben, da Menschen nach dem handeln, was ihnen plausibel erscheint, unabhängig davon, ob man es messen kann.

Weick beschreibt diese Zusammenhänge am Beispiel von schottischen Produzenten von Wollkleidung. Er führt die Wirkungsweise weiter aus, am Beispiel der Giftkatastrophe des Union Carbide-Werkes in Bhophal, Indien aus. Die sinnerzeugenden Funktionen bestimmten vom Manager bis zum Arbeiter, welche Tätigkeiten ausgeführt wurden bis hin zur Katastrophe. Nachdem einige anfängliche Probleme des Werkes behoben waren, betrachtete das Management das Werk als „sicher“ und konnte somit beginnen, ein „sicheres Werk“ zu optimieren. Die erzeugte Betriebsblindheit führte mittelbar zur Katastrophe.

Weick übernimmt von James G. March das Konzept der Kopplung zwischen Organisationselementen. Einige Elemente von Organisationen sind eng gekoppelt, andere lose. Veränderungen der Aktivitäten in eng gekoppelten Elementen verändern die Aktivitäten der beobachteten Elemente wenig, langsam oder beides. Lose gekoppelte Elemente beeinflussen sich gegenseitig nur wenig. Lose Kopplung vereinfacht Anpassung an Veränderungen. Organisationen mit lose gekoppelten Systemen sind stabiler als eng gekoppelte Systeme, weil sie sich gegenseitig weniger beeinflussen.

Allen Organisationen gemeinsam ist die Behandlung von unsicheren, uneinheitlichen und sich verändernden Informationen. Trotz der Fassade von Rationalität, befinden sich Organisationen in einer permanenten Prozess von Subjektivität, Vorstellungen und Zufälligkeit. Weick gibt Managern zehn Ratschläge, wie sie in Anbetracht obiger Ausführungen, besser managen.

  1. Verfallen Sie angesichts von Unordnung nicht in Panik – es ist besser etwas Unordnung zuzulassen und die Information aufzunehmen anstatt sie herauszufiltern und zu übersehen.
  2. Nichts kann jemals vollständig erledigt werden – Alles was Sie tun hat Auswirkungen jenseits der beabsichtigten, auch indirekte und langsame Wirkungen.
  3. Chaotische Aktivität ist besser als ordentliche Inaktivität – Sinnerzeugung entsteht aus der Aktivität, keine Aktivität erzeugt somit auch nicht viel Sinn.
  4. Die wichtigste Entscheidung ist oft die unscheinbarste – Entscheidung darüber, was erhaltenswert in Ordnern, Dateien oder sonstwo vorgehalten wird sind die Grundlage für zukünftige Aktivitäten. Solche Entscheidungen erscheinen unwichtig, aber sie erhalten eine Vergangenheit, aus der wir die Gegenwart und die Zukunft konstruieren.
  5. Es gibt keine Lösung – Es gibt keine einfachen Antworten, kaum etwas ist richtig oder falsch. Lernen Sie zu improvisieren, und erhalten Sie ein tolerables Niveau an Vernunft.
  6. Vermeiden Sie Nutzen-Denken – Gute Anpassung im Heute reduziert die Optionen für die Zukunft. Die starke Konzentration auf Nutzen im Jetzt kann den zukünftigen Nutzen völlig unmöglich machen. Es ist besser, eine gewisse Unordnung im System zu behalten und so Optionen für die Zukunft zu haben.
  7. Die Landkarte ist das Land – Wenn Manager die Vergangenheit analysieren, erzeugen sie eine Erfahrungs-Landkarte. Projiziert man diese Landkarte auf die Zukunft, egal wie stark die Landkarte die Wahrheit auch vereinfacht, dann ist sie eine Richtschnur, die mehrfach durchdacht wurde, und wird damit zum besten verfügbaren Wegweiser.
  8. Planen Sie das Organigramm neu – Lassen Sie sich nicht von der konventionellen Darstellung der Organisation einfangen. Formulieren Sie neu, schreiben sie um, und ersetzen beispielsweise die Titel mit der Wirkung, die die Personen auf Sie haben.
  9. Visualisieren Sie ihre Organisation als evolutionäres System – Betrachten Sie was sich entwickelt, was sie tun können und was getan werden könnte. Betrachten Sie auch, was nicht getan werden kann und was Sie nicht können.
  10. Machen Sie sich selbst kompliziert – Überlegen Sie unterschiedliche Ursachen, alternative Lösungen, neue Situationen, kompliziertere Lösungen und genießen sie es!

[Bearbeiten] Werke

Zwei seiner Bücher sind auch auf Deutsch erhältlich:

  • Der Prozeß des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-06039-2 (auch als Taschenbuchausgabe, 1995)
  • (mit Kathleen M. Sutcliffe): Das Unerwartete managen. Wie Unternehmen aus Extremsituationen lernen. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-94238-6

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Derek S. Pugh, David J. Hickson: Writers on Organizations. 5. Auflage. Penguin Books, London 1995, ISBN 0-14-025023-9
  2. zitiert in Derek S. Pugh, David J. Hickson (1995)

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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