Heidelberg (Gauteng)

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Heidelberg, Gauteng ist eine im Kern viktorianisch anmutende südafrikanische Stadt mit offiziell 72.000 Einwohnern (wahrscheinlich aber eher 120.000) in der Nähe des Suikerbosrand Nature Reserves. Die Fernstraße N3 von Johannesburg nach Durban führt nahe an Heidelberg vorbei. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Johannesburg nahe der Grenze zur Provinz Mpumalanga. Die Stadt ist auch Hauptstadt des Lesedi-Distrikts (lesedi = Licht in Süd-Sotho), eines der sieben Distrikte Gautengs.

[Bearbeiten] Geschichte

1862 errichtete der Deutsche Heinrich Julius Ueckermann eine Handelsstation, um die sich mit der Zeit die Stadt Heidelberg entwickelte, die Uekermann nach seinem deutschen Studienort Heidelberg benannte. 1866 wurde der Handelsposten eine town.

Heidelberg spielte eine gewichtige Rolle in der Geschichte Südafrikas. Die Stadt fungierte im ersten Unabhängigkeitskrieg (1880/81), dem so genannten Burenkrieg mit dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland unter dem Triumvirat von Paul Kruger, Petrus Jacobus Joubert und Marthinus Wessel Pretorius von 1880 bis 1883 als Hauptstadt der "Südafrikanischen Republik", einer der Burenrepubliken.

Der Goldrausch erfasste ab 1885 auch Heidelberg am Rand des Goldgürtels und bescherte der Stadt eine bescheidene Blütezeit.

Während des zweiten Burenkrieges (1899-1902) wurde von den Briten zur Festsetzung der Burenfrauen und -kinder in der Stadt ein Konzentrationslager errichtet.

Außerdem war Heidelberg von 1916-1929 Heimatstadt des berühmten südafrikanischen Dichters Andries Gerhardus Visser, der vom 1. März 1878 bis 10. Juni 1929 lebte und dessen Wohnhaus man noch heute von außen besichtigen kann.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Klipkerk in Heidelberg (Gauteng), Blick vom Rathaus auf die "Steinkirche"

Klipkerk: Das hohe Wahrzeichen der Stadt; der Name bedeutet „Steinkirche“. Der Grundstein zur Kirche wurde 1890 – 25 Jahre nach der Stadtgründung – gelegt.

Suikerbosrand Nature Reserve: Das nah gelegene Reservat auf dem Highveld liegt am Suikerbosrand (Zuckergipfel, 1.903 m). Camping- und Picknick- und Grillplätze finden sich überall. Es gibt gut ausgeschilderte Wanderwege. Der Park ist ca. 13.000 ha groß und beherbergt u.a. Zebras, mehrere Antilopenarten und Weißschwanz-Gnus sowie über 200 Vogelarten.^[1]

Das alte Gefängnis: Das Gebäude wurde 1888 erbaut und diente zunächst als ein Hospital und Armenhaus. Als 1963 ein neues Gefängnis gebaut wurde, stand es jahrelang leer. Kürzlich wurde es renoviert.

AG Visser Haus: In der Van der Westhuizen Street liegt das Wohnhaus von Visser, das man von außen besichtigen kann. Er hatte hier auch seine Arztpraxis.

Friedhof des Konzentrationslagers: Hier liegen Frauen und Kinder begraben, die in den Konzentrationslagern starben, die von den Engländern während des Zweiter Burenkrieg errichtet worden waren.

Diepkloof Farm Museum: Das 1850 erbaute und schön renovierte Farmhaus kann besichtigt werden. Es liegt etwa 20 km die Nigel road enlang.

Heidelberg Transport Museum: Im Sandsteingebäude des alten Bahnhofs (gebaut 1895) wird seit 1975 hier von der Firma “Rembrandt group“ ein Museum betrieben.

Bakoond: Während des zweiten Unabhängigkeitskrieges versteckten die Buren ihre Wasserquelle vor den britischen Truppen, wodurch sie sich ihre Wasserversorgung sicherten.

[Bearbeiten] Heute

Heute ist Busi Modisakeng Oberbürgermeisterin der Stadt.

Die Stadt beherbergt mit der Rinderaufzucht-Farm Karan Beef die größte Rinderfarm in der südlichen Hemisphäre.

Kulturell zu erwähnen ist eine exzellente Jugendgruppe für Gummistiefel-Tanz aus dem Township Ratanda, einem Vorort von Heidelberg, die Tanzgruppe der Corroboration Cultural Group, die Corroboration Gumboot Dance Company.

Im Oktober 2006 unterzeichnete Busi Modisakeng bei einem Besuch im deutschen Heidelberg gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Beate Weber einen Freundschaftsvertrag ("Charta der Freundschaft"). Beate Weber wurde zur Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg (Gauteng) ernannt, eine Ehre, die sie nur mit Nelson Mandela teilt.