Gran Paradiso (Film)
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Filmdaten | |
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Originaltitel: | Gran Paradiso |
Produktionsland: | Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1999 |
Länge (PAL-DVD): | 102/106 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Miguel Alexandre |
Drehbuch: | Georg Heinzen |
Produktion: | Cinemedia, Warner Brothers |
Musik: | Dominic Roth |
Kamera: | Pierino Indergand |
Schnitt: | Inge Behrens |
Besetzung | |
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Gran Paradiso ist ein Melodram über eine ungewöhnliche Herausforderung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der dreiundzwanzigjährige Mark, verkörpert von Ken Duken, hat schon in seiner Kindheit seine Mutter verloren. Sein Vater ist bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen, als er mit dem Sohn auf dem Weg in die Alpen war, um den Gran Paradiso zu besteigen. Mark sitzt seit diesem Unfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl und kann sich mit seiner Situation nicht abfinden. Da er schon gegen einen Arzt tätlich geworden ist, wird er nun in einem Heim für geistig Behinderte betreut.
Als die Therapeutin Lisa (Regula Grauwiller) ihre neue Stelle in der Institution antritt, versucht sie Mark aus seiner Isolation zu reißen, doch erst, nachdem sie ihm in einer dramatischen Situation - Mark ist nahe daran, Selbstmord zu begehen, indem er sich vom Dach eines Anstaltsgebäudes stürzt - versprochen hat, ihn auf den Gran Paradiso zu bringen, lässt dieser mit sich reden. Sie wendet sich an ihren alten Bekannten Martin (Max Herbrechter), der beruflich mit der Rehabilitation Straffälliger zu tun hat, und überredet ihn, sich an der Aktion zu beteiligen. Schließlich startet ein gemischtes Team aus Strafgefangenen und geistig Behinderten, um unter der Leitung Lisas und Martins mit Mark den Berg zu bezwingen. Sämtliche Widrigkeiten, inklusive zweier demonstrativ bösartig gezeichneter Gegenspieler und eines behindertenfeindlichen Hüttenwirts, werden bezwungen, und der Film endet mit einer Szene, in der Mark den Höhenmesser seines toten Vaters auf dem Gipfel des Berges deponiert.
[Bearbeiten] Kritik
Der Film wurde von verschiedenen Kritikern gut aufgenommen:
- Ein spannender, anrührender, intelligenter Kino-Kraftakt mit toller Besetzung, aufregenden Bildern und nach einem extrem sorgfältigen Drehbuch! (Bild am Sonntag)
- Gran Paradiso hat Mut zum Melodram, Gespür für Action und ist gelungenes Unterhaltungskino. (Stern)
- Ein Bergdrama, das den Konflikt unterschiedlicher Interessen und die Lösung der Probleme in überzeugender Dramatik darstellt. Hervorragende schauspielerische Leistungen und eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen aus den Alpen machen den Film zu einem Kinoerlebnis. (Institut für Kino und Filmkultur)
Dennoch lassen sich einige Einwände nicht verschweigen. Aktionen dieser Art, auch im realen Leben mit Straffälligen, die sich auf diese Weise bewähren sollten, durchgeführt, haben tatsächlich schon stattgefunden. Viele Probleme, die diese Experimente für alle Beteiligten zeitweise zur Tortur machten, werden im Film aber gar nicht oder kaum thematisiert. Auch ist der Schluss nicht überzeugend: Mark hat zwar schon dadurch, dass er die Strapazen überstanden hat, sicher eine Leistung vollbracht, aber er hat den Berg trotzdem nicht aus eigener Kraft bezwungen. Ob also mit der Expedition ein bergsteigerisches Ziel und damit auch die Überwindung seines Traumas für ihn erreicht ist, darf bezweifelt werden. Ferner ist der Film nicht immer technisch perfekt; in der Selbstmordszene z. B. ist die Konstruktion, mit der Ken Duken auf dem Dach gesichert wurde, deutlich zu sehen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 2001 erhielt Antje Westermann den Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin in Gran Paradiso.
- Ebenfalls 2001 wurde Gran Paradiso für den Deutschen Filmpreis nominiert