Hermann Heimerich
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Hermann Heimerich (* 21. Dezember 1885 in Würzburg; † 5. Januar 1963 in Heidelberg) war ein deutscher Politiker (SPD).[1]
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[Bearbeiten] Leben
Von 1919 bis 1925 war Heimerich Leiter des Wohlfahrtsamt in Nürnberg. Nachdem er sich zweimal vergeblich für Bürgermeisterposten in Berlin und Breslau beworben hatte, wurde er 1925 Bürgermeister für Wirtschaft in Kiel.
1928 wurde Heimerich der erste SPD-Oberbürgermeister in Mannheim. Er stellte seine Amtszeit unter die Maxime „Mannheim, Stadt der Arbeit und der Kunst“ und wollte damit gegen das Image der Industriestadt kämpfen. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten inhaftiert und als Oberbürgermeister abgesetzt.
Heimerich siedelte nach Berlin über und betätigte sich als Wirtschaftstreuhänder. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er in die Rhein-Neckar-Region zurück und war von Mai bis Juli 1945 Oberregierungspräsident der Provinzialregierung Mittelrhein-Saar in Neustadt an der Weinstraße. Nachdem die französische Militärverwaltung die gerade erst gebildete Provinz wieder auflöste, ließ sich Heimerich als Rechtsanwalt in Heidelberg nieder.

Zeitgenossen beschrieben Heimerich als stolzen, unnahbaren Charakter, als einen Standhaften, den kein Zeitgeist umwehen konnte. In seiner eigenen Partei aufgrund seiner ungebundenen Art nicht wirklich geliebt, wurde Heimerich in Mannheim zunächst übergangen. Nach dem plötzlichen Tod des amtierenden Oberbürgermeisters Fritz Cahn-Garnier (SPD), forderten allerdings sogar CDU und DVP die Nominierung Hermann Heimerichs.
Seine zweite Amtszeit (1949–1955) stand unter dem Zeichen des Wiederaufbau des völlig zerbombten Mannheim. Trotzdem förderte Heimerich auch Kunst und Kultur und engagierte sich stark für den Neubau des Nationaltheaters. Auch der Gedanke der gemeinsamen Kurpfalz wurde von ihm hoch gehalten. Daher engagierte er sich für den Südweststaat und gegen den badischen Einzelstaat. Die Hoffnung auf eine Korrektur der Landesgrenzen und einen Anschluss der linksrheinischen Pfalz erfüllte sich allerdings nicht.
[Bearbeiten] Ehrungen
1955 wurde Hermann Heimerich aufgrund seiner Verdienste für den Wiederaufbau die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mannheim verliehen, später wurde ein Wohnheim des Studentenwerks Mannheim nach ihm benannt[2].
Im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt ist eine Uferpromenade des Neckars nach ihm benannt worden.
[Bearbeiten] Zitat
„Es genügt nicht, daß eine Stadt ordentlich verwaltet wird.“
– Hermann Heimerich
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Reschke: Hermann Heimerich. Frankfurt am Main 1960
- Birigt Arnold: Hermann Heimerich. In: Ulrich Nieß (Hg.): Die höchste Auszeichnung der Stadt: 42 Mannheimer Ehrenbürger im Portrait. Mannheim 2002, ISBN 3926260556
- Angelika Tarokic: Hermann Heimerich. Ein Mannheimer Oberbürgermeister im Spiegel seines Nachlasses. Sonderveröffentlichung des Stadtarchivs Mannheim. 160 Seiten mit Abbildungen und CD-Rom, Mannheim 2006, ISBN 3-926260-70-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hermann Heimerich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass Heimerich
Personendaten | |
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NAME | Heimerich, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1885 |
GEBURTSORT | Würzburg |
STERBEDATUM | 5. Januar 1963 |
STERBEORT | Heidelberg |