Gibson Blueshawk
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Gibson Blueshawk | |
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Hersteller | Gibson (USA) |
Produktionszeit | 1996–2006 |
Konstruktion | |
Typ | Massivkorpus mit hohlgefrästen Kammern (Semi-Solidbody) |
Mensur | 640 mm |
Halsverbindung | geleimt |
Materialien | |
Korpus | Pappelboden mit hohlgefrästen Kammern, Ahorndecke mit doppeltem F-Loch und cremefarbiger Einfassung |
Hals | Mahagoni |
Griffbrett | Palisander mit „Diamond“-Einlagen |
Lackierung | Heritage Cherry (Kirschrot), Chicago Blue (Himmelblau) bzw. Ebony (Schwarz) |
Mechanik und Elektronik | |
Steg | Gibson Einteiler, Saitenführung durch Korpus |
Tonabnehmer | 2 x "Blues P90"-Single Coils mit Dummy-Spule |
Bedienfeld | 3-Weg-Pickupschalter, 1 x Lautstärke (als Push-Pull-Poti zur Varitone-Steuerung), 1 x Ton, 6fach Varitone-Klangschaltung |
Die Gibson Blueshawk ist eine E-Gitarre, die zwischen 1996 und 2006 von der US-amerikanischen Firma Gibson mit dem Anspruch hergestellt wurde, dem Blues eine besonders vielseitige Gitarre und einige neue Klangfarben zu geben. Tatsächlich ist die mit zwei klassischen F-Löchern und zwei „Blues P90“-Single Coils mit Dummy-Spule ausgestattete Blueshawk eine besonders gelungene Weiterentwicklung der Gibson Nighthawk.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gibson Blueshawk, bei der die Saiten wie bei der Fender Stratocaster bzw. Fender Telecaster durch den Gitarrenkorpus geführt werden, wurde zwischen 1996 und 2006 hergestellt und von der Fachkritik gelobt:
„Ich habe seit langer Zeit keine Gibson- oder Gibson-ähnliche Gitarre gehört und gespielt, die soundlich derart frisch rüberkommt. Das Thinline-Konzept in Verbindung mit dem eingeleimten Hals und den spritzigen Blues-90-Pickups geht auch dank der ausgeklügelten "Dummy"-Schaltung voll auf, die sechsfache Varitone-Schaltung ist eine mehr als effektive Dreingabe. Ihr Preis erscheint zumindest im Vergleich mit den anderen Gibson-Preisen z. Zt. richtig günstig für das, was sie leistet. [1]“
Die Blueshawk hat so überzeugt, dass sich bald eine weltweite Blueshawk-Gemeinde gebildet hat, deren virtuelles Zentrum Tony Jones' umfassende, private Blueshawk-Homepage ist, die so gut wie alle verfügbaren englischsprachigen Informationen über die Blueshawk und ihre nächsten Verwandten (Gibson Nighthawk, Gibson Little Lucille) versammelt.
Schließlich folgte der BluesHawk im Jahr 1999 die Gibson Little Lucille, die sich von der Blueshawk wesentlich unterscheidet, indem bei ihr die von Gibson gewohnte Tun-o-matic-Brücke mit einem TP-6-Saitenhalter und zusätzlichen Feinstimmern verwendet wird.
[Bearbeiten] Konstruktion
Der Gitarrenkorpus besteht aus einem Pappelboden mit hohlgefrästen Kammern und einer Ahorndecke mit doppeltem F-Loch. Der eingeleimte Mahagonihals hat ein Palisandergriffbrett mit „Diamond“-Einlagen.
Die Saiten werden durch den Gitarrenkorpus geführt, was der Gitarre einen fenderhaften Klang verleiht, der zudem durch die speziell entwickelten "Blues P90"-Single Coils-Tonabnehmer mit Dummy-Spule verstärkt wird.
Weiters verfügt die Blueshawk über eine Varitone-Klangschaltung, einen sechsstufigen Drehschalter, der je nach Stellung ein bestimmtes Frequenzspektrum ausdünnt. Es gibt auch ein Blueshawk-Modell, das mit einem Vibratosystem ausgestattet ist.
Die Blueshawk wurde in den Farben „Ebony“ (Schwarz), „Heritage Cherry“ (Kirschrot) und „Chicago Blue“ (Himmelblau) gefertigt und mit einem Gigbag ausgeliefert. Als Zubehör war für die Blueshawk ein Gitarrenkoffer von Gibson erhältlich.
[Bearbeiten] Die Gibson Blueshawk in der Musik
Die Gibson Blueshawk wurde vor allem für Blues, Country und Rock’n’Roll entwickelt. Der Rock’n’Roller Carl Perkins hat 1996 einen Prototyp der Blueshawk erhalten.[2] [3] Sein Sun Records-Kollege, der Rockabilly-, Blues- und Countryblues-Musiker Billy Lee Riley ist auf dem Cover und im Booklet seines 1997 für den Grammy nominierten Blues-Albums „hot damn!“ mit der Gibson Blueshawk zu sehen.[4]
Eine eingeschworene Blueshawk-Gitarristin ist die amerikanische Singer-Songwriterin Annie Gallup, die nicht nur am Cover ihres Albums „Swerve“, sondern auch auf vielen Konzertfotos mit der Blueshawk zu sehen ist, die seit einem Jahrzehnt ihre Lieblings-E-Gitarre ist.[5]
Im offiziellen Gibson-Katalog wurde die Blueshawk mit einem Foto von Joe Walsh (Eagles) beworben, der sich lässig auf eine Blueshawk stützt. Aber auch Robin Finck, der Lead-Gitarrist der amerikanischen Band Guns N' Roses hat eine Blueshawk in seinem Gitarren-Arsenal.[6]
Die etwas nobler ausgestattete enge Verwandte der Blueshawk, die Gibson Little Lucille, wurde von B. B. King beworben.[7]
[Bearbeiten] Literatur
- Gibson Blueshawk. In: Gitarre & Bass. November 1998, S. 116-117
- Gibson Blueshawk und „Little Lucille“. In: Gitarre & Bass. Oktober 1999. S. 96-98
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website zur Gibson Blueshawk (englisch)
- Blueshawk-Datenblatt mit Abbildungen
- Sieben Tondateien als Beispiele für den Blueshawk-Klang
- Erstklassige private Homepage zur Gibson Blueshawk (englisch)
- Besprechung der Gibson Blueshawk Vibrato-Variante
- Blueshawk-Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia
- Offizielle Website zur Gibson „Little Lucille“ (engl.)
- Besprechung der Gibson Blueshawk sowie ihrer Schwester Gibson „Little Lucille“
- Englischsprachige Besprechung der Gibson Blueshawk. Blues Masters. Gibson Blueshawk (Guitar Player, January, 2000).
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Heinz Rebellius: Gibson BluesHawk. In: Gitarre & Bass. November 1998, S.116-117. S.177.
- ↑ Presseinformation: Carl Perkin's "Blueshawk" Suede Shoes
- ↑ Foto von Carl Perkins mit Blueshawk
- ↑ Billy Lee Riley: „hot damn!“ Booklet-Centerfold
- ↑ Annie Gallups Homepage, Rubrik Annie's Guitars
- ↑ Robin Fincks Homepage, Rubrik Robin Fincks Equipment
- ↑ Gibson, Presseinformation: B.B. King embraces Gibson's 'Little Lucille'