Hagenhufendorf
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Ein Hagenhufendorf oder Bachhufendorf ist eine langgestreckte Siedlung, ähnlich dem Reihendorf, entlang einer Straße, die parallel zu einem Bach verläuft, wobei die Straße nur einseitig bebaut wird, während auf der gegenüberliegenden Straßenseite die zu den Höfen gehörenden handtuchförmigen Ackerflächen von 20 bis 40 Morgen, die Hufe, liegen. Die Hufe waren so breit wie die Hoflage, aber erstreckten sich oft über mehrere 100 Meter.
Der Begriff stammt wahrscheinlich aus dem Hagenrecht, d.h. die Besitzer hatten ein Recht auf Einhegung des zur Nutzung erhaltenen Grund und Boden.
Die eingehagten Grundstücke dienen als Bauerngarten und zur Kleintierhaltung. Der rückwärtig angrenzende Bach liefert das nötige Wasser. Durch diese Art der Siedlung entstanden langgezogene Straßendörfer wie Auhagen, Wiedensahl, Isernhagen, Kathrinhagen oder Rodewald in Niedersachsen.
[Bearbeiten] Entstehung
Die Hagenhufendörfer entstanden durch geplante Besiedlung - vorwiegend im 13. Jahrhundert - von Waldgebieten mit dem Ziel der Urbarmachung des Landes. Beginnend mit einer Hofstelle wurde Flur für Flur die Rodung des Waldes vorangetrieben. Neu angesiedelte Höfe schlossen sich lediglich seitwärts an das bisherige Dorf an und dadurch entstanden lange Reihen.
[Bearbeiten] Verbreitung
Hagenhufendörfer sind besonders im Bereich der Börde bekannt, bekannteste Region mit einer Vielzahl an solchen Dörfern ist die Region um Stadthagen, welches selber als geplante Stadt inmitten der zu besiedelnden Ebene zwischen Schaumburger Wald und Bückebergen gegründet wurde.
siehe auch: Waldhufendorf, Ansiedlung, Siedlung, Landesausbau