Gelber Hornmohn
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Gelber Hornmohn | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Glaucium flavum | ||||||||||||
Crantz |
Der Gelbe Hornmohn (Glaucium flavum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Die aus Südeuropa stammende Pflanzenart ist inzwischen als eingebürgerter Neophyt an vielen Küsten Mitteleuropas zu finden.
Der wissenschaftliche Name bezieht sich auf lat.: glaucus = blaugrün für das Aussehen der Pflanze und lat.: flavus = gelb für die Farbe der Blütenkronblätter.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
[Bearbeiten] Vegetative Merkmale
Der Gelbe Hornmohn ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 90, manchmal auch 100 Zentimeter. Er hat aufstrebende sich niederlegende, stark verzweigte, kahle oder schwach behaarte Stängel. Die unteren Blätter bilden eine Rosette und sind gestielt, weiter oben sind sie dann aufsitzend und umklammern den Stängel. Die kräftig grünen Laubblätter sind dickfleischig, fiederspaltig mit gezähnten bis gelappten Abschnitten und graugrün bereift. Sie werden bis zu 30 Zentimeter lang und haben bis zu neun Einschnitte, wobei sie weiter oben weniger tief gelappt sind als an der Basis.
An den Enden der Stängel steht, über Hochblättern, end- oder blattachselständig jeweils eine Blüte. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten weisen einen Durchmesser zwischen 5 und 9 Zentimetern auf. Die zwei 2 bis zu 4 Zentimeter langen Kelchblätter sind oft behaart und fallen beim Öffnen der Blüte ab. Die vier verkehrt-eiförmige, zitronenfarbene bis goldgelbe Kronblätter weisen oft rötliche bis violette Flecken auf, sind 2,5 bis 4 cm lang und überlappen sich meist nur an der Basis. Die Kronblätter fallen meist schon zwei Tage nach dem aufblühen der Blüte wieder ab. Gelegentlich kommen auch drei Kelchblätter und sechs Kronblätter vor. Es sind viele Staubblätter mit den gelben Staubfäden und Staubbeuteln vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die zweilappige Narbe steht direkt auf dem Fruchtknoten, es fehlt also ein Griffel. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Es werden aufrechte, lange schmale Kapselfrüchte mit zwei Fächern gebildet. Obwohl der Gelbe Hornmohn zur Familie der Mohngewächse zählt sehen die Kapseln mehr den Schoten der Kreuzblütler als den Porenkapseln der anderen Mohngewächse ähnlich. Die kahlen, warzigen Kapseln werden zwischen 15 und 30 Zentimetern lang und sind meist leicht gebogen. Sind die Kapseln reif, reißen sie der Länge nach auf und entlassen die Samen. Die dunkelbraunen Samen reifen von August bis September.
[Bearbeiten] Weitere Eigenschaften
Vor allem der gelbliche Milchsaft des Gelben Hornmohns enthält giftige Isochinolin-Alkaloide. Typische Vertreter hierfür sind Magnoflorin, das im Kraut vorhandene Glaucin und das in der Wurzel vorhandene Chelerythrin [1].
Die Chromosomenzahl wird mit n = 6[2] angegeben.
[Bearbeiten] Vorkommen und Ökologie
Der Gelbe Hornmohn wächst an den Spülsäumen der Meere in nährstoffreichen leicht salzhaltigen Böden. Man findet ihn an den Küsten des gesamten Mittelmeerraumes, am Schwarzen Meer und entlang der Küsten Westeuropas bis in den Skagerrak. Aber auch im Binnenland auf sandigen bis steinigen Böden in Küstennähe, und Ruderalstandorten wie Schuttplätze oder Brachland kommt er vor. Gelegentlich wird er auch als Gartenzierpflanze angebaut und verwildert dann manchmal. In Deutschland und Österreich ist sie in den meisten Gebieten eine unbeständige Art (d. h. sie ist nicht endgültig eingebürgert). In einigen Bundesländern steht sie in den Roten Listen als "potenziell gefährdete" Art. Insgesamt ist der Bestand in etwa konstant und diese Art gilt in Zentraleuropa als ungefährdet.
Geeignete Standorte für den Gelben Hornmohn sind warme sonnige Plätze mit durchlässigen schwach basischen, stickstoffreichen Böden in Höhenlagen unter 700 Meter. Er erträgt gering salzige Böden mit einem Chloridgehalt kleiner 0,3 %.
In der mehrjährigen Form überwintert der Gelbe Hohnmohn grün. Er kann dabei Temperaturen von maximal -10° Celsius überdauern. Die Bestäubung der zwittrigen Blüten erfolgt durch Insekten. Da die Narbe eher empfängnisfähig ist als die Staubbeutel reifen, kommt Selbstbestäubung nur selten vor. Zu ihrer Ausbreitung nützt diese Art den Wind (Anemochorie), Ameisen (Myrmekochorie) und Klettausbreitung.
Die Unterart Glaucium flavum var. leiocarpum ist in Zypern, im Iran und Irak, im Libanon, in Syrien, in der Türkei und in Turkmenistan verbreitet.
[Bearbeiten] Verwendung
Die Wurzeln des Gelben Hornmohn wurde im antiken Griechenland abgekocht und der Sud als Heilmittel gegen Ruhr verwendet [1]. Heute wird er gelegentlich als Gartenzierpflanze verwendet.
Aus den Samen kann ein klares gelbes Speiseöl hergestellt werden. Dieses ist wegen der sauberen Verbrennung auch als alternativer Lampenbrennstoff nutzbar. Ebenso ist das Öl zur Seifenherstellung geeignet. [3]
[Bearbeiten] Quellen und weiterführende Informationen
Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:
- Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas, ADAC München 1989, ISBN 3-87003-352-5
- Dumonts große Kräuterenzyklopädie, DuMont Köln 1998, ISBN 3-7701-4607-7
- Seidel Dankwart: Blumen am Mittelmeer, München 2002, ISBN 3-405-16294-7
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b B. Bös: GIFTPFLANZEN.COMpendium Zugriff Februar 2008
- ↑ Tischler, G.: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. S-Gravenhage, Junk. 1950.
- ↑ "Plants for the Future" (eng.)
[Bearbeiten] Weblinks
- Informationen zu Gelber Hornmohn bei FloraWeb.de
- Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
- Niederländische Wildpflanzen (nl.)
- Arealkarte nach Hultén
- Arealkarte bei "Atlas Florae Europaeae"
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