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Grafenfehde – Wikipedia

Grafenfehde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die dänische Grafenfehde (dänisch: Grevens fejde) war ein zwischen 1534 und 1536 andauernder Bürgerkrieg in Dänemark und hat seinen Namen von den Grafen Christoph von Oldenburg und Johann von Hoya.

Zu seiner Vorgeschichte gehört die Absetzung des dänischen Königs Christian II. 1523 durch seinen Onkel Friedrich I. Mit Lübecker Unterstützung war Christian II. 1532 endgültig besiegt und in Schloss Sonderburg gefangen gesetzt worden. Lübeck erhielt als Lohn weitreichende Privilegien in Dänemark.

Als 1533 Friedrich I. starb, konnte sich der dänische Reichsrat auf keinen Nachfolger einigen. Von Friedrichs ältestem Sohn, dem der Reformation zugeneigten Herzog Christian, befürchteten die katholischen Adeligen die Beschneidung ihrer Macht. Der jüngere Sohn Johann war zwar unter ihrem Einfluss aufgewachsen, doch noch nicht volljährig. Man verschob die Königswahl um ein Jahr. Lübeck unter seinem Bürgermeister Jürgen Wullenwever bot Herzog Christian, der bislang nur über den Norden des Herzogtums Schleswig regierte, seine Unterstützung an, in der Hoffnung auf Verlängerung der Handelsvorteile. Der Herzog lehnte ab, um die Lande unter der dänischen Krone von der Handelsvormacht der Hanse zu befreien. In dieser Situation bat der Oldenburger Graf Christoph die Lübecker um Kriegshilfe zur Befreiung seines gefangenen Vetters Christian II. Auch die evangelischen Städte Kopenhagen und Malmö unter den Bürgermeistern Ambrosius Bogbinder und Jörgen Kock beteiligten sich an den Kämpfen gegen den noch katholischen dänischen Adel.

Im Frühjahr 1534 brach der Krieg aus. Zunächst konnten Graf Christoph und die Lübecker einige Erfolge erringen. So wurde die Herrschaft über den Sund errungen und der Sundzoll erhoben. Gleichzeitig erhoben sich die jütischen Bauern unter Skipper Clement. Angesichts des anscheinend mühelosen Sieges schlossen sich nun auch die Hansestädte Stralsund, Rostock und Wismar sowie die Dithmarscher Bauern und der Mecklenburger Herzog Albrecht dem Bündnis gegen den dänischen König an. Um mehr Unterstützung zu gewinnen, bot Wullenwever die dänische Krone nicht nur dem oldenburgischen Grafen, sondern auch dem englischen König und dem Kurfürsten von Sachsen an. Der mecklenburgische Herzog bekam die schwedische Krone versprochen. Das führte zu Streit und mangelnder Kooperation unter den Verbündeten. Auch schickten die Fürsten lange nicht genügend Truppen und besoldeten diese zudem so schlecht, dass die Kampfmoral nach den ersten Erfolgen sank.

Erst in dieser bedrängten Lage - fast ganz Dänemark war in der Hand der Feinde - ernannte der Reichsrat den Herzog zum König Christian III. - und büßte dafür tatsächlich einen Großteil seines Einflusses ein. Damit wendete sich das Blatt: Nach dem Friedensschluss in Holstein im November 1534 erstarkten die nun unter einem König vereinten Dänen gegenüber den untereinander zerstritteten Angreifern. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes und der Niederlage auf Fünen unterlag die Lübecker Flotte am 17. Juni 1535 in der Seeschlacht bei Svendborg schließlich gegen eine vereinte dänische, schwedische und preußische Flotte unter dem dänischen Admiral Peder Skram. Zum Hintergrund dieser maritimen Allianz: Der erste preußische Herzog Albrecht von Brandenburg war der Schwager Christians III., und Schweden wollte die Wiedereinsetzung Christians II. verhindern. Im Juli kapitulierte Lübeck. Durch die Niederlage Lübecks wurde die Hanse politisch entscheidend geschwächt. Die Grafenfehde selbst endete erst im Herbst 1536 mit der Kapitulation Kopenhagens.

[Bearbeiten] Weblinks

Siehe auch: Liste der Kriege, Liste von Schlachten


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