Johann Andreas Cramer
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Johann Andreas Cramer (* 27. Januar 1723 in Jöhstadt, (Erzgebirge); † 12. Juni 1788 in Kiel) war ein deutscher Schriftsteller und Theologe.
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[Bearbeiten] Leben
Cramer war der Sohn eines Pfarrers. Er besuchte zunächst die Fürstenschule in Grimma und studierte nach dem Tod seines Vaters 1742 an der Universität Leipzig. Er gehörte zu den Mitbegründern der literarischen Zeitschrift der Bremer Beiträge. Seit 1745 hielt er als Magister Vorlesungen in Leipzig. Im Jahre 1748 wurde er Pfarrer in Cröllwitz bei Merseburg und kam 1750 als Oberhofprediger und Konsistorialrat nach Quedlinburg, wo sein Sohn Carl Friedrich Cramer geboren wurde. Auf Empfehlung Klopstocks und Bernstorffs berief der dänische König Friedrich V. († 1766) Cramer 1754 als Hofprediger nach Kopenhagen. An der dortigen Universität erhielt er 1765 die theologische Professur. Sein Gönner Bernstorff wurde jedoch 1770 unter dem neuen labilen König Christian VII. entlassen. Durch den Einfluss des Kabinettsministers und königlichen Leibarztes Johann Friedrich Struensee wurde Cramer 1771 seines Amtes entsetzt und des Landes verwiesen. Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf als Superintendent nach Lübeck an. Nach dem Sturz und der Hinrichtung Graf Struensees wurde er vom dänischen König aber wieder zurückberufen, indem er 1774 in Kiel eine Professur der Theologie und 1784 das Kanzleramt der Universität erhielt. Cramer starb am 12. Juni 1788 in Kiel.
[Bearbeiten] Wirken
Cramer stand als Gelehrter, Prediger und Dichter der Aufklärungszeit in hohem Ansehen. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er mit einer kommentierten Übersetzung der allgemeinen Weltgeschichte Bossuets, sowie der Predigten und kleinen Schriften des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus (10 Bände, 1748-1751). Seine Predigten wurden in mehr als 20 Bänden veröffentlicht. Das von ihm redigierte Gesangbuch für Schleswig-Holstein von 1780 enthielt umfangreiche Bearbeitungen von älteren Liedern im Sinne der Aufklärungstheologie und des Rationalismus. Cramer selbst dichtete über 400 geistliche Lieder, die zu seiner Zeit in großer Zahl in den Gesangbüchern zu finden waren. Davon ist heute jedoch nur noch das (umgearbeitete) Abendmahlslied Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen im Evangelischen Gesangbuch (EG 221) vorhanden.
[Bearbeiten] Werkauswahl
- Der nordische Aufseher. Kopenhagen und Leipzig: Ackermann, 3 Bände 1758, 1759, 1761
- Christian Fürchtegott Gellerts Leben. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich, 1774
- Allgemeines Gesangbuch auf Königlichen allergnädigtsne Befehl zum öffentlichen und häuslichen Gebrauche in den Gemeinen des Herzogthums Schleswig, des Herzogthums Hollstein. Altona 1780
- Sämmtliche Gedichte. Teile 1-3. Leipzig: Breitkopf 1782-83
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Fleinghaus: Cramer, Johann Andreas. In: Wolfgang Herbst (Hrsg.): Komponisten und Liederdichter des Evangelischen Gesangbuchs. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1999 (Handbuch zum EG 2), S. 64f.
- Paul Pressel: Cramer, Johann Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 4, Leipzig 1876, S. 550 f.
- Carl Bertheau: Cramer, Johann Andreas. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE). 3. Auflage. Bd. 4, Hinrichs, Leipzig 1898, S. 314–317.
- AdalbertElschenbroich: Cramer, Johann Andreas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 3, Berlin 1957, S. 389.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Andreas Cramer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Andreas Cramer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Vorgänger |
Superintendent der Lübecker Kirche 1771 - 1774 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Cramer, Johann Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Theologe |
GEBURTSDATUM | 27. Januar 1723 |
GEBURTSORT | Jöhstadt |
STERBEDATUM | 12. Juni 1788 |
STERBEORT | Kiel |