Hans-Heinrich Sander
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Hans-Heinrich Sander (* 18. April 1945 in Golmbach im Landkreis Holzminden) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er ist seit 2003 niedersächsischer Umweltminister bzw. seit 2008 Minister für Umwelt und Klimaschutz.
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[Bearbeiten] Privates
Hans-Heinrich Sander wurde als Sohn des Landwirts und Politikers Heinrich Sander geboren. Er machte seinen Abschluss als staatlich geprüfter Landwirt. Nach einem Arbeitsunfall, bei dem er seinen linken Unterarm verlor,[1] holte er das Abitur nach und studierte an der Göttinger Hochschule auf Lehramt. Während des Studiums schloss er sich der schlagenden Verbindung Landsmannschaft Verdensia im CC an. Nach dem Studium wurde er im Jahre 1973 Lehrer und schließlich bis Februar 2002 Rektor der Grund- und Hauptschule in Bevern. Sander ist verheiratet und hat zwei Kinder und betreibt in Golmbach einen Obstbetrieb als Nebenerwerb.
[Bearbeiten] Partei
Sander ist stellvertrender Landesvorsitzender der FDP Niedersachsen sowie Kreisvorsitzender der FDP Holzminden. Von Dezember 2001 bis 2003 war er Bürgermeister der Samtgemeinde Bevern. Hans-Heinrich Sander wurde überraschend mit Unterstützung der CDU-Fraktion gewählt, obwohl er im Kreistag mit der SPD koalierte. Als stellvertretender Landrat im Kreistag von Holzminden setzte er sich u.a. im Jahr 2000 für ein geplantes Gipsabbaugebiet bei Lüthorst durch das Unternehmen Knauf Gipswerke und 2002 für eine Jagdsteuersenkung im Landkreis ein.
[Bearbeiten] Abgeordneter
1973 wird er Mitglied im Kreistag von Holzminden. Dieses Mandat hat Sander bis 2006 inne. Seit 2003 ist er Mitglied des Landtages von Niedersachsen.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Vom 4. März 2003 bis 26. Februar 2008 war er im Kabinett von Ministerpräsident Christian Wulff der zuständige Minister für Umwelt des Landes Niedersachsen, seit dem 26. Februar 2008 ist er Minister für Umwelt und Klimaschutz im Kabinett Wulff.
[Bearbeiten] Politische Ausrichtung
Sander bezeichnet sich selber als Praktiker, der den Bürgern möglichst viel Freiräume lassen möchte. Die Opposition und Umweltverbände werfen ihm mangelndes Interesse am Umwelt- und Klimaschutz vor.
2003 besichtigte Sander den Schacht Konrad. Dabei überreichte ihm ein Mitarbeiter ein T-Shirt mit der Aufschrift „Kerngesund“, das Sander in die Kameras hielt.[2] Dies wurde von der Anti-Atom-Bewegung als außergewöhnliche Provokation empfunden.
Im November 2006 sägte er eigenhändig Bäume in der Kernzone des Biosphärenreservats „Niedersächsische Elbtalaue“ ab, die seiner Ansicht nach das Ablaufen von Wasser behindern und damit den Hochwasserschutz stören. Nach einer Beschwerde der Deutschen Umwelthilfe verlangte die EU-Kommission eine detaillierte Auskunft über die Abholzung im dortigen Gebiet. Ein von der EU anschließend angestrebtes Vertragsverletzungsverfahren (Verstoß gegen die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) endete mit einem Vergleich. Auch der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte Sanders Vorgehen damals als übereilten „Aktionismus“ gewertet und betont, dass eine Verträglichkeitsprüfung Vorrang habe.[3]
Im Frühjahr 2007 setzte sich Sander beim Düngemittelhersteller K+S AG für eine Verringerung der Salzeinleitungen in die Werra ein. Kali + Salz plant den Bau einer Salzwasserpipeline die über 63 km salzhaltige Haldenwässer von Neuhof nach Hattorf transportieren und dort in die Werra einleiten will.
Zwar schrieb er sich als Mitglied in mehreren Vereinen und Institutionen ein, u.a. im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Niedersächsischen Landvolk des Deutschen Bauernverbandes, sowie Kuratoriumsmitglied der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück. Jedoch wurde seine Mitgliedschaft und sein Angebot einer Schirmherrschaft im NABU aufgrund seiner naturfeindlichen Politik zurückgenommen, so sei Herr Sander erklärter Gegner der Umweltverbände: „Umweltminister Hans-Heinrich Sander hatte auf einer Veranstaltung in Mulmshorn (Landkreis Rotenburg) geäußert, dass er die Kritik von Umweltverbänden nicht Ernst nehme. Berater für ihn als Umweltminister seien vielmehr die Wirtschaft, Landwirtschaft und Industrie.“[4]
[Bearbeiten] Belege
- ↑ Artikel "Denen helfen, die Unterstützung brauchen" im Niedersachsen-Echo Februar 2006, S. 5.
- ↑ Interview dazu in der Tageszeitung.
- ↑ www.presseportal.de
- ↑ NABU Niedersachsen
[Bearbeiten] Weblinks
- Seite des Niedersächsischen Umweltministeriums zu Hans-Heinrch Sander
- Interview der Welt zur politischen Ausrichtung
Personendaten | |
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NAME | Sander, Hans-Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker (FDP); niedersächsischer Umweltminister |
GEBURTSDATUM | 18. April 1945 |
GEBURTSORT | Golmbach |