Ionien
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Ionien (griechisch: Ἰωνία oder Ἰωνίη) ist die Bezeichnung einer antiken Landschaft an der Westküste Kleinasiens, der heutigen Türkei.
Die Region erstreckte sich ungefähr von Smyrna im Norden, bis in die Region nördlich von Halikarnassos, einschließlich der vorgelagerten Inseln (Chios, Samos). Der Name Ionien leitet sich vom griechischen Stamm der Ionier ab, die sich Ende des 2. Jahrtausends vor Christus im ägäischen Raum niederließen. Interessant dabei ist, dass diese zersplitterten Stämme erst in Kleinasien eine Art von Gemeinschaftsgefühl entwickelten (Herodot I 146). Der Name der Ionier übertrug sich anschließend auf die im Mutterland verbliebenen "Ionier". Wichtige Städte waren unter anderem Ephesos, Milet und Smyrna. Die Städte blühten durch den Handel auf und schlossen auch untereinander Bündnisse, so den Ionischen Bund.
In Ionien entwickelten sich einige der wichtigsten künstlerischen Stilrichtungen der Griechen. Der Name Ionien ist auch mit der so genannten ionischen Aufklärung im philosophischen Bereich verbunden. Im 6. und 5. Jahrhundert v.Chr. brachte Ionien Persönlichkeiten wie Thales von Milet, Anaximander oder Heraklit hervor.
Um die Mitte des 6. Jahrhunderts kam Ionien zuerst unter die Kontrolle der Lyder, um 546 unter die Herrschaft der Perser. 500 v. Chr. kam es zum so genannten ionischen Aufstand, der mit dem Eingreifen Athens und dem Beginn der Perserkriege endete. Die Westküste Kleinasiens, und damit auch Ionien, wurde in Folge der griechischen Siege in den 70er Jahren des 5. Jahrhunderts befreit. Allerdings fiel Ionien im so genannten Königsfrieden von 386 v. Chr. wieder an die Perser. Erst als Alexander der Große mit der Eroberung des Perserreiches beginnt, wurde Ionien wieder griechisch. In den folgenden Jahrhunderten blieb es zwischen den Diadochen (den Nachfolgern Alexanders) heftig umkämpft. Es wurde schließlich Teil kleinerer Staatsbildungen (Teil des Reiches von Pergamon), bis es 133 v. Chr. in der römischen Provinz Asia (Provinz) aufging. Nach 395 n. Chr. war Ionien Teil des oströmisch bzw. byzantinischen Reiches. Der Name Ionien wurde auch später noch teilweise in anachronistischer Weise gebraucht. Die Landschaft wurde im 11. Jahrhundert von den Seldschuken erobert, fiel kurz darauf bis ins 14. Jahrhunderts an Byzanz zurück und ging dann endgültig im osmanischen Reich, bzw. der späteren Türkei, auf.
Der Name Ionien wurde über das Hebräische und Arabische in einer Reihe von Sprachen der islamischen Welt zur Bezeichnung für Griechenland, das im Arabischen, Persischen und Urdu als "iunan" (یونان) bezeichnet wird. In Turksprachen und im Kurdischen ist die türkische Form "Yunanistan" üblich.
Siehe auch: Liste ionischer Stadtgründungen