Honi soit qui mal y pense
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Honi soit qui mal y pense [ɔniˈswa ki maliˈpɑ̃s] (altes Französisch; wörtlich: „Verabscheut sei, der schlecht darüber denkt“), heutzutage „Honni soit qui mal y pense“ (von franz. honnir „verabscheuen“), ist die französische Aufschrift auf dem englischen Hosenbandorden und eine der Aufschriften auf dem Wappen des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.
Die im Deutschen übliche Übersetzung ist:
- „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“
Manchmal auch, näher an der ursprünglichen Bedeutung:
- „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.“
Als Urheber der Sentenz gilt der Gründer des Ordens, König Edward III. von England. Da sich der Orden durch den Verlust der Urkunden vor 1416 nicht präzise zurückverfolgen lässt, kam es zu Legenden.
Der bekanntesten zufolge soll Edward bei einem Ball seiner Geliebten, der Countess of Salisbury, ihr verlorenes Strumpfband mit diesen Worten zurückgegeben haben, da diese es beim Tanz verloren und somit Gelächter unter den Anwesenden erregt hatte.
Die Schreibweise von „Honi“ im 14. Jahrhundert unterscheidet sich von der ab dem 16. Jahrhundert eingeführten, mit der Verdopplung des Konsonantenbuchstaben zu „Honni“.
Der Sinnspruch wird heutzutage im Deutschen, Englischen und auch im Französischen in diesen Fällen gebraucht:
- Wenn Anstoß an einer Handlung genommen wird, die allein in der Interpretation des Kommentierenden anstößig ist.
- Wenn augenzwinkernd auf die Doppeldeutigkeit einer Handlung oder Aussage hingewiesen werden soll.
- Um eine peinliche Situation zu entkräften.
[Bearbeiten] Literatur
- M. Jones: Artikel Hosenbandorden in Lexikon des Mittelalters, Band 5, S. 131f
- arte-Beitrag bei Karambolage vom 24. April 2004 von Henriette Walter