Hohlkernbohrer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Hohlkernbohrer zerspant ähnlich einer Lochsäge eine Nut um den Bohrkern des zu bearbeiteten Materials, meist Beton, Mauerwerk oder Gestein, um diesen dann als Ganzes zu entfernen.
Mit Hohlkernbohrern können sowohl durchgängige als auch Sacklöcher erbohrt werden. Bei Sacklöchern wird nach der Bohrung durch leichtes seitliches Kippen der Bohrkern vom restlichen Material abgebrochen und mit Hilfe einer Kernfangzange aus dem Bohrloch entfernt. Weil bei Hohlkernbohrungen lediglich das Material der Nut zerspant werden muss, ist ab einem bestimmten Durchmesser ein geringerer Aufwand als bei einer Vollbohrung erforderlich.
Den Kopf des Hohlkernbohrers bildet eine Diamantbohrkrone, auch Industriebohrkrone (IBK) genannt. Diese setzt sich aus einem Anschlussstück, einem Stahlmantel und der Diamantsegmentierung zusammen. Die Diamantsegmentierung, in die der Diamant eingebettet ist, ist speziell auf das zu bearbeitende Material abzustimmen, wobei mit zunehmender Härte des Materials die Bindung umso weicher sein muss. Diamanthohlbohrkronen werden in den Durchmessern von etwa 8 bis 1500 mm serienmäßig gefertigt.
Hohlkernbohrungen werden zum Beispiel beim Rohrleitungsbau eingesetzt.
In der Geologie oder der Archäologie geht es bei dieser Bohrtechnik aber nicht um das erzeugte Loch, sondern um den Erhalt des Bohrkerns aus Gestein, Sediment oder Eis, welcher wissenschaftlich ausgewertet wird, siehe auch Eisbohrkern.
[Bearbeiten] Zubehör
Zum Hohlkernbohrer für Baustoffprüfgeräte gehört u.a. die Kernfangzange. Diese Zange dient der Entnahme von Bohrkernen aus dem Hohlkernbohrer. Diese zweischenklige Zange hat lange gewölbte Greifbacken, die den Bohrkern umschließen.