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Heinrich Matthias von Thurn – Wikipedia

Heinrich Matthias von Thurn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kupferstich mit dem Porträt Heinrich Matthias von Thurn, aus Theatrum Europaeum von 1662
Kupferstich mit dem Porträt Heinrich Matthias von Thurn, aus Theatrum Europaeum von 1662

Heinrich Matthias von Thurn (tschech.: Jindrich Matyas ze Thurn; * 24. Februar 1567 auf Schloss Lipnitz, Böhmen; † 28. Januar 1640 in Pernau, Livland) war Graf von Thurn, Freiherr von Valsassina und zum Heiligen Kreuz, Herr auf Loßdorf, Wellüsch, Godingen, Karlstein und Winterz und einer der Hauptführer des böhmischen Aufstandes gegen Ferdinand II. in der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges.

[Bearbeiten] Leben

Thurn wurde am 24. Februar 1567 geboren als Sohn protestantischer Eltern, deren Vorfahren von einem deutschen Zweig des italienischen Patriziergeschlecht Torriani abstammten. Sein Vater Franz erhielt durch militärische Dienste einige Höfe in Böhmen und Mähren, heiratete dort auch zweimal, zunächst Lidmila Berka von Dauba und Barbara Gräfin Schlick. Aus der zweiten Ehe stammte Heinrich Matthias. Nach dem Tod des Vaters wurde er von seinem katholischen Onkel Johann Ambross erzogen, behielt jedoch trotz intensiven katholischen Unterrichts seinen protestantischen Glauben. Den größten Teil seiner Jugend verbrachte er in Österreich. In den Jahren 1585/1586 gehörte er zur kaiserlichen Gesandtschaft, die Istanbul besuchte, von dort aus begab er sich nach Ägypten, Syrien und Jerusalem. 1592 trat er in die kaiserlichen Armee ein und kämpfte gegen die Türken in Ungarn. Nach Beendigung des Krieges kehrte er auf seine Höfe bei Jitschin und Vintířov in Böhmen zurück, und nach fünfzehn Jahren verließ er die Armee als Oberst und Kriegsrat. Durch Heirat und einige Erbschaften kam er inzwischen zu einem ansehnlichen Vermögen in Österreich, Görz und Krajina. 1605 kaufte er die Herrschaft Veliš im Nordosten Böhmens und wurde Mitglied der böhmischen Stände. Er beherrschte zwar nicht die tschechische Sprache, mit dem Böhmen verband ihn jedoch der protestantische Glauben. 1609 gehörte er zu den führenden Vertretern des Ständeaufstandes, befehligte zu diesem Zeitpunkt bereits deren Heere und galt als der militärische Kopf der Oppositionellen. 1611 führte er die Ständearmee im Kampf gegen die Passauer. Matthias II. ernannte ihn für seine Verdienste zum Burggrafen von Karlstein. Diesen Titel verlor er jedoch 1617 wieder, als er sich gegen den neuen Statthalter Ferdinand stellte. Zwar wurde er zum Hofrichter ernannt, dessen Einkünfte und Ansehen jedoch weit unter dem des Burggrafen waren.

Heinrich Matthias von Thurn war einer der Verfasser der von den böhmischen Ständen verfassten Apologie, mit der sie ihr Verhalten im Zusammenhang mit dem Prager Fenstersturz zu rechtfertigen suchten. Thurn wurde von den Ständen zu einem der 30 Verteidigern des protestantischen Glaubens ernannt. Am 23. Mai 1618 begann der Aufstand der protestantischen Bevölkerung in Böhmen, und von Thurn war der Anführer des ständischen Heeres, mit dem er am 6. Juni und am 26. November 1619 vor Wien stand. Nach der Niederlage der Aufständischen in der Schlacht am Weißen Berg (1620), an der er als Regimentskommandant teilnahm, ließ Ferdinand II. im Anschluss an den Prager Untersuchungsausschuss alle Rädelsführer des böhmischen Aufstandes ächten, darunter auch Heinrich Matthias von Thurn, der seinen gesamten böhmischen Besitz verlor und nach Siebenbürgen zu Bethlen Gabor und später ins Osmanische Reich flüchtete.

In der Folgezeit kämpfte Thurn deshalb weiterhin gegen die Habsburger und beteiligte sich als Diplomat und Feldherr am Dreißigjährigen Krieg. Er befehligte 1626 ein kleines Korps in Schlesien. Danach diente er als Generalleutnant im schwedischen Heer König Gustavs II. Adolf und nahm an der Schlacht bei Lützen (1632) teil. Am 11. Oktober 1633 wurde von Thurn mit seinem schwedischen Korps bei Steinau an der Oder vom Heer Wallensteins eingeschlossen und gefangen genommen, er zeigte sich dabei als sehr unfähiger Heerführer. Thurn blieb jedoch nicht lange in Gefangenschaft und zog sich danach ins Privatleben zurück, das er in Pernau (Livland) verbrachte. Dort starb er am 28. Januar 1640 und fand seine Grabstätte im Dom zu Reval. In seiner in Schweden verfassten „Defensionsschrift“ beschrieb Thurn die Ereignisse von 1618 als verantwortungsbewusste Verteidigung des eigenen Glaubens.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jörg-Peter Findeisen: Der Dreißigjährige Krieg: eine Epoche in Lebensbildern. Graz, 1998, pp. 138-143.

[Bearbeiten] Weblinks


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