Jack Palance

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Jack Palance (1974)
Jack Palance (1974)
Jack Palance (2005)
Jack Palance (2005)

Jack Palance (bürgerlich Wolodymyr Iwanowitsch Palagnjuk, ukrainisch Володимир Палагнюк; * 18. Februar 1919 in Lattimer Mines, Pennsylvania; † 10. November 2006 in Montecito, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Filmschauspieler ukrainischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kurzbiografie

Jack Palance arbeitete als junger Mann wie sein Vater zunächst als Bergarbeiter. In den 1940ern arbeitete Palance als Schwergewichtsboxer unter dem Namen Jack Brazzo und gewann seine ersten 15 Kämpfe.

Im Zweiten Weltkrieg trat Palance in die US Army Air Force ein. Bei einem Trainingsflug in Arizona musste er sich durch Fallschirmabsprung aus einem brennenden B-24-Bomber retten und erlitt schwere Verbrennungen, die mehrfach operativ behandelt wurden. Als Folge des Unfalls wurde er aus der Armee entlassen. Sein Gesicht blieb schwer gezeichnet; die eindrucksvolle Physiognomie machte ihn später weltberühmt. Nach Kriegsende begann er eine Karriere als Schauspieler.

Auch im europäischen Film war Palance immer wieder tätig. So spielte er 1963 in Jean-Luc Godards Die Verachtung (Le mépris) einen US-amerikanischen Filmproduzenten namens Jeremy Prokosch, der einen Sandalenfilm unter der Regie von Fritz Lang herstellen will und dabei weniger auf Kunst, als auf Spektakel setzen möchte. Prokoschs Verhalten stößt auf die heftige Kritik des von Michel Piccoli dargestellten Drehbuchautors und zeigt Unterschiede zwischen US-amerikanischer und europäischer Kinokultur auf.

In Deutschland der breiten Masse bekannt geworden ist Jack Palance 1963 in der Hauptrolle der noch in schwarz-weiß ausgestrahlten Fernsehserie „Zirkusdirektor Johnny Slade“. Als Direktor eines Zirkusses trat er diesmal nicht als Bösewicht den Zuschauern gegenüber in Erscheinung, er löste kleine und große Probleme Rund um das Zirkusgeschehen als sympathischer und kompromisslos hart zupackender Johnny Slade!

Auch in Italowestern trat Palance auf. Unter der Regie von Sergio Corbucci spielte er 1968 in Mercenario, der Gefürchtete / Die gefürchteten Zwei (Il mercenario) eine Hauptrolle, seine Partner waren Franco Nero und Tony Musante. 1970 war Palance in Zwei Companeros (Vamos a matar, compañeros) an der Seite von Franco Nero und Tomas Milian in einer prägnanten Nebenrolle zu sehen.

1969 verkörperte Palance Fidel Castro in Richard Fleischers Che-Guevara-Filmbiografie Che!.

In der auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Serie Bronk spielte er 1975/76 den Kriminalbeamten Lieutenant Alex „Bronk“ Bronkov. In seinem Privatleben kümmert sich „Bronk“ um seine behinderte Tochter.

In der deutsch-US-amerikanischen Koproduktion Out of Rosenheim (1987) war er als Liebhaber von Marianne Sägebrecht zu sehen.

In den 1980ern moderierte Palance zusammen mit seiner Tochter Holly Palance die Fernsehserie „Ripley's Believe It or Not!“, die auf Deutsch als Ripleys unglaubliche Welt auf RTL gesendet wurde.

1989 spielte er im Film Batman den Gangsterboss Grissom, der später vom „Joker“ erschossen wird.

1991 gewann Palance einen Oscar als bester Nebendarsteller in dem Film City Slickers – Die Großstadt-Helden (Originaltitel: City Slickers). Unvergessen ist sein Auftritt bei dieser Verleihung geblieben. Weil er, nach eigener Aussage, nicht wusste, was er sagen solle, als er den Oscar entgegennahm, demonstrierte er, in welch guter Verfassung er trotz seiner 72 Jahre noch war. Er führte auf der Bühne mehrere Liegestütze auf nur einem Arm vor.

Palance starb am 10. November 2006 in seinem Haus, im Beisein seiner Familie, an Herzversagen.

[Bearbeiten] Filmographie (Auswahl)

[Bearbeiten] In der Literatur

Im einem der Bücher der „Brentford-Trilogie“ von Robert Rankin sehen die Bösewichter alle aus wie Jack Palance: „he resembled a young Jack Palance“.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Jack Palance – Bilder, Videos und Audiodateien