Hochstädten (Bensheim)
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Bergstraße | |
Gemeinde: | Bensheim | |
Geografische Lage: | 49° 43' N, 8° 39' O Koordinaten: 49° 43' N, 8° 39' O | |
Einwohner: | ca. 750 (2007) | |
Postleitzahlen: | 64601–64625 (alt: 6140) | |
Vorwahl: | 06251 | |
Kfz-Kennzeichen: | HP | |
Politik | ||
Ortsvorsteher: |
Hochstädten ist ein ca. 750 Einwohner[1] zählender Stadtteil von Bensheim an der Bergstraße. Es liegt nordöstlich von Bensheim, im Mühltal, einem Tal des vorderen Odenwaldes. Als einzige Verbindungsstraße geht die L 3103 durch Hochstädten und führt in nordöstlicher Richtung nach Balkhausen einem Ortsteil von Seeheim-Jugenheim und in südwestlicher Richtung nach Auerbach einem Stadtteil von Bensheim.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Hochstädten liegt im Kreis Bergstraße in Südhessen in einem Tal des vorderen Odenwaldes, welches zur Oberrheinischen Tiefebene hinführt. Von der B3 in Auerbach kommend führt das Mühltal die L 3103, an der Auer auch Mühlbach genannt entlang, über Hochstädten und Balkhausen weiter auf die Kuralpe mit dem nahe gelegenen Felsenmeer und tiefer in den Odenwald.
Hochstädten liegt am südöstlichen Fuß des Melibokus. Das Auerbacher Schloss und das Fürstenlager sind gut zu Fuß zu erreichen.
[Bearbeiten] Geschichte
Hochstädten wurde während des Dreißigjährigen Krieges vollständig zerstört. Die ältesten Fachwerkhäuser im Ort stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus nach diesem Krieg.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges arbeiteten ca. 130 griechische Zwangsarbeiter in dem Hochstädter Marmorit-Werk. Nach Gerichtsakten arbeiteten sie unter „schrecklichen Bedingungen“ für den Darmstädter Fabrikanten Dr. Hans Heymann. Qualifizierte KZ-Häftlinge, wie Techniker, Zeichner, Konstrukteure und Chemiker ließ er ab 1944 für sich arbeiten. 1944 hatte er unter anderem ein KZ-Außenlager errichten lassen, um in einem unterirdischen Stollen des Marmoritwerkes – geschützt vor den Bomben der Alliierten – kriegswichtige Rüstungstechnik zu produzieren. Bei dem Aufbau der Fabrik kamen 13 Zwangsarbeiter ums Leben. Auch KZ-Häftlinge wurden hier eingesetzt. Auf einer Karte im KZ Buchenwald sind Bensheim und Heppenheim als Außenlager des KZs Natzweiler-Struthof im Elsass verzeichnet. Das Kommando des Außenlagers existierte von August 1944 bis März 1945. Die Gefangenen schliefen in Holzbaracken neben der Fabrik[2].
Das Marmorit-Werk gehört heute der Knauf Marmorit GmbH Bensheim ( Soll im Jahr 2008 geschlossen werden ).
Nachdem Hochstädten jahrhundertelang ein landwirtschaftlich geprägter Ort war, gibt es heute nur noch zwei vollerwerbliche Landwirtschaftsbetriebe[3].
Seit dem 31. Dezember 1971 gehört Hochstädten als Stadtteil zu Bensheim[3]. Im Frühjahr 2004 geriet Hochstädten in die Schlagzeilen, als Neonazis versuchten eine unbenutzte Halle in Hochstädten anzumieten und es in der Folge zu Auseinandersetzungen kam[4].
[Bearbeiten] Industrie
In dem Hochstädter Werk der Knauf Marmorit GmbH arbeiten ca. 80 Mitarbeiter. Hier werden hochwertige Edelputze hergestellt und neue Produkte in diesem Bereich getestet. Das Marmorit-Werk nahm vor über 140 Jahren den Betrieb auf. Seither befasst man sich in erster Linie mit dem Abbau von Marmor in Stollen unter Tage. In den siebziger Jahren wurde das Familienunternehmen verkauft, seit den Achtzigern gehört es zur Unternehmensgruppe Knauf mit Hauptsitz bei Freiburg[5].
[Bearbeiten] Religionsgemeinschaften
- Evangelische Kirchengemeinde Bensheim-Auerbach und Hochstädten, mit Kirche in Auerbach
[Bearbeiten] Vereine
- KHV Hochstädten - Kerwe- & Heimatverein Hochstädten
- HSV Hochstädter Sportverein
- Freiwillige Feuerwehr Hochstädten