Gräbendorfer See
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Der Gräbendorfer See ist ein zum Tagebausee renaturierter Braunkohle-Tagebau des Lausitzer Reviers. Er befindet sich im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
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[Bearbeiten] Lage
Er liegt nördlich von Altdöbern und südwestlich von Wüstenhain im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg im Norden des zukünftigen Lausitzer Seenlandes, das hauptsächlich aus gefluteten Braunkohlentagebauseen besteht. Anrainergemeinden sind Drebkau, Vetschau/Spreewald und Altdöbern.
[Bearbeiten] Entstehung des Sees
Der Beginn der Flutung des Restlochs des früheren Tagebaues Gräbendorf fand am 20. März 1996 statt.
Im Mai 2007 wurde die Flutung mit Hilfe von ca. 100 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Spree abgeschlossen. Er ist damit der erste vollständig geflutete Tagebausee in Brandenburg und des Lausitzer Seenlandes .
[Bearbeiten] Zeitreihe
- 1979: Beginn der bergmännischen Erschließung des Tagebaus Gräbendorf
- 1980: Beginn der Feldesentwässerung
- 1981: Beginn der Aufschlusbaggerung
- 28. September 1984: Beginn der Kohleförderung
- 1992: Beendigung der Abraumbewegung und der Kohleförderung
- 1994: Beginn der Rekultivierung
- 20. März 1996: Beginn der Flutung
- 08. Mai 2007: Beendigung der Flutung, Anbindung an den Vorfluter "Greifenhainer Fließ“
[Bearbeiten] Daten
Tagebauleistung (1981-1992):
- Abraum: 126,8 Mio. Kubikmeter,
- Förderung: 36,0 Mio. Tonnen Rohbraunkohle
- Bergbauliche Landinanspruchnahme gesamt: 834,6 ha
Gräbendorfer See (seit 1996):
- Wasserfläche: 425 Hektar
- Speicherinhalt: 93 Mio. Kubikmeter
- Wasserspiegelhöhe: 67,5 m Meereshöhe,
- Grundbesitz: Anrainergemeinden Drebkau, Vetschau/Spreewald, Altdöbern (seit 2003)
- Vogelschutzgebiet:
Insel am östlichen Ufer ist Kern einer ca. 170 ha großen Fläche als Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes "Lausitzer Bergbaufolgelandschaft" im Besitz des Naturschutzfonds Brandenburg.
Orte, die dem Tagebau komplett oder zum Teil zum Opfer fielen:
Ort | Jahr | Betroffene Einwohner |
---|---|---|
Reddern (zum Teil) | 1979 | 2 |
Laasow (zum Teil) | 1987 | 17 |
Laasdorf (komplett) | 1989 | 15 |
Gräbendorf (komplett) | 1989 | 40 |
[Bearbeiten] Nutzung
Der Gräbendorfer See ist seit Mai 2007 voll geflutet. Er wird im Vergleich zu den anderen Seen des Seenlandes ruhiger bleiben. Er ist einer der wenigen Seen des Lausitzer Seenlandes mit guter Badewasserqualität; die anderen haben relativ saueres Wasser. Am Nordwestufer zwischen Laasow und Wüstenhain (Gemeinde Vetschau/Spreewald) wird es einen Badestrand geben, während das Ostufer naturnahen Charakter erhalten wird.
Die LMBV begann 1994 mit der Rekultivierung des Restloches des stillgelegten Braunkohletagebaus "Gräbendorf". Es gibt zwei Aussichtspunkte, von denen aus man die Umwandlung zum See beobachten kann. Ein asphaltierter Rundweg um den See ist 9,4 km lang und kann mit dem Fahrrad, mit Inline-Skates oder zu Fuß zurück gelegt werden.
[Bearbeiten] Schwimmend Wohnen
Unmittelbar östlich des Dorfes Laasow realisiert die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land derzeit das Projekt "Schwimmende Häuser Gräbendorfer See". Die Außenanlagen einer geplanten schwimmenden Siedlung wurden 2005/2006 fertig gestellt. Als erstes Haus wurde 2006 eine schwimmende Tauchschule auf einem Ponton errichtet. Am 16. August 2006 wurde in Beisein des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck die Tauchschule eröffnet.
In der Nähe vom Südufer - können Sie die Kunstobjekte des Aktionskünstlers Ben Wagin besichtigen - an dieser Stelle befand sich das Dorf Gräbendorf, das 1989 komplett abgerissen wurde.
[Bearbeiten] Weblinks
- Lausitzer Seenland mit Karte
- Sächsische Zeitung über den See
- LMBV Flutung Gräbendorfer See
- Laasow bevor der Bagger kam
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 51° 42′ 5" n. Br., 14° 6′ 34" ö. L.