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Gottesnamen im Judentum – Wikipedia

Gottesnamen im Judentum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gottesnamen im Judentum sind verschiedene Bezeichnungen für den Gott JHWH, die im Tanach, der hebräischen Bibel, vorkommen und in späteren heiligen Schriften des Judentums, vor allem dem Talmud, ausgelegt werden. In der Bibel genannte nichtisraelitische Götter behandelt dagegen der Artikel Götter (Bibel).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bibel

[Bearbeiten] Überblick

Anders als in den umgebenden Religionen des Alten Orients hat der Gott des Volkes Israel nur einen einzigen Eigenamen. Das Tetragramm JHWH ist mit über 6800 Belegen im Tanach der mit Abstand häufigste Eigenname.

Die mit über 3000 Belegen zweithäufigste Bezeichnung Gottes im Tanach ist Elohim, der Plural von El: Dies ist ein im vorderen Orient verbreiteter Titel für „Gott“ in verschiedenen Wortverbindungen, der dadurch wie ein Name gebraucht wird. Er steht in der Bibel vor allem für den Schöpfer der ganzen Welt, aber auch für andere Götter, Engel oder menschliche Gottesboten.

Der Singular El wird oft mit Personennamen verbunden, etwa denen der als Erzväter der Zwölf Stämme Israels angesehenen Patriarchen halbnomadischer Sippen in Israels Frühzeit. Solche Kombinationen sind besonders im 1. Buch Mose anzutreffen:

  • „Gott meines (deines) Vaters“
  • „Gott unserer (eurer) Väter“
  • „Gott Abrahams“
  • „Gott Isaaks“
  • „Schrecken Isaaks“ (pachad jitzchaq)
  • „Gott Jakobs“
  • „Starker, Allmächtiger“ (El schaddaj, oft in Verbindung mit Jakob)
  • „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“.

Auch in Orts- und Personenamen ist El oft enthalten.

Im 2. Buch Mose beginnt die eigentliche Geschichte Israels als Volk: Daher fehlt die Kombination „Gott des Mose“, obwohl dieser nach Ex 3 ähnlich wie die Erzväter berufen wurde. Stattdessen dominieren nun Bezeichnungen wie:

  • „Gott der Hebräer“
  • „Gott Israels“, in der späteren Prophetie auch
  • „der Heilige Israels“.

Dort, wo Israeliten anderen Völkern und ihren Göttern begegneten, übernahmen sie auch Gottestitel aus ihrer Umwelt für ihren Gott. Darunter waren Bezeichnungen wie:

  • „der ewige Gott“ (El olam)
  • „der höchste Gott, der Höchste, der Allerhöchste“ (El äljon)
  • „der Uralte“ (Dan 7,9).

Als Anrede und eine Art Deckname für JHWH, der an seiner Stelle ausgesprochen werden sollte, fungiert in der Bibel Adonai („mein Herr“, wörtlich Plural). Dort, wo es den Gottesnamen ersetzt, übersetzt man es meist mit „der Herr“. Es kann auch in Verbindung mit Elohim auftreten und wird dann meist mit „der Herr, mein Gott“ oder „Gott der Herr“ wiedergegeben.[1]

Eine altertümliche Bezeichnung, die im Pentateuch fehlt, aber in den Geschichtsbüchern ab dem 1. Buch Samuel, den Psalmen und der Heilsprophetie öfter vorkommt, ist „der Herr der Heerscharen“ (JHWH Zebaoth). Das Heer kann auf Israeliten oder Himmelsmächte wie Engel bezogen werden und zeigt damit noch Spuren des früheren Polytheismus.

Besonders in exilischen und nachexilischen Büchern findet man Umschreibungen, die bestimmte Erwartungen an Gott ausdrücken, etwa:

  • „Erlöser“ (Goel: Ps 19,15; Jer 50,34; Jes 41,14; 63,16; Hi 19,25)

Gottestitel werden auch auf den erwarteten Messias übertragen:

  • „Gott-mit-uns“ (Immanuel: Jes 7,14)
  • „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst“ (Jes 9,5).

[Bearbeiten] Der Gott der Väter

In einer älteren, nomadischen Stufe des Ein-Gott-Glaubens war Gott namenlos und wurde nach dem Menschen benannt, dem er zuerst erschien: El Avraham („Gott Abrahams“), El Jitzchaq („Gott Isaaks“), El Ja'aqov („Gott Jakobs“). Nahm man früher an, dass hier nur Personifizierungen von Sippen- und Stammesnamen vorliegen, die sich auf einen fiktiven Erzvater zurückführten, so weiß man seit den Funden von Tontafeln aus der mesopotamischen Stadt Mari von etwa 1900 v. Chr., dass es sich um echte Individuen handelte: Dort sind auch aramäische Personennamen wie „Abram", „Isaak" und „Jakob" belegt, die nirgends als Stammesnamen auftauchen.

Im Zuge der zweiten Aramäischen Wanderungswelle (um 1500 v. Chr.) kamen solche Stämme von Halbnomaden aus Mesopotamien und Syrien oder von der Sinai-Halbinsel beim saisonalen Weidewechsel auch in das fruchtbare Kulturland Kanaan, wo sie einander begegneten und ihre Geschichten austauschten. Dabei wurden ihre Gottheiten wahrscheinlich schon miteinander identifiziert, so dass Reihungen wie „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs" (Ex 3,6) entstehen und als „Gott unserer (eurer) Väter" zusammengefasst werden konnten (Ex 3,16).

Die Kombination „Gott meines Vaters“ meinte wohl ursprünglich nur den eigenen Familienvater (Gen 26,24; 46,1), so dass die Vätergötter ursprünglich wohl je eigenständige Familiengötter waren, die sich von anderen Familiengöttern unterschieden. Dies zeigen einzelne alte Vätergeschichten wie die Begegnung Jakobs mit seinem Verwandten, dem Aramäer Laban (Gen 31,5.29.42). Auch in der Josephsgeschichte (Gen 43,23) heißt es distanzierend und singularisch: Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben... In Gen 31,53 heißt es deutlich:

Der Gott Abrahams und der Gott Nahors - der Gott ihres Vaters! - sei Richter zwischen uns.

Erst nachdem mehrere Sippen zu einem Stamm verschmolzen, wurde aus dem „Gott meines (deines, eures, ihres) Vaters“ der „Gott unserer (eurer, ihrer) Väter“. Analog dazu ist die Kombination „Gott Abrahams“ älter als die Reihung „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“. Ähnliche Namenskombinationen sind später selten, und die Bezeichnung „Gott des Mose“ taucht nach der Namensoffenbarung JHWHs (Ex 3,14) nicht auf.

Aufgrund solcher Beobachtungen stellte der Alttestamentler Albrecht Alt 1929 die einflussreiche These vom „Gott der Väter" als Vorstufe zur Jahwereligion in Gesamtisrael auf. Für ihn sei ...nicht die feste Bindung an einen Ort, sondern die ständige Beziehung zu einer Menschengruppe das entscheidende Merkmal. Hier zeigt sich schon ein wesentlicher Zug des späteren Jahweglaubens, der wie die Vätergötter das Verhältnis zwischen Gott und Mensch, Gott und sozialer Gruppe betont. Die fehlende Ortsbindung macht diesen Glauben laut Alt ... umso bewegungsfähiger im Eingehen auf alle Veränderungen des Schicksals der Verehrerkreise.[2]

Die Vätergötter bedurften keiner Wallfahrt zu einem festen Heiligtum und keiner Vermittlung durch Priester, deren Aufgaben der Familienvater übernahm. Sie waren ihren Menschen stets gegenwärtig und wurden wohl ohne Abbild verehrt. Erst im Kulturland wurden ihnen Opfer dargebracht (Gen 31,54; 46,1). Ihre Aufgabe war, die Sippe unterwegs vor allerlei Gefahren zu schützen (Gen 28,15; 31,3.5, 35,3; 46,4), „mit" ihnen zu ziehen (Gen 26,3.24.28) und für ihr Lebensrecht zu sorgen. Als Schutzgötter einer Sippe waren sie besonders für die Gaben verantwortlich, von denen die Zukunft aller abhing: Land, Nachkommen und Frieden mit den Nachbarvölkern (Gen 12,1-3).

[Bearbeiten] El

Die Vätergötter heißen stets „El des ...“. Dies war zum einen der Eigenname eines Gottes im Kulturland Kanaan, zum anderen der allgemeine semitische Titel für „Gott“ überhaupt, der mit verschiedenen Orts- oder Personennamen kombiniert werden konnte:

  • Beth-El („Haus Gottes“): ein Kultort Els im späteren Nordreich Israel, den die einsickernden Nomaden übernahmen (Gen 31,13). Die Herkunftslegende (Ätiologie) dazu ist Jakobs Vision von der Himmelsleiter, woraufhin er diesem Gott ein Steinmal errichtet (Gen 28,10-22).
  • Penu-El („Antlitz Gottes“)
  • Isra-El: „Mann gegen Gott“ (Ex 32,19)
  • Isma-El
  • Immanu-El: „Gott-mit-uns“
  • El roi (Gen 16,13): „Gott, der mich sieht“ nannte Hagar, die von Abrahams erster Frau Sara verstoßene Magd und Mutter Ismaels, Gott, nachdem sie wunderbare Rettung vor dem Verdursten erfahren hatte.
  • El olam (Gen 21,33): Für diesen „ewigen Gott“ pflanzte Abraham im Kultort Beerscheba eine Tamariske als Baumheiligtum an.

Einige alte und seltene Gottesbezeichnungen des Tanach verbinden El mit Attributen, deren Bedeutung unklar ist:

  • El schaddaj (Gen 17,1; Ex 6,3): Man vermutet einen Zusammenhang mit dem Verb „gewalttätig sein, verheeren“. Häufig wird der Name daher mit „der Allmächtige“ oder „der Starke“ übersetzt. Diesen Ausdruck verwendet die exilische Priesterschrift, eine angenommene literarische Quelle des Pentateuch, durchweg für den Gott der Väterzeit im Unterschied zum JHWH der Mosezeit (Ex 6,3). Er taucht oft in Verbindung mit dem Namen Jakobs, des dritten Stammvaters Israels auf.
  • Daneben steht manchmal Pachad jitzchaq (Gen 31,42.53): Auch dies ist eine sehr alte Gottesbezeichnung, meist übersetzt mit „Schrecken Isaaks“. Dahinter könnte die Tradition des „Jahwekrieges“ stehen: In der vorstaatlichen Zeit des Stämmebundes, der Richterzeit, war der „Gottesschrecken“ ein typisches Motiv. Gott besiegte übermächtige Nachbarvölker allein durch den Schrecken, den seine Gegenwart mit sich bringt, anstelle des gesamtisraelitischen Heeres (u.a. Ri 7,20f).

Der El äljon erhielt als „höchster Gott“ oder „der Höchste“ besondere Relevanz in Israel. Seit den Funden von Ugarit (bei Ras Schamra, etwa 1.200 v. Chr.) ist dieser Titel für den obersten Gott des kanaanäischen Götterpantheons bekannt. Er taucht auch in Gen 14,18-22 auf: Danach wurde dieser Gott im kanaanäischen Stadtstaat Salem (später: Jerusalem) als „der, der Himmel und Erde geschaffen hat“, verehrt. Der dortige Priesterkönig Melchisedek segnet den Erzvater Israels, Abraham, worauf dieser seinem Gott den Tribut von der Kriegsbeute entrichtet. Das deutet wahrscheinlich den religionsgeschichtlichen Übergang von den Stammesgöttern zum Schöpfergott an: Die einsickernden Hebräer, die sich im Zuge des Weidewechsels zwischen den kanaanäischen Stadtstaaten ansiedelten, identifizierten ihren Väter- bzw. Exodusgott offenbar mit diesem „Schöpfer“, ohne die vielen Götter des kanaanäischen Pantheons mit anzuerkennen. Aufgrund der Integration der Attribute von El in die Gestalt von JHWH wurde auch sein Name auf diesen Gott übertragen.

[Bearbeiten] Elohim

Der Pluraltitel Elohim begleitet oder ersetzt häufig den Eigennamen JHWH. Auch dies verweist auf die Entmachtung des Polytheismus in Israel. Dabei wurden die verschiedenen Götter als Eigenschaften und Aspekte auf den einen, einzigen Gott Israels, der als Befreier aus der Sklaverei zugleich der Schöpfer von Himmel und Erde ist, übertragen und konzentriert. Noch die späte Apokalyptik des Buches Daniel erinnert an diesen Prozess: In Dan 7,9 erscheint Gott zum Endgericht unter dem Namen Elohim; es werden Throne (Plural) aufgestellt, auf denen aber nur der eine Gott Platz nimmt, während in der Umwelt hier oft ein „himmlischer Hofstaat“ oder Götterrat erscheint.

Das Nebeneinander des Titels Elohim im ersten (Gen 1- 2,4) und des Namens JHWH im zweiten Schöpfungsbericht (Gen 2,5-25) gab seit dem 18. Jahrhundert Anlass zur „Urkundenhypothese“, die vor allem Julius Wellhausen wissenschaftlich ausformulierte. Danach wurden der Pentateuch und weitere biblische Geschichtsbücher aus mehreren Quellschriften kunstvoll ineinander verwoben. Diese seien im Abstand von Jahrhunderten entstanden und nur zum Teil literarisch voneinander abhängig. Trotz heutiger Modifikationen dieser These gilt der erkennbar durchdachte Gebrauch der verschiedenen Gottesbezeichnungen nach wie vor als Hinweis auf verschiedene redaktionelle Überarbeitungen.

[Bearbeiten] Eloah

Die Form Eloah gilt als altertümlicher Singular neben El und als ehrende Anrede (Vokativ) von Elohim. Sie erscheint nur je einmal im Pentateuch (Dtn 32,15), in einem Psalm (Ps 50,22) und bei dem nachexilischen Kultpropheten Habakuk (Hab 3,3), sonst 40mal nur im Buch Hiob. Sie lebt im arabischen Allah - „der Gott“ - fort.

[Bearbeiten] JHWH

Der Gottesname JHWH stammte ursprünglich wohl aus dem Gebiet der Midianiter oder Keniter, kriegerischer Nomadenstämme östlich des Golfs von Akaba: Dafür spricht das Schutzzeichen JHWHs, das Kain als Stammvater der Keniter, nach dem Brudermord an Abel, Stammvater der Hirten, erhielt (Gen 4,15). Dieser Gott wurde mit der Exoduserfahrung der Hebräer, einer nichtethnischen Schicht landloser Arbeitssklaven und Söldner, und mit dem Toraempfang am Sinai identifiziert, wie es im ersten der Zehn Gebote zum Ausdruck kommt (Ex 20,2f):

Ich bin JHWH, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus der Knechtschaft geführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben.

Der Tanach betont die Identität der Vätergötter mit JHWH, dem Gott Gesamtisraels, verbindet diesen Namen aber erst mit der Berufung des Mose zum Führer Israels aus Ägypten (Ex 3). Dass sie miteinander identifiziert werden konnten, hing mit ihrem „Wesen" zusammen: So führte und bewahrte auch Israels Gott sein Volk als der, der mitzog und eingriff, um es als sein Volk zum Segen für alle Völker zu retten.

Nach der Ansiedelung der Stämme und dem Zusammenwachsen ihrer Einzelüberlieferungen in Kanaan blieb sich das Volk Israel seiner Vorgeschichte bewusst. So heißt es in einer Erzählung über die Bundesverpflichtung Gesamtisraels nach der Eroberung Kanaans (Jos 24,14):

Lasst fahren die Götter, denen eure Väter gedient haben jenseits des Euphrats und in Ägypten, und dient JHWH!

Nur dieses eine Mal schreibt der Tanach den Ahnen Israels vor Abraham (Vers 2) Polytheismus zu; ob dies historisch zutrifft, ist jedoch fraglich. Welche Götter gemeint sein könnten, ist nicht bekannt. Dass die aramäischen Halbnomaden Götter der mesopotamischen oder altägyptischen Religion verehrten, wird nirgends überliefert. Die Aufforderung ist eher als allgemeine Abkehr von der Vergangenheit zu verstehen und bezeugt die exklusive Geltung des 1. Gebots in ganz Israel für einen späteren Zeitpunkt:

JHWH wurde in Israel erst allmählich nicht nur als der höchste, sondern als der einzige Gott der ganzen Welt erkannt und bekannt. Er wurde mit seinem Namen als der Gott Israels von den Göttern anderer Völker unterschieden; zugleich wurde er mit älteren Gottheiten bzw. ihren Aufgaben und Eigenschaften identifiziert, sofern diese als JHWHs Wesen entsprechend erachtet wurden. Andere kanaanäische oder sumerisch-babylonische Gottheiten wie Baal, Astarte, Marduk dagegen wurden als unvereinbar mit JHWH empfunden. Ihre Verehrung neben JHWH Elohim bzw. der Synkretismus in Israel überhaupt wurden seit dem Auftreten des ersten Propheten Elija (1 Kön 18) radikal bekämpft. Unter dem judäischen König Josia kam es um 621 v. Chr. deshalb zu einer Kultreform, bei der die Reste kanaanäischer Kulte abgeschafft wurden.

[Bearbeiten] Rabbinische Tradition

[Bearbeiten] Name und Wesen

Ein Name enthält für biblisches und orientalisches Denken das volle „Wesen“ seines Trägers. Nur wer ihn kannte, konnte einen Gott anrufen und dauerhaft verehren. Der Name JHWH unterschied den Gott Israels von anderen Göttern: Er repräsentiert Gott selbst, seine Unverwechselbarkeit und Identität in seiner Beziehung zum jüdischen Volk, in dessen Geschichte er sich offenbart. Doch seine Selbstauslegung - Ich bin der ich bin - entzieht sich menschlicher Verfügungsmacht.[3]

Auch die Umschreibungen des Gottesnamens sind für gläubige Juden mehr als bloße Bezeichnungen: Sie enthalten Aussagen über JHWHs Absichten für die Menschen, zu denen er in Beziehung tritt. Die jüdische Theologie prägte seit Beginn der griechischen Bibelübersetzung, der Septuaginta (um 250 v. Chr.) die Vorstellung aus, dass die verschiedenen Bezeichnungen Gottes in der Bibel verschiedene Aspekte seines Handelns und Eigenschaften seines Wesens repräsentieren. Das Tetragramm JHWH wurde demnach benutzt, wenn von Gott in seiner liebenden Barmherzigkeit die Rede ist, während Elohim das Gerechtigkeit wirkende Handeln Gottes meint. Der Beiname Zeba'oth (Gott bzw. Herr „der Heerscharen“) benennt kriegerische Aspekte Gottes, El schaddaj das Strafhandeln.

[Bearbeiten] Das Tetragramm

Das Tetragramm auf einer Darstellung von 1612
Das Tetragramm auf einer Darstellung von 1612

Der wichtigste Gottesname im rabbinischen Judentum ist das so genannte Tetragramm (Vierfachzeichen) J-H-W-H. Die hebräische Buchstabenfolge ist Jod-He-Waw-He (יהוה), wobei die Schreibrichtung von rechts nach links läuft. Dieser Name findet sich schon in den in paläo-hebräischen Schriftzeichen verfassten ältesten aramäischen Schriften. Es wird vermutet, dass es schon zu jener Zeit beim Vorlesen als Adonai („mein Herr“) gelesen wurde. Die Septuaginta gibt das Tetragramm teils mit Kyrios (Herr), teils in althebräischen Buchstaben wieder. Beides wird in der Regel mit „der HERR“ übersetzt.

Da nach biblischer Auffassung nur Gott selbst seinen Namen kennt und aussprechen kann, wurde die Aussprache von JHWH in jüdischer Tradition vermieden und durch Umschreibungen ersetzt. Diese Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes zeigten die Masoreten, die den hebräischen Konsonantentext seit 100 n. Chr. vokalisierten, indem sie das Tetragramm mit anderen, unpassenden Vokalzeichen versahen, und so signalisierten, dass etwas Anderes ausgesprochen werden sollte als dort geschrieben stand. (Am häufigsten setzten sie die Vokale bzw. Vokalzeichen des Wortes Adonaj in das Tetragramm ein, woraus später, in Unkenntnis dieser Hintergründe, das Missverständnis entstand, der Gottesnamen werde Jehovah ausgesprochen. Allerdings finden sich auch die Vokalzeichen für Elohim an Stellen, an denen die Kombination Adonaj-JHWH auftaucht.) Der Sofer (Schreiber), der handschriftliche Kopien heiliger Texte anfertigte, hielt stets einen Moment inne, bevor er einen Gottesnamen abschrieb. Durch diese Tabuisierung ist die korrekte Aussprache von JHWH in Vergessenheit geraten. Moderne Gelehrte gehen aber davon aus, dass er in etwa „Jahwe“ ausgesprochen wurde.

In der jüdischen Tradition ist JHWH auch das Imperfekt der 3. Person Singular des Verbs „sein“ und bedeutet daher „Gott ist“, „Gott wird sein“ oder auch „Gott lebt“. Diese Erklärung stimmt mit der Schriftstelle Schemot (Exodus) 3,14 überein, in der Gott als in der 1. Person Sprechender auftritt: „Ich bin“. Die Bedeutung wäre also etwa: „der, der aus sich selbst existiert“ oder konkreter „der, der lebt“. Das abstrakte Konzept des bloßen Seins ist dem klassischen hebräischen Denken fremd. Die Vorstellung, dass Gott durch sich selbst existiert als der Schöpfer, der nicht selbst geschaffen worden ist, erwächst aus dem hebräischen Konzept des Monotheismus, deshalb auch: Ich bin, der ich bin.

[Bearbeiten] Abkürzungen und Ersatzlesungen

Ausgeschrieben wird das Tetragramm nur noch in Bibeltexten. Wenn der Gottesname in Gebetbüchern und bzw. in biblischen Zitaten vorkommt, wird er mit besonderen Buchstabenkombinationen dargestellt. Die häufigsten Varianten sind zwei oder drei Jod, seltener Jod-Waw-Jod. Bisweilen findet sich auch ein Daleth in seiner Funktion als Zahlzeichen mit dem Zahlenwert 4 (für die vier Buchstaben des Tetragramms). Ein abgekürztes He steht für ha-shem, der Name.

Da die Ersatzlesung adonaj zum Teil als „der Name“ verstanden wurde, haben sich stattdessen weitere Ersatzlesungen oder Aussprachen eingebürgert. Orthodoxe Juden benutzen adonaj nur im Gebetsvollzug. In profaner Rede oder bei der Lektüre wird zumeist haSchem benutzt. In bestimmten Kreisen ist auch die Mischform ado-shem (adonaj + ha-shem) üblich.

Auch für dem Tetragramm ähnliche Buchstabenkombinationen haben sich Vermeidungsstrategien herausgebildet. So werden Namen mit dem Element -yah bzw. -yahu oft nur abgekürzt geschrieben. Die Zahlen 15 und 16, die der Systematik entsprechend yod"he (10+5) und yod"waw (10+6) geschrieben werden müssten, drückt man mit teth"waw (9+6) und teth"zajin (9+7) aus.

Auch das Wort Elohim - Gott wird oft nur abgekürzt geschrieben. Ausgesprochen wird es in orthodoxen jüdischen Kreisen nur im Gebetsvollzug. Ansonsten wird die Form Eloqim benutzt, die sich gelegentlich auch geschrieben findet.

Die wichtigste im rabbinischen Schrifttum neugeschaffene Ersatzbenennung ist ha-qadosh, baruch hu! („ Der Heilige, er sei gepriesen!“). In den Handschriften findet sich diese häufige Formel meist abgekürzt הקב"ה. Weiterhin existieren Benennungen, die die räumliche oder zeitliche Dimension Gottes betonen.

[Bearbeiten] G'tt

Es ist auch üblich geworden, im Deutschen anstatt Gott die Schreibweise G'tt (engl. G-d, frz. D.ieu, D-ieu, D'ieu oder D.eu) zu verwenden, um nicht das Risiko einzugehen, den Namen Gottes nach Ex 20,7 möglicherweise zu missbrauchen. Die Heiligkeit des Wortes Gott ist jedoch umstritten. Jüdischer Theologie zufolge ist es nicht der Eigenname Gottes, sondern ein Allgemeinbegriff (Gattungsname oder Appellativ). Die allgemeine rabbinische Meinung geht davon aus, dass das Wort in jeder anderen Sprache außer dem Hebräischen als nicht heilig zu betrachten ist und demzufolge auch ausgelöscht werden kann. Trotzdem wird die Schreibweise G’tt von vielen (und den meisten orthodoxen Juden) als Minhag (Brauch) gesehen. Ausgesprochen wird G’tt meist wie Gott [gɔt], oder das Wort wird beim Vorlesen wie JHWH mit Adonaij oder ha-shem umschrieben.

[Bearbeiten] Einzelbelege

  1. Klaus Koch: Namen Gottes, in: Reclams Bibellexikon, Stuttgart 1978, ISBN 3-15-010272-3, S. 1119
  2. zitiert nach Werner H. Schmidt, Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte, Neukirchener Verlag, 4. Auflage 1982, S. 21
  3. Walther Zimmerli: Grundriß der alttestamentlichen Theologie, Kohlhammer, Stuttgart u.a. 1972, S. 14f

[Bearbeiten] Literatur

  • Martin Rösel: Adonaj - Warum Gott „Herr“ genannt wird. Tübingen 2000. ISBN 3-16-147193-8
  • Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte. Neukirchener Verlag, 4. Auflage 1982, ISBN 3-7887-0655-4
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