Gertrud von Helfta
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Die heilige Gertrud von Helfta, auch Gertrud die Große (* 6. Januar 1256, † 17. November 1301 oder 1302) war Zisterzienserin im Kloster Helfta bei Eisleben. Sie stammt wahrscheinlich aus Thüringen und wurde schon als Fünfjährige von ihrer Familie ins Kloster gegeben. Sie war eine Frau von außergewöhnlicher Bildung.
Im Alter von 25 Jahren, am 27. Januar 1281, hatte sie ihr Schlüsselerlebnis, eine erste Vision, in der sie sich von Christus in seine besondere Nachfolge gerufen sah. Weitere mystische Erlebnisse vertieften in den folgenden Jahren ihre Christusbeziehung. Als Mystikerin ist sie, zusammen mit Mechthild von Magdeburg und Mechthild von Hackeborn, die ebenfalls im Kloster Helfta lebten, eine Zentralfigur der deutschen Frauenmystik. Trotz ihrer tiefen mystischen Spiritualität lebte sie nicht zurückgezogen, sondern war für die Menschen ihrer Umgebung eine gesuchte Ratgeberin und Seelsorgerin.
Ihre Visionen und ihre Spiritualität hielt sie in mehreren Schriften fest; Gertruds Hauptwerke sind der Legatus divinae pietatis („Gesandter der göttlichen Liebe“) und die Exercitia spiritualia („Geistliche Übungen“).
Gertrud wurde 1678 ins römische Martyrologium, ein Verzeichnis von Märtyrern und Heiligen, aufgenommen. Ihr Gedenktag ist in der Weltkirche der 16. November, in Deutschland der 17. November.
Gertrud von Helfta hat sehr zur Herz-Jesu-Verehrung beigetragen. Eines ihrer Heiligenattribute ist das kleine Jesuskind an ihrem Herzen.
[Bearbeiten] Werke
- Geistliche Übungen Neuübersetzung von Sr. Johanna Schwalbe OSB und Manfred Zieger. EOS Klosterverlag, St. Ottilien 2008, ISBN 978-3-8306-7323-1 ("Exercitia spiritualia")
- Geistliche Übungen. Lateinisch-Deutsch. Verlag Humberg, Elberfeld 2001, ISBN 3-9802788-6-7 ("Exercitia spiritualia")
- Gesandter der göttlichen Liebe. Christiana-Verlag, Stein/Rhein 2001, ISBN 3-7171-1093-4 ("Legatus divinae pietatis")
- Glaubenserfahrungen aus ihren Werken. Fink, Lindenberg 2005, ISBN 3-89870-191-3
- Liber specialis gratiae
[Bearbeiten] Literatur
- Josef Hohenauer: Eine deutsche Frau erobert Lateinamerika. Blick in die Geschichte der Gertrud von Helfta. Fink, Lindenberg 2005, ISBN 3-89870-237-5
- Gertrud von Helfta. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Wilhelm Preger: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 9, Leipzig 1879, S. 74 f.
- Alfons M. Zimmermann: Gertrud. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 6, Berlin 1964, S. 334.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gertrud von Helfta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gertrud von Helfta – Leben und Werk
- Literatur zu Gertrud von Helfta
- Meister Eckhart und seine Zeit: Gertrud die Große von Helfta
Personendaten | |
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NAME | Gertrud von Helfta |
ALTERNATIVNAMEN | Gertrud die Große; Die heilige Gertrud |
KURZBESCHREIBUNG | Zisterzienserin im Kloster Helfta bei Eisleben |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1256 |
STERBEDATUM | 17. November 1301 oder 17. November 1302 |