Ihsan Nuri Pascha
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Ihsan Nuri Pascha (auf kurdisch: Ihsan Nûrî Paşa; * 1893 in Bitlis; † 25. März 1976 Teheran) war eine bekannte Person der kurdischen Nationalbewegung nach dem Ersten Weltkrieg und einer der führenden Kräfte des Ararat-Aufstandes.
Ihsan Nuri war hohes Mitglied des Celali-Stammes und konnte so eine militärische Laufbahn im Osmanischen Reich einschlagen. Er besuchte die Armeeschule in Erzincan und ging dann später auf die Militärakademie in Istanbul. Als Leutnant diente er in Albanien, im Jemen und Georgien. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an der Kaukasusfront gegen die Russen und wurde dabei verletzt. Ihsan Nuri nahm an der Bewegung Mustafa Kemals teil und revoltierte mit einem Regiment gegen die letzte Osmanische Regierung unter Damat Ferid Pascha.
Gleichzeitig war er auch Mitglied in der ersten kurdischen Vereinigung der Kürdistan Teali Cemiyeti. Er verfasste in der Zeitschrift Jin Artikel über kurdische Geschichte und Kultur. Des Weiteren leistete 1922 er an der türkisch-iranischen Grenze Dienst und lernte dort Mitglieder der kurdischen Organisation Azadî kennen und wurde zum Leiter der Azadî in Siirt. Als die Azadî beschloss, gegen die neue türkische Regierung in Ankara einen Aufstand in Beytüşşebap in der Provinz Şırnak zu beginnen, desertierte Ihsan Nuri, der nun Hauptmann war, am 3./4. September 1924 mit drei weiteren Leutnants, 350 Soldaten und den kompletten Waffen des 18. Regiments und lief zu den Aufständischen über.
Nachdem aber der Aufstand schnell niedergeschlagen worden war, flüchtete er mit anderen erst nach Syrien und danach in den Irak zu Mahmud Berzanci. Später wurde Ihsan Nuri Mitglied der kurdischen Xoybûn, die ihn 1927 mit der Unterstützung des Ararat-Aufstandes beauftragte. Die militärische Kompetenz Ihsan Nuris, der von der Xoybûn den Rang eines Generals erhielt, sollte am Ararat Erfolg zeigen. Nachdem er 1928 am Ararat ankam, proklamierte er das Dorf Türkmen, das er in Kurdawa umbenannte, zur Hauptstadt der Republik Ararat. Ihsan Nuri baute einen Verwaltungsapparat auf und ernannte Gouverneure. Darüber hinaus gab er dank einer mitgebrachten Druckerpresse die Zeitschriften Agri, Gaziya Welat und eine Propagandaschrift mit dem Titel Agri egir dibarine ("Der Ararat lässt Feuer regnen") heraus.
Allerdings schlug die türkische Armee 1930 der Aufstand nieder und beseitigte die Republik. Ihsan Nuri floh in den Iran. Er lebte dort bis zu seinem Tod durch einen Autounfall 1976 in Teheran.
[Bearbeiten] Quellen
- Ihsan Nuri Pascha: "La revolte de l'Agridagh", Genf 1986
Personendaten | |
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NAME | Ihsan Nuri Pascha |
ALTERNATIVNAMEN | Ihsan Nûrî Paşa (kurdische Schreibweise) |
KURZBESCHREIBUNG | kurdischer Revolutionär |
GEBURTSDATUM | 1893 |
GEBURTSORT | Bitlis |
STERBEDATUM | 25. März 1976 |
STERBEORT | Teheran |