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Griechen in Österreich – Wikipedia

Griechen in Österreich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Griechen in Österreich sind mit rund 18.000 Personen (davon 1.848 griechische Staatsbürger[1]) eine kleine Zuwanderergruppe unter den 730.000 ausländischen Staatsbürgern, die in Österreich leben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Kontakte zwischen den Griechen und den Österreichern lassen sich im Adel bis ins Mittelalter zurückführen. Seine größte wirtschaftliche Bedeutung und gesellschaftliche Anerkennung erlangt das Griechentum in Österreich im 19. Jahrhundert.

[Bearbeiten] Der Levantehandel

Erst seit dem 17. Jahrhundert gibt es eine Auswanderung von Griechen nach Österreich. Ähnlich wie die Hugenotten aus Frankreich suchen die Griechen in Österreich die Möglichkeit der wirtschaftlichen Entfaltung, die ihnen in ihrer Heimat verwehrt ist. Als sich die Grenzen des Osmanischen Reiches etwas öffnen, nutzen Kaufleute die Gelegenheit sich in Österreich niederzulassen und Handelshäuser und Banken zu gründen. Mit der Anwesenheit der Griechen baut Österreich seinen Orienthandel aus, da diese als Händler über Kontakte ins Osmanische Reich verfügen. Im 3. Bezirk Ungargasse Nr. 37 gibt es noch eine ehemalige ‚Karawanserei’ zu sehen.

So verkauften sie in die Türkei die dort wegen ihrer Prägungsqualität beliebten Maria Theresien-Talern und bezogen Tabak, Kaffee und Teppiche. Kleinere griechische Kaufleute zogen innerhalb Österreich-Ungarns: Sie kauften regionale Waren ein und veräußerten diese in anderen Regionen des Reiches. Griechen standen in Verdacht einen Kapitalabfluss zu verursachen, in Anbetracht das ihre Heimat von den Osmanen besetzt war, ließ ihnen jedoch keine andere Wahl als ihr Vermögen in Österreich zu investieren. Der Vorwurf rührte daher, da sie als Händler und Bankiers über wenig sichtbares Grundvermögen verfügten und eher über Waren und Geldmittel. Anfangs hatte sie unter Reglementierungen zu leiden, später wurden ihnen Privilegien zugestanden, da sie die Träger des österreichischen Levantehandels waren.

[Bearbeiten] Vom Handel zum Kreditwesen

Die Wiener Ephemeris war die erste griechischsprachige Zeitung überhaupt
Die Wiener Ephemeris war die erste griechischsprachige Zeitung überhaupt

Die Klagen über den angeblichen Kapitalabfluss und den angebliche Erwerb von Gütern im Osmanischen Reich hatte zur Folge, das viele Griechen es vorzogen sich vom Handel abzuwenden.

Der Treueeid von 1774 zwang die Griechen zur Annahme der österreichischen Staatsbürgerschaft und den Verlust der Privilegien als Griechen. Viele nutzen die Möglichkeit und erwarben Ländereien, ein großer Teil blieb aber beim lukrativen Levantehandel. Die behördlichen Schikanen zwangen sie zur Organisation in Zünften, die als Interessenvertretung fungierten.

Mittelfristig etablierte sich das Bankenwesen als wichtigstes Betätigungsfeld der Griechen in Österreich. War bisher das Kreditwesen eine sehr statische Angelegenheit und mit heutigen Hypotheken zu vergleichen, so war es mit dem Eintritt der Griechen zu einer Komponente des Handels geworden. So vergaben sie kurzfristige Kredite zum Wareneinkauf der Kaufleute und führten die Buchführung und den Wechsel erstmals ein.

[Bearbeiten] Gesellschaftliche Etablierung und Zentrum der griechischen Diaspora

Das Bankhaus von Georg Simon Sina und seinem Sohn Georg Simon von Sina vergab während der Napoleonischen Kriege großzügige Kredite an die Österreichisch-Ungarische Monarchie und erwarb Ländereien in Österreich, Böhmen und Ungarn. Gleichzeitig wurden Infrastrukturprojekte wie Eisenbahnen und Kanäle finanziert. Der Unternehmer Nikolaus Dumba war ein wichtiger Kunstmäzen. Als Förderer der Musik übte er unter anderem auch das Amt des Vizepräsidenten der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aus. So komponierte Johann Strauß (Sohn) den Walzer An der schönen blauen Donau zu einer Erstaufführung in Dumbas Palais.

Wien wurde bis zur Befreiung Griechenlands Zentrum der griechischen Diaspora. Kritische Autoren fanden in der Zeitung Ephemeris ein Podium, die Zeitung Hermes der Gelehrte wurde das Sprachrohr der griechischen Aufklärung. Auch der griechische Nationalheld Rigas Feraios ließ sich 1796 in Wien nieder, wo er revolutionäre Lieder komponierte und die "Charta von Hellas" als Verfassungsentwurf eines förderativen neuen griechischen Staates schrieb.

[Bearbeiten] Seit dem 20. Jahrhundert

In den 1950er und 1960er Jahren kommen Studenten aus wohlhabenden Familien zum Studieren nach Österreich. Sie hatten hier die Möglichkeit Fächer zu studieren, die in Ihrer Heimat stark zulassungsbeschränkt waren. Beliebtester Studienort war Graz. Ein Teil der Absolventen blieb in Österreich und bildet zusammen mit Griechen deren Vorfahren als Händler kamen, die griechische Gemeinde in Österreich. Der spätere König Konstantin von Griechenland war Mitglied im Corps Hellas Wien des KSCV [2]

[Bearbeiten] Städtebauliche Spuren heute

Die Familie Sina holte den dänischen Architekten Theophil Hansen für ihre Bauprojekte nach Wien. Hansen hatte sich in Griechenland als klassizistischer Architekt einen Namen gemacht. Neben diversen Geschäftsbauten und dem Schloss Rappoltenkirchen, entstand die Griechenkirche zur heiligen Dreifaltigkeit und das neue Palais Sina. Auch Dumba ließ von Hansen bauen und errichtete das Palais Dumba. Ebenfalls an der Wiener Ringstraße entstand das Palais Ephrussi des Bankiers Ignaz von Ephrussi. Hansen wurde nun auch in Österreich bekannt und bekam prominente Aufträge wie das Parlamentsgebäude, das er ebenfalls im klassizistischen griechischen Stil errichtete. Der Enkel aus der Familie Sina, Simon von Sina stiftete den Neubau der Universität Wien.[3]

Der Wiener Fleischmarkt war einst das griechische Viertel der Stadt Wien, hier befindet sich die Georgskirche, die Griechenkirche zur heiligen Dreifaltigkeit und die Griechengasse. Das österreichische Traditionslokal Griechenbeisl befindet sich ebenfalls hier und war einst eine von Griechen besuchte Taverne.

[Bearbeiten] Demografie

Mit dem Dekret von 1774 wurden alle Griechen eingebürgert und werden nicht mehr statistisch separat aufgeführt. Die griechisch-orthodoxe Gemeinde gibt jedoch eine Zahl von 18.000 Gläubigen an, wovon 10.000 in Wien leben. [4], davon sind auch die von Statistik Austria aufgeführten 1.848 griechischen Staatsbüger die in Österreich leben, wovon 90% im Ausland geboren sind. [5]. Die Griechische Gemeinde in Österreich hat 5000 Mitglieder, wovon ein Großteil der Mitglieder auf Wien, Graz und Linz entfallen[6]

[Bearbeiten] Institutionen

[Bearbeiten] Pädagogik und Lehre der griechischen Kultur

Die griechische Schule in Wien kann auf eine 200 jährige Tradition zurückblicken und ist die Griechische Schule mit dem längsten ununterbrochenen Lehrbetrieb auf Griechisch außerhalb Griechenlands. [7]

Das Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien gilt als die bedeutendste Institution griechischer Geschichte im deutschsprachigen Raum.

[Bearbeiten] Die Griechisch-Orthodoxe Kirche

Die Griechisch-Orthodoxe Kirche (oder Griechisch-Orientalische Kirche, wie der amtliche Name lautet) umfasst mit ca. 18.000 Gläubigen einen größeren Kreis als die 5000 Mitglieder der Griechischen Gemeinde in Österreich. Sie existriert seit dem 18. Jahrhundert, die Kirchen "Zum Hl. Georg" und "Zur Hl. Dreifaltigkeit" entstanden im 19. Jahrhundert. Seit 1963 genießt die Kirche den Status einer Metropolis des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Ihr unterstehen die Gemeinden in Österreich, Ungarn und anderen Ländern der ehem. K&K Monachie. Griechischstämmige Persönlichkeiten wie Theodor von Karajan oder Basilio Calafati waren Mitglieder Griechisch-Orthodoxer Gemeinden in Wien.[8]

[Bearbeiten] Vereine

Insgesamt gibt es in Wien neun Vereine mit einem Bezug zu Griechenland, sowie einige weitere in anderen Städten. Seit 2004 gibt es einen Dachverband griechischer Gemeinden mit 5 Vereinen.[9] Die Website der Griechischen Botschaft in Wien verlinkt auf 10 Vereine [10]

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/volkszaehlungen/bevoelkerung_nach_demographischen_merkmalen/index.html
  2. http://www.hellas.at/allgemein/vorstell3.php.
  3. Über das Werk Hansens siehe Verweise im Artikel: Theophil von Hansen
  4. http://www.griechische-botschaft.at/main.php?lg=lo&h1=3&h2=19
  5. http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/volkszaehlungen/bevoelkerung_nach_demographischen_merkmalen/index.html
  6. http://www.griechische-botschaft.at/main.php?lg=lo&h1=8&h2=22&h3=&nid=0&eid=0&pg=4
  7. http://www.mfa.gr/www.mfa.gr/en-US/Policy/Geographic+Regions/Europe/Relationships+with+EU+Member+States/Austria/
  8. http://www.kirchen.at/kirchen/griech-orth.htm
  9. http://www.mfa.gr/www.mfa.gr/en-US/Policy/Geographic+Regions/Europe/Relationships+with+EU+Member+States/Austria/
  10. http://www.griechische-botschaft.at/main.php?lg=lo&h1=3&h2=20
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