Georg Brunnhuber
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Georg Brunnhuber (* 18. Februar 1948 in Oberkochen) ist ein deutscher Politiker (CDU)
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Brunnhuber verließ das Peutinger-Gymnasium in Ellwangen an der Jagst mit der Mittleren Reife und machte anschließend eine Lehre zum Zimmermann, die er mit dem Gesellenbrief beendete. Danach besuchte er die Fachhochschule für Technik in Stuttgart, die er 1972 als Diplom-Ingenieur (FH) für Architektur und Hochbau mit dem Schwerpunkt Städtebau abschloss. Er leistete dann seinen Wehrdienst ab und war danach als Kreisbaurat und später auch als Leiter des Bauplanungsamtes sowie als Wirtschaftsbeauftragter des Ostalbkreises tätig.
Georg Brunnhuber ist verheiratet und hat zwei Töchter.
[Bearbeiten] Partei
Brunnhuber ist seit 1981 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ostalbkreis. Außerdem ist er Vorsitzender der Verkehrskommission der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Seit 1990 ist Brunnhuber Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier ist er Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Brunnhuber ist außerdem Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg in der CDU/CSU-Fraktion. Seit 2005 gehört Brunnhuber als Sprecher aller CDU-Ländergruppenvorsitzenden dem geschäftsführenden Fraktionsvorstand an. Weiterhin leitet er seit 1994 die Deutsch-Österreichische Parlamentariergruppe.
Georg Brunnhuber ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Aalen-Heidenheim in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 49,9 % der Erststimmen.
[Bearbeiten] Nebenbeschäftigungen
Georg Brunnhuber ist Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG.
[Bearbeiten] Kritik
Am 14. April 2007 sagte Brunnhuber zum Zentralrat der Juden in Deutschland: „Überbordende Kritik des Zentralrats führt eher dazu, dass die Leute sagen, Oettinger hat Recht“[1]. Der Baden-Württemberger Ministerpräsident Günther Oettinger hatte bei der Trauerrede auf den ehemaligen NS-Marinerichter Filbinger behauptet, dieser sei ein Gegner des Nationalsozialismus gewesen, obwohl erwiesen ist, dass er an Todesurteilen der NS-Justiz mitgewirkt hat (siehe Hans Filbinger). Brunnhuber implizierte nun, dass mehr Menschen Oettingers Meinung zustimmen würden, wenn der Zentralrat der Juden Oettinger kritisieren würde. Der Zentralrat hatte verlauten lassen: „Es ist unverständlich und zu bedauern, dass gewisse und bekannte Zeiten im Leben des Herrn Filbinger in der Rede des Ministerpräsidenten Günther Oettinger unterdrückt wurden“[2]. Die anderen gesellschaftlichen kritischen Stimmen zu Oettingers Rede wurden von Brunnhuber nicht als Gefahr benannt. Auch kritisierte er Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen deren Rüge über Oettingers Äußerungen, damit habe sie die Diskussion um die Trauerrede für seinen Vorgänger erst angeheizt. Des Weiteren lobte Brunnhuber Oettinger für seine „gesetzte, wohl formulierte Trauerrede“. Zudem sei sie „wohl kalkuliert und an die konservative Klientel gerichtet gewesen. Die Wirkung für die ‚christlich-konservative Seele‘ sei nicht zu unterschätzen. Für unsere Anhängerschaft hat er [Oettinger] einen ganz, ganz großen Schritt getan“[3]. Mit dieser „Meisterprüfung“ habe er „ein Tor aufgestoßen. Er wird ein ganz Großer“[4]. Brunnhubers Stellungnahme zur Rede Oettingers wurde von verschiedenen Seiten heftig kritisiert. Christian Lange, Vorsitzender der baden-württembergischen SPD-Landesgruppe im Bundestag, nannte die Äußerungen Brunnhubers völlig inakzeptabel. Der Generalsekretär des Zentralrats deutscher Juden, Stephan Krämer, unterstellte dem Oberkochener Politiker „Antisemitismus pur“. Von einer offenen Provokation gegenüber den Juden in Deutschland sprach der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann. Brunnhubers Ermahnung sei „hirnlos, taktlos und geschmacklos“[5]. Nachdem Oettinger sich nach sehr heftiger Kritik von seinen Äußerungen distanziert hatte, schloss Brunnhuber sich dieser Distanzierung an.[6]
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Stern, Bedauern Oettingers
- ↑ Tagesspiegel, Oettinger Rede
- ↑ Reuters
- ↑ Spiegel Online
- ↑ N24
- ↑ 'FDP will klärendes Gespräch mit Oettinger. SWR, 18. April 2007.
Personendaten | |
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NAME | Brunnhuber, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1948 |
GEBURTSORT | Oberkochen |