Flur (Gelände)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Flur ist in ihrer alten Bedeutung ein Synonym für die Landschaft, bzw. das Gelände. Die Bezeichnung wurde übertragen auf die landwirtschaftliche Nutzfläche einer Siedlung. Ursprünglich bezog sich die Bezeichnung auf die nicht besiedelte Landschaft. Von der etymologisch älteren Verwendung leitet sich der Begriff Flurname oder Flurbezeichnung für den Namen eines Landschaftsteils ab (z.B. Gewässernamen, Wegenamen, Geländenamen).
Je nach Form der Parzellen (Äcker, Felder) bewirtschafteter Flächen, werden die Flurformen unterschieden:
- Bei der Streifenflur haben die Parzellen eine mehr oder weniger lange, streifenförmige Fläche.
- Bei der Blockflur haben sie eine quadratähnliche Fläche.
- Bei der Gewannflur wird die Flur in Gewanne unterteilt, die aus einheitlich in Gruppen angeordneten Parzellen einer bestimmten Flurform bestehen. Gewanne sind häufig durch Feldwege getrennt.
Aus der Kombination der Gewann- und Parzellenformen ergeben sich die Bezeichnungen der Flurtypen: Blockflur, Streifenflur, Streifengewannflur, Langstreifengewannflur (bei sehr langen Streifen) usw.
Flurumgang ist der Name einer heute mehr rituellen Begehung eines Flurstücks, die von der Kirche im Mittelalter zur Flurprozession für das Gedeihen der Felder umgeformt wurde. Er diente rechtlich zur gegenseitigen nachbarschaftlichen Bestätigung von Flur- und Gemeindegrenzen. Wegmarken und Grundstücksbegrenzungen wurden durch Gedichte, Verse eingeprägt.