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Königsee – Wikipedia

Königsee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel erläutert die thüringische Stadt Königsee; der bayerische See ähnlichen Namens findet sich unter Königssee.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Königsee
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Königsee hervorgehoben
Koordinaten: 50° 40′ N, 11° 6′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saalfeld-Rudolstadt
Höhe: 377 m ü. NN
Fläche: 31,49 km²
Einwohner: 5429 (31. Dez. 2006)[1]
Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07426
Vorwahl: 036738
Kfz-Kennzeichen: SLF
Gemeindeschlüssel: 16 0 73 042
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
07426 Königsee
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jens Andreas Sprenger (IWW)
Lage der Stadt Königsee im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Karte

Königsee ist eine Stadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Königsee liegt in einer Höhe von 377 m über NN, in einem Seitental des Schwarzatals, am Nordosthang des Thüringer Waldes. Hier befindet sich auch die geologische Trennlinie zwischen dem Zechsteingürtel im Süden und dem Buntsandstein im Norden. Der nördlich von Königsee steil beginnende, fast durchweg bewaldete "Königseer Stadtwald" gehört teilweise mit zum Landschaftsschutzgebiet Rinne-, Rottenbachtal und ist wesentlicher Bestandteil des Paulinzellaer Bundsandsteinlandes, welches das Einzugsgebiet des Rinnetales vom Ilmtal trennt. Königsee liegt im Tal der Rinne.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in insgesamt acht Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahlen):

[Bearbeiten] Köditz

Köditz liegt im Nordosten zwischen Rottenbach und Königsee an der Bundesstraße 88. Er setzt sich aus den beiden Ortsteilen Ober- und Unterköditz zusammen und gehört seit 1994 zur Stadt Königsee.

Bekannteste Bauwerke des Dorfes sind die 1904 erbaute Schule in Oberköditz und das Denkmal zum Zweiten Weltkrieg. Traditionelle Veranstaltungen sind das jährliche Maifeuer sowie das Feuerwehrfest, Sommerfest, Kreispreisleistungspflügen und die Hauskirmes. Außerdem besitzt Köditz einen Sport-, Jugend-, Feuerwehr- und Förderverein.

[Bearbeiten] Garsitz

Garsitz liegt im oberen Ausläufer des Rinnetals.

Bekanntestes Bauwerk des Dorfes ist der Glockenturm. Traditionelle Veranstaltungen sind das jährliche Maifeuer und die Kirmse. Außerdem besitzt Garsitz Sport-, Jugend- und Feuerwehrvereine. Bekannteste Garsitzerin ist Brigitte Wunderlich, die 2005 „Thüringerin des Jahres“ wurde. Der Ortsteil von Königsee hat die zweitgrößte Einwohnerzahl der Ortsteile, mit 374 Einwohnern nur knapp hinter Dörnfeld a. d. Heide. Die Fläche des kleinen Dorfes liegt bei 228 ha.

[Bearbeiten] Klima

Die klimatischen Verhältnisse in der geschützten Tallage von Königsee unterscheiden sich grundlegend von den die Stadt umgebenden Höhenzügen, Bergen und umliegenden Dörfern. Verantwortlich dafür sind vor allem unterschiedliche Wind- und Niederschlagsverhältnisse. Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt für Königsee 618 mm, was 618 Liter auf 1 m² Fläche im Jahr entspricht. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 7,5 °C mit einer vorherrschenden Windrichtung zu ca. 53 % im Jahr aus SW bis West.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Stadt wurde erstmals 1199 urkundlich erwähnt.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Rat der Stadt Königsee besteht aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

[Bearbeiten] Bürgermeister

Der hauptamtliche Bürgermeister Jens Andreas Sprenger wurde am 7. September 2003 gewählt.

[Bearbeiten] Wappen

Das Stadtwappen zeigt „Kunibert mit Schwert und Schild“. Das Schild führt den Schwarzburger Löwen.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Königsee pflegt Partnerschaften mit

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Waldseebad ist auch überregional bekannt und liegt ca. 1 km nördlich von Königsee in einem Waldgebiet.

[Bearbeiten] Museen

Der Karnevalsverein der Stadt, der „Unweise Rat Königsee seit 1391“ betreibt das 1. Thüringer Karnevalmuseum. Außerdem hat Königsee ein Heimatmuseum.

[Bearbeiten] Bauwerke

Das Rathaus von Königsee liegt direkt an der B88 (die an dieser engen Stelle einen Bogen um das Rathaus machen muss).

Im Foyer ist das um 1710 von einem heute unbekannten Hersteller gebaute Turmuhrwerk des Rathauses ausgestellt. Das Stück aus dem Zeitalter des Barocks besteht aus einem handgeschmiedeten Gestellrahmen, einem Stundenrad aus Messing und Walzentrommeln aus Holz. Es ist 1,42 m hoch (mit Pendel 2,40 m), 1,45 m breit (mit Schlaghebel 2,28 m) und 87 cm tief. Es wiegt 200 kg. Das ursprüngliche Einzeigerwerk wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts auf Minutenindikation umgebaut. Mittels einer Handkurbel wurden die Gewichte aufgezogen.

Das Turmuhrwerk wurde vor ca. 20 Jahren restauriert, doch das Werk ist an vielen Stellen abgenutzt und eine Wiederinbetriebnahme dieser Uhr ist nicht mehr möglich. 1970 wurde es durch ein neues Uhrwerk ersetzt und lagerte noch einige Jahre im Rathaus. Mitte der 70er Jahre wurde es vom Dresdener Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger gekauft und ausgestellt. Im Frühling 2006 kehrte das Uhrwerk als Dauerleihgabe nach Königsee zurück

Seit August 2006 steht vor dem Rathaus der größte von der Königseer Werkzeugfabrik Werkö hergestellte Spiralbohrer. Mit einem Gewicht von 88 kg, einer Länge von 2,20 m und einem Durchmesser von 96 mm ist er möglicherweise der größte Spiralbohrer der Welt, ein Antrag auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde wurde gestellt.

Königsees Stadtkirche „Zum Lobe Gottes“ ist im neogotischen Stil erbaut. Das heutige Bauwerk wurde nach fünfjähriger Bauzeit im Jahr 1871 eingeweiht, nachdem die vorherige Stadtkirche baufällig geworden war.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Königsee liegt an der Bundesstraße 88, die Ilmenau mit Rudolstadt verbindet. Weitere Straßen führen von Königsee nach Garsitz, Dröbischau (L2389) und Unterschöbling bzw. Lichta (K130). Im Ortsteil Unterköditz beginnt die L1113, die über Allendorf nach Schwarzburg im Schwarzatal führt.

Im Jahre 1899 bekam Königsee einen Eisenbahnanschluss über Köditzberg nach Rottenbach im Osten. Dort bestand Anschluss nach Erfurt, Saalfeld und Katzhütte im Schwarzatal. Diese Strecke war 6,9 Kilometer lang und wurde am 1. August 1966 für den Personen- und am 31. Dezember 1972 für den Güterverkehr stillgelegt. Lediglich das Bahnhofsgebäude zeugt heute noch von der einstigen Strecke.

[Bearbeiten] Unternehmen

[Bearbeiten] Medizintechnik

  • Otto Bock HealthCare GmbH – Prothesen, Orthesen, Rollstühle, 200 Mitarbeiter
  • Hofmann & Sommer GmbH und Co.KG – Pharmazie, Arzneimittel, 27 Mitarbeiter
  • Königsee Implantate und Instrumente zur Osteosynthese – Medizinische Produkte, 100 Mitarbeiter

[Bearbeiten] Sonstige

  • Werkzeugfabrik Königsee (Zweigniederlassung der Widia GmbH) – Spiralbohrer und Hartmetallbohrer, mit 220 Mitarbeitern größtes Unternehmen Königsees
  • Fertigungstechnik Müller – Präzisionsdreh- und Frästeile, 33 Mitarbeiter
  • Porzellanfabrik Königsee Roehler GmbH – Kinderporzellan, 25 Mitarbeiter[2]
  • Berghof Systeme e.K. - IT-Lösungen für die Fertigungsindustrie -, 23 Mitarbeiter[3]

[Bearbeiten] Bildung

In Königsee gibt es folgende Schulen:

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Georg Abicht (*21. März 1672 in Königsee; † 5. Juni 1740 in Wittenberg), lutherischer Theologe und deutscher Sprachforscher
  • Klaus-Peter Justus (*1. Juli 1951 in Königsee), deutscher Leichtathlet

[Bearbeiten] Sonstiges

Das Wahrzeichen Königsees ist der „Ritter Kunibert“.

Im Jahre 1979 war Königsee Drehort für den DEFA-Kinderfilm „Nicki“ von Gunther Scholz, einer Verfilmung des Buchs „Nicki oder die Liebe einer Königin“ von Jens Bahre.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Einwohnerzahlen
  2. Firmendatenbank der LEG Thüringen
  3. Firmendatenbank der LEG Thüringen

[Bearbeiten] Weblinks



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