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Geschichte Maltas – Wikipedia

Geschichte Maltas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte: Jungsteinzeit und Bronzezeit

Die Ausgrabungsstätte der Tempel von Tarxien
Die Ausgrabungsstätte der Tempel von Tarxien
Die Schlafende Dame aus dem Hypogäum von Ħal-Saflieni
Die Schlafende Dame aus dem Hypogäum von Ħal-Saflieni

Malta war während der Eiszeit mit dem Festland verbunden und wurde erst 11.000 v. Chr. am Ende der Eiszeit durch den ansteigenden Meeresspiegel von Sizilien getrennt. Etwa 6.200 v. Chr. erfolgte die Erstbesiedlung des Archipels durch Angehörige der sizilianischen Stentinello-Kultur, einer Gruppe der Cardial- oder Impressokultur. Die jungsteinzeitliche Bevölkerung machte in der Folgezeit mehrere Umbrüche mit, die als Phasen bezeichnet werden:

Neolithische Phasen auf Malta

  • Ghar Dalam, 6200 - 4500 v. Chr.
  • Skorba, 4500 - 4100 v. Chr.
  • Zebbug, 4100 - 3800 v. Chr.
  • Mgarr, 3800-3600 v. Chr.
  • Saflieni, 3600-3000 v. Chr.
  • Tarxien, 3000-2500 v. Chr.

Die Megalith-Tempel Maltas, eine Gruppe von besser erhaltenen (von ursprünglich über 23) Anlagen auf Malta und Gozo sind Zeugen der Kultur Maltas während der Jungsteinzeit (siehe: Maltesische Tempelbauten). Diese Zeit brachte eine typische Groß- und Kleinplastik (Schlafende Dame) sowie Keramik, Ornamentik und Malerei hervor.

[Bearbeiten] Von den Anfängen bis 2000 v. Chr.

Die Ghar Dalam-Phase (6200-4500 v. Chr.) beginnt mit den ersten nachweisbaren Spuren der menschlichen Besiedlung und dauert bis etwa 4500 v. Chr. Die Ghar Dalam-Phase wird nach einer 200 m langen Karsthöhle im Südosten der Insel benannt, die auch besichtigt werden kann. Dort wurden neben Spuren der menschlichen Besiedlung auch Tausende Tierknochen gefunden, unter anderen von Zwergelefanten und Flusspferden. Aus dieser Zeit gibt es nur Höhlenfunde, und die Artefakte sind noch deutlich durch die Stentinello-Kultur beeinflusst.

Die Skorba-Phase (4500-4100 v. Chr.) ist nach einem Fundort in der kleinen Stadt Zebbieh benannt. Dort wurden Überresten eines Megalithtempels gefunden, bestehend aus einem Eingangsbereich mit Stelen der über einem Gang zum dreiapsidigen Tempel führt. Bei den Ausgrabungen von 1960 bis 1963 durch den englischen Archäologen David Trump wurden Besiedlungsspuren von 5200 v. Chr. bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Die Skorba-Phase wird in eine frühe Phase mit überwiegend grauer Keramik und in eine späte Phase mit roter Keramik unterteilt. Am Beginn der Phase wurden noch Hausbestattungen durchgeführt, am Ende der Phase kam es zur Trennung von Wohnanlage und Begräbnisstätte.

Danach begannen die Menschen unterirdische Grabkammern anzulegen um ihre Toten zu bestatten. Die Zebbug-Phase (4100-3800 v. Chr.) ist nach dem Ort Zebbug benannt, bei dem primitive Grabkammern gefunden wurden, aber auch erste einzellige Tempel. Möglicherweise fand am Beginn der Phase eine Neubesiedlung über Sardinien statt.

Die Mgarr-Phase oder Ġgantija-Phase (3800-3600 v. Chr.)ist nach den Gräbern in Mgarr benannt, weitere wurden in Höhlen bei der Küstenstadt Xemxija gefunden. Diese Gräber waren deutlich weiterentwickelt als die der Zebbug-Phase. Einige hatten nierenförmige Ausbuchtungen, die unregelmäßig dem Gegebenheiten der Höhle folgten. Diese Raumform wurde dann in frühen Tempeln, z.B. in der Tempelanlage von Ta'Hagrat umgesetzt. Spätere Tempel dieser Phase zeigten die typischen nierenförmigen Apsiden in kleeblattförmiger Dreiecksformation. Neben den Tempeln von Ġgantija und Ta'Hagrat werden auch Anlagen bei Skorba, Mnajdra und Tarxien dieser Phase zugeordnet. Mit ihr beginnt die eigentliche 1.300-jährigen Megalithphase auf Malta.

Die Saflieni-Phase (3600-3000 v. Chr.) ist nach dem Hypogäum von Ħal-Saflieni benannt, das in dieser Epoche begonnen wurde. Es erschienen erste doppelnierenfömige, fünfapsige Tempel z.B. bei Skorba, Ta'Hagrat und Tarxien und die Tempelanlage von Ħaġar Qim wurde errichtet. Als Stilelemente kamen Spiralverzierungen und Trilith-Altäre auf.

In der folgenden Phase, die nach der Tempelanlage von Tarxien benannt ist, entwickelten sich vier- und sechsapsige Baumuster der Tempel. In dieser Tarxien-Phase (3000-2500 v. Chr.) wurde der Zentraltempel von Tarxien errichtet, die Anlage von Ġgantija vollendet, die Tempel von Ħaġar Qim und Mnajdra fertiggestellt und das Hypogäum durch die unteren Stockwerke erweitert. Am Ende der Tarxien-Phase bricht der Tempelbau abrupt ab, ohne Anzeichen einer Naturkatastrophe. Mögliche Erklärungsansätze sind Seuchen, die die Gesellschaft vernichtet haben, oder die Überbeanspruchung des Landes. Es gibt Hinweise auf eine Verkarstung verbunden mit gesteigerter religiöser Bautätigkeit und die Isolierung von anderen Gesellschaften außerhalb Maltas.

Nach dem Zusammenbruch um 2500 v. Chr. gibt es für 500 Jahre keine Besiedlungspuren. Die Einwohner verließen den Archipel sowohl in Richtung Afrika als auch Sizilien.

[Bearbeiten] Bronzezeit (2000-1000 v. Chr.)

Gegen 2000 v. Chr. erfolgte die Neubesiedlung des Archipels, möglicherweise wieder von Sizilien aus. Sie leitete die Bronzezeit auf Malta ein, die bis etwa 1000 v. Chr. andauerte. Aus dieser Zeit stammen die bis heute ungeklärten Schleifspuren, die besonders bei Clapham Junction auf der felsigen Südküste zu finden sind. Fliehburgen wurden gebaut (Borg in-Nadur) und auch Dolmengräber. Auch die Tempelanlage von Tarxien wurde weiter benutzt, wie Anzeichen von Brandbestattungen zeigen.

[Bearbeiten] Antike

[Bearbeiten] Phönizier und Karthager (1000-218 v. Chr.)

Ab 1100 v. Chr. war Malta Stützpunkt der Phönizier, und wurde von ihnen Malet (=Zufluchtsort) genannt. Von dieser Zeit zeugen Ruinen und Inschriften. Im 9. Jahrhundert v. Chr. wurde ein Außenposten des punischen Karthago (eine ehemalige phönizische Kolonie) und wenig später ein punischer Stützpunkt zur Abwehr der griechischen Kolonisation auf Sizilien errichtet. In Tas Silg wurde ein Tempel der phönizischen Göttin Astarte erbaut. Funde ägyptischer Skarabäen zeugen von Handelskontakten mit dem Osten. Um 392 v. Chr. wurde eine Okkupation der Insel durch den griechischen Tyrannen Dionysios verhindert. Die Karthager blieben Herren der Inseln und Westsiziliens.

[Bearbeiten] Römer (218 v. Chr. - 395 n. Chr.)

Im Zweiten Punischen Krieg wird die Insel 218 v. Chr. durch den römischen Konsul Ti. Sempronius Longus besetzt, um die Eroberung Karthagos vorzubereiten. Von den Römern wurde die Insel Melite genannt und lieferte Honig, Leinen, Olivenöl und Weizen. Weiterhin wurde phönizisch gesprochen. 45 v. Chr. übergab Julius Caesar die Insel seinen Veteranen und leitet die römische Besiedlung ein. Der Astarte-Tempel wird der römischen Göttin Juno geweiht. 59 n. Chr. strandete der Apostel Paulus auf Malta und bekehrte (nach der Legende ) mehrere Insulaner zum Christentum. Im 2. Jhd. kommt es zur fortschreitenden Romanisierung und das Christentum breitet sich aus, was durch frühchristliche Katakomben dokumentiert ist. Unter Kaiser Hadrian wird Malta Municipium. Während der letzten großen Christenverfolgung (305 bis 311) fliehen sizilianische Christen nach Malta. 395 wird das römische Reich geteilt, Malta gehört politisch zum Westteil, kirchlich zum Ostteil des römischen Reichs.

[Bearbeiten] Byzantinisches Reich und Germanenherrschaft (395-870)

Die Vandalen starten ab 439 unter König Geiserich ihre Plünderungszüge gegen Italien und Sizilien und plündern 455 Rom. Ab diesem Zeitpunkt dürfte Malta zum Herrschaftsgebiet der Vandalen gehören. 494 n. Chr. fällt die Insel an die Ostgoten unter Theoderich, die als Nachfolger des weströmischen Reichs gesehen werden können. Feldherr Belisar vertreibt diese 533 und erobert Malta für den byzantinischen Kaiser Justinian. Die nächsten 340 Jahre bleibt es unter oströmischen Einfluss.

[Bearbeiten] Mittelalter

[Bearbeiten] Araber (870 – 1090)

Im 9. Jahrhundert begannen die Angriffe der Muslime auf die Insel. 870 wird Malta geplündert, die gesamte byzantinische Bevölkerung wird getötet. 904 n. Chr. bemächtigten sich die Araber endgültig der Insel. 1053 kann der Angriff einer christliche Flotte von den Arabern abgewehrt werden.

[Bearbeiten] Normannen, Deutsche und Franzosen

Die Normannen nahmen Malta 1090 n. Chr. unter dem Grafen Roger I. ein, und machen den arabischen Statthalter tributpflichtig. Roger II. erobert die Insel 1127 erneut, nachdem die arabischen Statthalter die Abgaben verweigerten. 1168 erhält Malta einen Bischof. Nach dem Tod des letzten normannischen Herrschers 1194 fallen Malta und Sizilien an den deutschen Kaiser Heinrich VI. Unter Friedrich II. werden aufständische Araber nach Kalabrien umgesiedelt, die meisten Muslime nehmen unter Zwang den christlichen Glauben an. Nach dessen Tod (1268) erobert Karl von Anjou, Bruder des Französischen Königs, das Königreich Sizilien, damit fällt Malta an Frankreich. 14 Jahre später, 1282, kommt es in Sizilien zum Aufstand zugunsten des legitimen Erben der Staufer (Sizilianische Vesper), und 1284 n. Chr. siegten die Aragonier unter Loria mit der sizilischen Flotte in einer Seeschlacht bei Malta über die Franzosen, die genötigt wurden, Malta zu verlassen. Damit fällt Malta an die Krone Aragonien.

[Bearbeiten] Krone Aragonien (1284 – 1530)

Ende des 14. Jahrhunderts begann im westmediterranen Raum die Konfrontation zwischen Christen und Muslimen, die drei Jahrhunderte andauerte. Die relativ guten Beziehungen zwischen Sizilien und dem Maghreb zerbrachen und machten dem durch Überfälle gekennzeichneten Kleinkrieg Platz. Im 15. Jahrhundert gefährdeten die Sarazenen zunächst den Handel mit Italien. Schon 1429 n. Chr. musste Malta die erste Invasion erdulden. Die Inseln unterstanden dem Vizekönig von Sizilien. Es gab keine Militärmacht und keine Befestigungen. Nur Mdina, das Notabile (die Vornehme) hieß, und die Zitadelle von Rabat auf Gozo boten Sicherheit. Die Sarazenen suchten die Bewohner in die Sklaverei zu deportieren. Bei dem Überfall von 1429 n. Chr. wurden annähernd 3000 Bewohner verschleppt. Ende des 15. Jahrhunderts spitzte sich der Kampf ums westliche Mittelmeer zu. Nicht nur Sarazenen bedrohten die Küstenstädte, vielmehr setzte zwischen der spanischen Großmacht und dem Osmanenreich ein Kampf um die Hegemonie ein.

[Bearbeiten] Neuzeit

[Bearbeiten] Ordensstaat (1530 – 1798)

Karte von Malta aus dem 17. Jahrhundert
Karte von Malta aus dem 17. Jahrhundert

Kaiser Karl V. wies 1525 n. Chr. dem aus Rhodos vertriebenen Johanniterorden die gänzlich verwahrloste und verödete Insel zu und nachdem eine päpstliche Bulle von 1530 n. Chr. den Besitz der Insel durch den Orden bestätigt hatte, ließ sich dieser am 26. Oktober 1530 n. Chr. hier nieder und wurde fortan Malteserorden genannt. Ein Angriff der Türken im Jahre 1531 n. Chr. bewog den Großmeister des Ordens, starke Befestigungen anzulegen. Als Vorhut dieser ottomanischen Expansion operierten Seeleute mit Kaperbriefen des Sultans. Der von der Insel Lesbos stammende Chaireddin Pascha, den die Christen Barbarossa nannten, wurde 1533 n. Chr. vom Sultan Süleyman I. (dem Prächtigen) als Vertreter der Hohen Pforte im Maghreb anerkannt und verwüstete bis zu seinem Tod im Jahre 1546 wiederholt die Küsten Siziliens und Maltas.

Turgut Reis (Dragut), aus dem heutigen Bodrum stammend, hatte seit 1540 n. Chr. sein Hauptquartier auf der tunesischen Insel Djerba. Ihm gelang es, sich als Nachfolger Barbarossas durchzusetzen. Dragut überfiel zwischen 1540 und 1561 n. Chr. den maltesischen Archipel sechsmal. 1547 verwüstete er Gozo, im folgenden Jahr plünderte er Maltas Südküste. 1550 tauchte er wiederum auf Gozo auf und verschleppte über 1000 Männer, Frauen und Kinder; damit war die Insel fast entvölkert. Der schwerste Schlag folgte 1551, als Draguts Leute, verbündet mit türkischen Einheiten, eine Invasion Maltas unternahmen, bei der sich nur die befestigten Städte Mdina und Birgu halten konnten. Untätig mussten die Ritter des Malteserordens ansehen, wie die Bevölkerung massakriert oder verschleppt, Vorräte geplündert und Dörfer niedergebrannt wurden. Dieser Angriff war katastrophaler als die große Belagerung, die 14 Jahre später erfolgte, denn anschließend brach eine Hungersnot aus, und die Einwohnerzahl sank auf den niedrigsten Stand. Später diente Dragut dem Sultan auch als Flottenadmiral. Bekannt wurde sein Einsatz während der großen Belagerung, wo er 1565 bei der Schlacht um das Fort St. Elmo fiel. Bei diesem Angriff der Türken 1565 mussten sie sich jedoch unter starken Verlusten (20.000 Mann) zurückziehen. Um gegen Angriffe gesichert zu sein, legte der Großmeister des Ordens, Jean Parisot de la Vallette, 1566 n. Chr. den Grundstein der nach ihm benannten Stadt La Valletta. Ihre Wasserversorgung erfolgte ab dem Jahre 1615 über einen der beiden großen Aquädukte des Archipels.

Die Überfälle setzten sich noch bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts fort, so wird z.B. 1614 Żejtun von den Türken geplündert. Dann hatten die Malteser ein lückenloses System von Sarazenentürmen aufgebaut, die jeweils in Sichtweite des nächsten lagen, und vor allem die Buchten befestigt.

1775 kommt es zum Aufstand der Malteser gegen den Orden wegen der hohen Steuerlasten, der blutig niedergeschlagen wird. 1798 kapituliert Ferdinand von Hompesch, erster und einziger deutscher Großmeister, vor der Ägyptenflotte Napoleons, ohne Widerstand zu leisten. Malta wird von den Franzosen besetzt.

[Bearbeiten] Französische Besetzung (1798 – 1800)

Die französischen Truppen unter dem Kommando von Napoléon Bonaparte gelangten im Vorfeld der Ägyptischen Expedition im Jahre 1798 auch auf den malteischen Archipel. Es ist anzunehmen, dass bereits Anfang des Jahres Pläne zur Einnahme der Inseln vorlagen. Am 9. Juni traf die Flotte vor den Inseln ein.

Napoléon Bonaparte lies die maltesischen Inseln okkupieren
Napoléon Bonaparte lies die maltesischen Inseln okkupieren

Am folgenden Tag entsandte Bonaparte einige Soldaten nach Valletta, um darum bitten zu lassen, die Schiffe mit frischem Trinkwasser versorgen zu lassen. Der kurz zuvor ins Amt gewählte Großmeister Ferdinand von Hompesch zu Bolheim erteilte den Franzosen die entsprechende Erlaubnis, allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich nur jeweils vier Kriegsschiffe gleichzeitig im Grand Harbour aufhalten dürften. Bonaparte war offenbar auf diese Forderung vorbereitet, denn sobald die ersten Soldaten angelandet hatten, trat eine aus der französischen Zunge stammende Fünfte Kolonne der Ordensritter freiwillig unter seine Führung. Da die Regularien dem Malteserorden Kampfhandlungen gegen andere Christen untersagten, gelang es den Franzosen noch am gleichen Tag innerhalb weniger Stunden die meisten Siedlungen der Insel unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei dieser Okkupation fiel angeblich nicht ein einziger Schuss. Am 11. Juni wurde an Bord der „L'Orient“ das Kapitulationspapier unterzeicnet und am 14. Juni verließ die ägyptische Flotte Malta, nachdem man zuvor einige dutzend Soldaten dort stationiert hatte, denen später noch weitere folgten. Von Hompesch zu Bolheim, der letzte auf Malta regierende Großmeister, verließ Malta in den folgenden Tagen in Begleitung einiger weniger Ritter.

In den ersten zwei Wochen nach der Besetzung führten die Franzosen zahlreiche Reformen ein. So wurde die Sklaverei verboten und die ohnehin nur noch wenigen Sklaven befreit. Darüberhinaus etablierte man ein staatlich finanziertes Grundschulsystem und verbot den Adel, dessen Wappen aus der maltesischen Öffentlichkeit entfernt oder, falls dies unmöglich war, zumindest unkenntlich gemacht wurden. Letztere Maßnahme stand in direktem Zusammenhang mit den Forderungen der Französischen Revolution. Die Franzosen unterstellten Malta indirekt einem Bischof und sicherten diesem zu, dass die Rechte der Kirche weiterhin gewährleistet würden. Der Prälat verschickte daraufhin einen Hirtenbrief an die Malteser, in welchem er sie ermahmte, sich der Lehren des heiligen Paulus zu erinnern, den Obrigkeiten zu gehorchen. Jene maltesischen Männer, die im Heer oder in der Marine des Ordens gedient hatte, wurden in die Streitkräfte der Ersten Französischen Republik eingezogen.

Die auf den Inseln stationierten französischen Soldaten plünderten im Sommer 1798 die überwiegende Mehrzahl der Herrenhäuser und Paläste, so auch den Großmeisterpalast in Valletta und anschließend die Kirchen, womit das Versprechen an den Bischof gebrochen wurde. Die entwendeten Kunstgegenstände aus Gold und Silber wurden zu Barren eingeschmolzen. Während die Franzosen so finanziell profitierten, strichen sie gleichzeitig ehemaligen Ordensangestellten die Rente. Da die Mehrzahl der Einwohner Maltas direkt oder indirekt für den Orden gearbeitet hatte, waren sehr viele Familien bestroffen.

[Bearbeiten] Aufstand

Durch die Besetzung der Inseln kam deren Wirtschaft nahezu zum Erliegen. Die Ausfuhr von Baumwolle, dem damals wichtigsten Exportprodukt, wurde durch die Franzosen unterbunden, da der Hauptabnehmer das Königreich Großbritannien war, mit dem sich Frankreich seit der Kriegserklärung vom 1. Februar 1793 im Kriegszustand befand. Das Unterbleiben des Handels wirkte sich negativ auf die Lebenssituation der maltesischen Bauern aus und lähmte in einer Kettenreaktion das Land. Aus Unmut über die französische Untätigkeit erhob sich im September 1798 ein Aufstand gegen die Besetzung. Am 2. September sollten in Mdina die Wertgegenstände der dortigen Karmeliterkirche versteigert werden, wozu sich mehere Schaulustige versammelt hatten. Ein französischer Kommandant und ein Feldwebel versuchten, die Menge zu zerstreuen. Laut einer maltesischen Überlieferung warf ein etwa zwölfjähriger Junge in jenem Moment einen Stein nach dem Kommandanten. Die Malteser hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, überfielen die Franzosen und lynchten sie.[1] Während die Besatzer die Stadttore von Mdina schließen ließen, läuteten die Malteser zum Alarm und drangen mit Verstärkung aus den Nachbardörfern durch einen noch in der Ordenszeit angelegten versteckten Durchgang in die Stadt ein, wo es ihnen schnell gelang, die Truppen zu überwältigen. In der Folge eroberten sich die Einwohner innerhalb eines Tages alle Städte mit Ausnahme der Festungen am Hafen zurück und gewannen so auch mehrere Kanonen. Am Abend des 2. September wurde eine provisorische Nationalversammlung ausgerufen (später in Kongress umbenannt).

Trotz der Kanonen war die Bewaffnung der Aufständischen mit Lanzen, Knüppeln, Schwertern und Flinten eher schlecht, so dass sie Hilfegesuche an das Königreich Sizilien unter Ferdinand I. und dessen Verbündeten, den britschen König Georg III. richteten. Während Ferdinand I. mehrere dutzend Flinten mit Munition sowie geringe Geldsummen zur Verfügung stellte, blockierten die Briten unter dem Kommando von Horatio Nelson, der zuvor die napoléonischen Franzosen in der Seeschlacht bei Abukir vernichtend geschlagen hatte, die Häfen der Inseln, so dass die Franzosen von Nachschublieferungen abgeschnitten waren. Die Belagerung führte im Oktober zur Kapitulation der in der Zitadelle von Rabat auf Gozo festgesetzten Besatzer, was die Ausrufung des kurzlebigen Republik Gozo zur Folge hatte. Die Briten und Malteser erhielten im November Unterstützung vom Königreich Sardinien – dennoch besaßen sie nicht die Schlagkraft, die erforderlich gewesen wäre, die Bationen zu stürmen. Im Jahre 1799 ernannte man Sir Alexander Ball, den Kapitän eines der Belagerungsschiffe zum Präsidenten des maltesischen Kongresses. Er einte die oft zerstrittenen Insulaner und erzwang darüberhinaus Getreidelieferungen aus Sizilien. Diese beendeten die permanente Lebensmittelknappheit, die dadurch hervorgerufen wurde, dass die meisten Malteser Soldaten waren und die ohnehin kargen Felder oft brach lagen. Mit dieser Maßnahme steigerte Ball das Ansehen der briten bei den Maltesern sehr.

Im Jahre 1800 waren die Franzosen soweit geschwächt, dass sie bereit waren, zu kapitulieren, allerdings ohne sich den Maltersern zu unterwerfen zu wollen, die in ihren Augen Rebellen waren. De Briten verfolgten das Ziel, ihre Schiffe so schnell wie möglich an andere Schauplätze des Zweiten Koalitionskrieges zu verlegen. Bei den Verhandlungen waren die Malteser ausgeschlossen. Schließlich wurde den Franzosen ein freier Abzug gewährt und der maltesische Kongress aufgelöst. Die Briten zogen sich zurück, stationierten jedoch ein Regiment auf den Inseln. Dieses hisste im September 1800 den Union Jack in Valletta und begründete so die folgende Kolonialherrschaft.

Der Wignacourt-Aqädukt
Der Wignacourt-Aqädukt

[Bearbeiten] Kolonialzeit (1800 – 1964)

Schon im September 1800 musste sich die französische Besatzung nach einer von Sir Alexander Bell geleiteten Blockade der Engländer ergeben. Nach dem Frieden von Amiens (1802) sollte zwar Malta an den Orden zurückfallen, aber England verweigerte die Rückgabe, und im Frieden von Paris (1814) wurde den Engländern der Besitz von Malta als Kronkolonie definitiv zugestanden.

Gut erhalten sind die Reste des zweiten Aquädukts nordwestlich von Kerċem auf Gozo. Er wurde zwischen 1839 bis 1843 von den Briten gebaut und diente dazu, Quellwasser vom Ghar-Ilma-Hill zum Reservoir nach Victoria zu leiten. „Ghar Ilma“ heißt soviel wie „Höhle des Wassers“ und ist noch heute als Frischwasserquelle bekannt.

Im Ersten Weltkrieg diente Malta als Stützpunkt der Briten und wird als Nurse of the Mediterranean berühmt.

Am 7. Juni 1919 kam es zu einem Aufstand (Sette Giugno-Aufstand), bei dem vier Malteser von britischen Soldaten erschossen wurden. 1921 erhielt Malta eine Verfassung, in der außer der Militär- und Außenpolitik alle weiteren Politikbereiche in die Selbstverwaltung gegeben wurden. Das erste Parlament Maltas wird gewählt. Nach innenpolitischen Unruhen wurde die Verfassung 1930 und 1933 außer Kraft gesetzt.

Im Zweiten Weltkrieg diente Malta den Alliierten aufgrund der strategisch wichtigen Lage im Mittelmeer ebenfalls als Stützpunkt. Von Malta starteten Bomberverbände in Richtung Italien. Die Insel wurde deshalb wiederholt von italienischen und deutschen Luftangriffen schwer erschüttert. Auf Malta fielen, auf die Fläche bezogen, die meisten Bomben im Zweiten Weltkrieg. Winston Churchill nannte Malta den „unversenkbaren Flugzeugträger“. In Anerkennung des Mutes und der Tapferkeit während der Angriffe verlieh der damalige britische König Georg VI. der maltesischen Bevölkerung am 15. April 1942 das Georgskreuz, welches seitdem die maltesische Flagge ziert (s.a. Zweite große Belagerung Maltas). 1947 erhielt Malta 30 Millionen Pfund Entschädigung für die enormen Kriegsschäden. Die Verfassung (Teilautonomie) wurde wieder in Kraft gesetzt.

[Bearbeiten] Unabhängigkeit

Am 21. September 1964 wurde Malta endgültig in die Unabhängigkeit - innerhalb des Commonwealth - entlassen.

1974 wird Malta zur "parlamentarischen Republik" mit einem eigenen Präsidenten als Staatsoberhaupt. Das Land erklärt sich selbst politisch neutral. Das Truppenstationierungsabkommen mit Großbritannien wird aufgekündigt und im März 1979 verlassen die letzten britischen Truppen Malta.

1981 wird Agatha Barbara die erste Staatspräsidentin von Malta.

1981 wird bei Ghar Lapsi die erste Meerwasserentsalzungsanlage in Betrieb genommen und vermindert damit den chronischen Trinkwassermangel.

1984 Premierminister Mintoff tritt nach 13 Jahren im Amt zurück.

1987 Edward Fenech Adami von der konservative Nationalist Party wird Premierminister.

1991 beantragt Malta den Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft. Zwei Jahre später befürwortet die Europäische Union dies unter der Voraussetzung einiger wirtschaftlicher Reformen.

1996 In den Parlamentswahlen erreicht die sozialistische Labour Party 50,7% der Stimmen und Dr. Alfred Sant wird Premierminister.

1998 gewinnt die Nationalist Party die Mehrheit zurück und Edward Fenech Adami wird Premierminister.

Seit dem 1. Mai 2004 ist Malta Mitglied der Europäischen Union. Es ist das kleinste der EU-Länder.

Am 1. Januar 2008 übernimmt Malta den Euro als offizielle Währung des Landes.

[Bearbeiten] Bedeutung der Bucht von Marsaxlokk

Geschichte Maltas (Malta)
DMS
Marsaxlokk
Marsaxlokk

Die flache Ostküste bei Marsaxlokk war bei allen Überfällen die bevorzugte Landestelle. Nicht nur den Sarazenen boten die Bucht und das nur leicht hügelige Gelände günstige Bedingungen; auch die späteren Schlachten um Malta begannen hier. So wie die Osmanen ihre Truppen zum Angriff auf die Ordensfestungen hier ungehindert an Land setzten, benutzte Napoleon die weite Bucht, um seinen Vorstoß auf Valletta einzuleiten. Später schlug der britische Admiral Nelson, als er den Franzosen die Inseln abjagte, in dem Fischerdorf sein Hauptquartier auf. Am Ende des 19. Jahrhunderts schützten die Briten dieses Einfallstor mit starken unterirdischen Betonbefestigungen bei Tas Silg und am äußersten Ende der Delimara-Landzunge. Zuletzt wurden die Anlagen im Zweiten Weltkrieg verstärkt, als die Engländer mit einer Invasion der Achsenmächte rechneten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Aldo E. Azzopardi: Malta und seine Inseln. Centro Stampa Editoriale, Sesto Fiorentino; Seiten 29 bis 35
  • Hans E. Latzke: Malta mit Gozo und Comino. Dumont Reise-Taschenbücher, 3. Auflage 1994, ISBN 3-7701-2417-0
  • Wolfgang Korn: Megalithkulturen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1553-7

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Azzopardi, Seite 17

[Bearbeiten] Weblinks

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